Vorteile des individualisierten Unterrichts

Im Gegensatz zum Frontalunterricht wird beim individualisierten Unterricht Rücksicht auf jeden einzelnen Schüler genommen. Es geht darum, auf jeden Schüler individuell einzugehen. Jeder Schüler wird damit auf unterschiedliche Weise gefördert und gefordert. Je nach dem wie der Lernstand des Schülers oder der Schülerin ist. Dies lässt sich zum Beispiel über individuelle Wochenpläne erreichen.

Die Schüler und Schülerinnen lernen dadurch vermehrt selbstständiges Arbeiten und wie man seine Aufgaben organisiert. Der Lehrer kaut den Schülern und Schülerinnen nicht mehr den Unterrichtsstoff vor, sondern agiert eher unterstützend. Damit hat man meiner Meinung ein gutes Mittel, um auf Heterogenität im Unterricht zu reagieren. Die Unterschiedlichkeit der SuS wird akzeptiert und nicht, wie im Frontalunterricht, ignoriert. Wahrscheinlich ist es auch so, dass die SuS mehr Spaß am Lernen habe, da der Unterrichtsstoff besser an sie angepasst wird. Die SuS sehen durch den individualisierten Unterricht auch, dass es nicht schlimm ist, wenn man Schwächen hat, da sowohl auf diese als auch auf ihre Stärken eingegangen sind. Den Schülern wird damit auch die Möglichkeit gegeben, sich gegenseitig zu unterstützen.

Geschlechterstereotype in der Schule

Immer häufiger berichten verschiedenste Medien, dass es ein Problem auf deutschen Schulen gibt. Es sind die Jungen. Diese haben gegenüber den Mädchen Schwierigkeiten, sich im Schulalltag zurecht zu finden. So gehen sie weniger gerne zur Schule und fühlen sich häufig von der Lehrkraft benachteiligt. Wenn man sich anschaut, wer welche Abschlüsse gemacht hat, fällt auf, dass Mädchen häufiger die Schule mit dem Abitur beenden als Jungen.

Also woran liegt das?

Ich denke, dass die unterschiedlichen Ansprüche die an die beiden Geschlechter gestellt werden, maßgeblichen Einfluss auf das Verhalten vieler Jungs und Mädchen haben. Während das „ideale“ Mädchen still und strebsam ist, ist der „ideale“ Junge eher das Gegenteil. Jungs seien eben wild, unkonzentrierter und können sich nicht so gut konzentrieren. Das sei ja aber auch nicht schlimm. Sind eben Jungs. Während das Rollenbild der Mädchen optimal in den Schuldtrieb passt, ist das bei den Jungen eher nicht so. Fächer in denen sie von Natur aus gut sein sollen, sind Mathe und andere Naturwissenschaften. Künstlerische Fächer sind „Mädchenfächer“. Gleichzeitig sollen sie nicht zu gut sein. Sonst ist man ja ein Streber.

Diese Stereotype sollte man als Lehrer überwinden, da sie sich negativ auf die Entwicklung der Schüler und Schülerinnen auswirken. Viel mehr sollte man zeigen, dass man alle SchülerInnen gleich behandelt und nicht der Meinung ist, dass die Hälfte der Klasse den Schulstoff sowieso nicht beherrschen kann. Ich denke, dass die SchülerInnen eine solche Einstellung beim Lehrer bemerken und sich dann auch dementsprechend verhalten.

Doppelte Heterogenität im Unterricht

Neben der kulturellen und religiösen Heterogenität der Schüler begegnet uns im Unterricht noch ein weiterer Aspekt der Heterogenität. Es handelt sich dabei um die vielen verschiedenen Vorstellungen, die die Schüler mit in den Unterricht bringen. Dies äußert sich vor allem in den gesellschaftswissenschaftlichen Fächern wie Politik und Geschichte, da diese mit einer Vielzahl von unstrukturierten Begriffen umgehen müssen.

Als Lehrer muss man sich von der Idee verabschieden, dass die Schüler keine Vorstellung von diesen Begriffen haben. Jeder kulturelle Hintergrund produziert eine andere Vorstellung über Begriffe wie Gerechtigkeit, Freiheit und so weiter. Auf diese verschiedene Vorstellungen gilt es einzugehen.

Im Fach Politik gibt es viel unstrukturierte Begriffe und die Schüler haben zumeist schon einiges an Vorwissen, auf das man aufbauen kann. Auch ergibt sich so eine Möglichkeit, den Schülern und Schülerinnen aufzuzeigen, dass Meinungsvielfalt eine ganz normale Angelegenheit ist.

Es empfiehlt sich, auf die Vorstellungen der Schüler und Schülerinnen konkret einzugehen und mit ihnen zu arbeiten. Wenn es um das Thema Gerechtigkeit geht, könnte man erst mal die Frage stellen, was die Schüler unter Gerechtigkeit verstehen. Die Ergebnisse könnte man dann gemeinsam klassifizieren und nach Gemeinsamkeiten einteilen. Darauf aufbauend kann man dann fachspezifische Texte auswählen und dann bearbeiten.