Im Folgenden werde ich mich auf die heutige Vorlesung „Mehrsprachigkeit und Deutschunterricht“ bei Prof. Nicole Marx und Christian Gill beziehen.
1.
Zuerst möchte ich darauf eingehen, welche Besonderheiten auftreten bei Schülerinnen und Schüler, die einen Seiteneinstieg auf sich nehmen und anschließend inwiefern sich das Bundesland Bremen der schulischen und sprachlichen Integration neu zugewanderter Schülerinnen und Schüler orientiert.
Unter Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteigern versteht man Schülerinnen und Schüler, die zugewandert und schulpflichtig sind.
Wie wir heute erfahren haben sprechen von den 15-jährigen Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund „51% vorwiegend Deutsch im Alltag und weitere 31% Deutsch und die Herkunftssprache gleichermaßen.“ (Quelle: Pisa 2003)
Dabei lässt sich ein klarer Unterschied feststellen in Bezug zu den neu zugewanderten. Dabei gibt es zum einen diejenigen, die bisher noch nicht viel in Kontakt getreten sind mit der deutschen Sprache („ – literalisiert“), wo dementsprechend eine Heranführung an die deutsche Schriftlichkeit und Alphabetisierung notwendig ist, und zum anderen diejenigen, die schon etwas „erfahrener“ diesbezüglich sind und sich dementsprechend schon eher der Alphabetisierung im deutschen Schriftsystem widmen. Beide Typen erlernen dann den Auf- und Ausbau allgemeinsprachlicher Kompetenzen und ergänzend den Auf- und Ausbau der bildungssprachlicher Kompetenzen. An Bremer Schulen gibt es Vorkurse für Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger, die Konzeption der Vorklassen bezieht sich auf die Alphabetisierung und den Übergang in den Regelunterricht, der normalerweise nach einem Jahr erfolgt. Die Sprachförderung von Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger sind sowohl im Vorkurs als auch im Regelunterricht demnach langfristig von großer Bedeutung in Bremen.
2.
Da Intensivkurse allerdings eher selten sind deutschlandweit, und ich nach eigenen Erfahrungen an meiner Schule berichte, würde ich eher behaupten, dass manche zugewanderte Schülerinnern und Schüler die Vorkurse (sogenannte „DaZ-Klassen“) als zu „gelassen“ wahrnehmen und manchmal vielleicht nicht die Möglichkeit nutzen, wie es im Regelunterricht womöglich der Fall gewesen wäre, mit Mitschülerinnen und Mitschülern ausschließlich auf deutsch zu sprechen, was dazu führt, dass man sich mit einer Fremdsprache vertraut macht und sich an sie herantraut. Außerdem besteht nicht die Möglichkeit, sich einen Überblick zu verschaffen wie so ein regulärer Stundenplan aussieht mit den verschiedensten Fächern.
Nach dem Übergang in den Regelunterricht haben sich die Schülerinnen und Schüler dem Regelunterricht nichtsdestotrotz sehr gut angepasst. Die Tatsache, dass es eine Binnendifferenzierung gibt, die beispielsweise Anfänger und Fortgeschrittene grob in verschiedene Vorklassen teilt, ist eine gute Maßnahme, um die SuS an ihr persönliches Ziel zu bringen. Ein weiterer Pluspunkt ist auch, dass bei Vorklassen jederzeit die Möglichkeit besteht zum Regelunterricht zu wechseln, sobald die Lernenden gute Fortschritte machen.
3.
In meinem Familienkreis habe ich zwei Lehrkräfte einer Hauptschule in Niedersachsen befragt und erfahren, dass die Schülerinnen und Schüler, wie wir bereits in der Vorlesung schon feststellen konnten, große Schwierigkeiten bei der Leseentwicklung vorweisen.