Individualisierung von Unterricht als schulpädagogische Antwort auf Leistungsheterogenität

In der vergangenen Vorlesung haben wir uns mit dem Thema „Individualisierung von Unterricht als schulpädagogische Antwort auf Leistungheterogenität“ beschäftigt. Wir haben uns zu Beginn mit zwei Bildern beschäftigt, wobei beide Bilder einen Klassenraum mit Schülerinnen und Schülern und Lehrkräften darstellen. Bei dem linken Bild davon war zu sehen, dass ein „Frontalunterricht“ stattfindet. Bedeutet also, dass die Schülerinnen und Schüler einen klassischen Unterricht haben, wobei sie sich melden müssen, um dranzukommen. Hierbei entscheidet also allein die Lehrkraft, wer zu welcher Zeit, was sagt. Wohingegen das rechte Bild den Gegensatz dazu bildet, nämlich eine Art Unterricht, wo die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit haben, sich zu entfalten. Sie können womöglich in ihrem eigenem Lerntempo und auch in Gruppen Aufgaben erledigen und die Reihenfolge bestimmen. Da der individualisierte Unterricht noch stärker auf die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler eingehen muss, fordert diese Art des Unterrichts eine höhere pädagogische Kompetenz der Lehrkraft.

Die Schwierigkeit des individualisierten Unterrichts besteht darin, dass man möglichst versuchen muss keinen der Schülerinnen und Schüler zu über- oder unterfordern. Als Lehrkraft muss man darauf achten, dass für jeden etwas dabei ist, womit man sich beschäftigen kann. Dabei besteht vor allem die Schwierigkeit, dass man bei der klassischen Unterrichtsform alle Schülerinnen und Schüler sozusagen zur gleichen Zeit im Blick hat, wohingegen man bei der individualisierten Form versuchen muss sich einen Blick für alle zu verschaffen, obwohl die einen Schülerinnen und Schüler vielleicht gerade an einer ganz anderen Aufgabe in einem ganz anderen Arbeitstempo an einer Aufgabe arbeiten als andere Schülerinnen und Schüler. Man muss es also möglichst gut hinbekommen, sich um die Bedürfnisse aller SuS zu kümmern.

In meinem zukünftigen Praktikum werde ich mir genauer anschauen, ob die Art des Individualisierten Unterrichts bei jeder Altersklasse gut funktioniert, ob die Lehrkräfte möglicherweise Pläne für die einzelnen Schülerinnen und Schüler erstellen um Erfolge zu erzielen und ob jede/jeder gut mit beiden Methoden arbeiten kann und auch bei dem individualisierten Unterricht vorankommt und am Ende des Tages etwas geschafft hat oder sich vielleicht bei der Gruppenarbeit zu sehr abgelenkt hat.

Ein Gedanke zu „Individualisierung von Unterricht als schulpädagogische Antwort auf Leistungsheterogenität“

  1. Hallo Veronika,
    Sehe ich das richtig, dass du den so genannten „Frontalunterricht“ für überflüssig und nicht zielführend hälst? Es ist sicher unbestreitbar, dass auch andere Unterrichtsstrukturen im Schulalltag praktiziert werden sollten, doch eine lehrerbezogene Plenumsphase hat sicher auch ihre Vorzüge, die vielleicht auch in der Vorlesung ein wenig unter den Tisch gefallen sind. Wenn ich zum Beispiel meiner Klasse im Matheunterricht das Distributivgesetz erklären möchte, so wäre es ein unsinniger Aufwand, mit jedem Schüler einzeln zu sprechen. Ein Sachtext oder ein Arbeitsblatt bergen ebenfalls immer Verständnisbarrieren, auf die nicht sofort eingegangen werden kann. Es bietet sich also an, das Gesetz mit den SuS an der Tafel zu erarbeiten. Wenn die SuS mit in die Erklärung einbezogen werden, entsteht außerdem noch die Chance, dass die Formulierungen der SuS für noch mehr Verständnis sorgen als die Lehrkraft allein es geschafft hätte. Wer nun noch Schwierigkeiten hat, dem kann in einer angeschlossenen Arbeitsphase individuell geholfen werden.
    Bei Idealen wie Individualisierung halte ich es für sehr wichtig, dass die Schulpraxis und die tatsächlichen Möglichkeiten der Lehrkräfte als auch die überhaupt von den Ländern zur Verfügung gestellten Mittel nicht ausgeblendet werden.

    Deine Fragestellung finde ich interessant. Geht es dir dabei um Einzelarbeit mit einem Lernplan oder um Gruppenarbeit an einer Aufgabe?

    LG
    Tony

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