Abschlussreflexion

1.Bennenen Sie die für Sie zentralsten theoretischen Erkenntnisse, die Sie aus den Vorträgen der Ringvorlesung für sich mitgenommen haben. Nehmen Sie dabei konkret Bezug auf a.) fachdidaktische Aspekte, indem Sie Erkenntnisse auf die Didaktiken ihrer eigenen beiden Fächer beziehen und b.) zwei generelle erziehungswissenschaftliche Erkenntnisse zu Schule und Unterricht mit Bezug zu den relevanten Quellen benennen.

In der Ringvorlesung „Umgang mit Heterogenität“ habe ich sehr viele Erkenntnisse sammeln können. Der Begriff „Heterogenität“ und die damit verbundenen Thematiken und Ausdrucksweisen waren Bestandteil dieser Vorlesung.
Vor allem habe ich viele Erkenntnisse zum Thema „Inklusion“ gewonnen und im Laufe der Zeit bekam ich ein großes Interesse für dieses Thema. Die Vorlesung „Meint Inklusion wirklich alle?“ von Dr. Eileen Schwarzenberg hat bei mir für einen intensiven Wechsel der Perspektive gesorgt, da ich mir im allgemeinen und im gegenwärtigen deutlich mehr Gedanken zu diesem Thema mache. In der Vorlesung ging es um den jeweiligen Umgang mit Inklusion und um die verbundenen Probleme und Herausforderungen mit diesem Thema. Ein dargestelltes Beispiel in der Vorlesung war das „Gymnasium Horn“ in Bremen, welches sich zunächst gegen die Inklusion an ihrer eigenen Schule aussprach, da sie Argumente aufführten, die die Inklusion als einen mit Problemen verbundenen Bereich darstellte. An diesem Beispiel erkannte man, dass Inklusion mit Räumlichkeiten, Personal und dem ganzen System verbunden ist und möglichst gut mit diesen Faktoren funktionieren muss, damit man einen Erfolg hat. Auch fiel der Begriff der „Exkusion“, welches eben ein scheitern von einer solchen Inklusion darstellt. Insgesamt kann man sagen, dass Inklusion ein großes und schwieriges Thema ist, welches zu einer bestmöglichen Lösung gebracht werden muss und einen enormen Bestandteil der „Heterogenität“ ausmacht. Des Weiteren haben mich die Erkenntnisse über das Thema „Migration“ sehr beschäftigt und nachdenklich werden lassen. In der Vorlesung am 9.4.19 von Prof., Dr. Yasemin Karakasoglu „Welt-Gesellschaftliche Veränderungen, Migration und die Reaktion von Schule – ein Blick auf Strukturen und Konzepten“ wurde näher dargestellt, dass jeder dritte Minderjährige einen sogenannten Migrationshintergrund hat. Das ist eine sehr hohe Anzahl und eine nicht zu unterschätzende „Heterogenität“ die damit stattfindet. Im Schulsystem findet auch eine nationale Orientierung statt, welche Vor,- und Nachteile mit sich bringt. Ein Vorteil kann es zum Beispiel sein, dass man mithilfe einer festgelegten Sprache („deutsch“) sich miteinander gut verständigen kann. Andererseits stellt es auch eine Herausforderung für die SchülerInnen mit Migrationshintergrund dar, da sie eben viele Probleme mit der deutschen Sprache, aber auch anderen Aspekten nationaler Orientierung aufweisen, welches sich daraufhin nachteilig für sie auswirkt. Hier kann man die erste Parallele zu meinem Fach „Religion“ ziehen, da hier ebenfalls ein Aspekt nationaler Orientierung stattfindet, wenn im Religionsunterricht hauptsächlich das Christentum berücksichtig wird, nur weil Deutschland traditionell gesehen ein christliches Land ist. Des Weiteren hat die Vorlesung „Über jüdisches Leben reden – (k)ein Tabu? Umgang mit religiöser Diversität am Beispiel Judentum“ verdeutlicht, dass man die religiösen Rituale der SchülerInnen zu respektieren hat und ihre religiösen Rituale gewährleistet werden müssen. Außerdem kann man ihre Rituale mit einbringen, sodass es keine Nachteile für sie gibt aufgrund ihrer religiösen Zugehörigkeit. Ich erhoffe mir, solche Erkenntnisse als angehende Religionslehrerin gut bewerkstelligen zu können. Mein zweites Fach ist „Kunst“. Hier gab es leider keine fachdidaktische Vorlesung, jedoch bin ich mir sicher, dass ich in diesem Fach die Kreativität der SchülerInnen anregen kann, egal welchen (kulturellen) Ursprung sie haben oder in welcher Situation sie sich derzeit körperlich und geistig befinden. Aufgrund dessen empfinde ich viel für dieses Fach. Außerdem wird viel stärker nach der Kreativität gefragt als in den meisten anderen Fächern, dadurch hängt hinterher dann viel mit der eigenen subjektiven Wahrnehmung zusammen und dies lässt Leistungsunterschiede oder ähnliches erstmal außen vor.

3.Zu welchen zwei erziehungswissenschaftlichen Fragestellungen, die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, würden Sie gerne mehr erfahren im weiteren Studium im Bezug auf das Modulthema BAUMHET. Bitte begründen Sie Ihre Wahl.

Ich würde sehr gerne mehr zu der Fragestellung „Meint Inklusion wirklich alle?“ erfahren, da ich hierzu wie bereits gesagt ein starkes Interesse durch die Vorlesung aufbauen konnte und dies als eine wichtige Frage erkenne, die es meines Erachtens zu lösen gilt, auch wenn es schwer ist, die eine richtige Lösung zu erhalten, aber dennoch ist der Wille sehr von Bedeutung und macht die Unterschiede in der Gesellschaft aus. Ich finde die unterschiedlichen Standpunkte und Argumente zu dieser Fragestellung sehr interessant und versuche hierbei jede Seite nachvollziehen zu können. Ich schätze mich als einen sehr gesellschaftskritischen Menschen ein, weshalb ich jegliche Zugehörigkeit in einem gesellschaftlichen System immer enorm hinterfrage. Einerseits ist die Inklusion als positiv zu deuten, da sie eine Bereicherung für den Zusammenhalt der Gesellschaft darstellt, andererseits finde ich es sehr bedenklich, dass man einfach versucht Inklusion herzustellen, obwohl es von vielen Seiten, eventuell der Seite der eingeschränkten Personen nicht gewollt ist. Dann muss man anfangen das Konzept von „Inklusion“ zu hinterfragen und eventuell nicht allgemein einzuführen oder eine andere Lösung finden. Deshalb ist es mir wichtig, mich weiterhin mit dieser Frage zu beschäftigen. Die andere Fragestellung, die mich ebenfalls sehr interessiert, ist die nach dem richtigen Umgang mit religiöser Diversität. Wie ich schon bereits gesagt habe, studiere ich Religionswissenschaften auf Lehramt und deshalb stellt diese Frage ein großes Anliegen für mich dar. Als angehende Religionslehrerin  erhoffe ich einen guten Umgang zu finden und die Diversität verschiedener Religion gut in den Unterricht etablieren zu können  und auch darüber hinaus einen angemessen Umgang  damit zu haben. Insgesamt finde ich, dass die religiösen Rituale der SchülerInnen von allen Lehrkräften respektiert werden muss. Anschließend kann man hier auch noch das Thema der Individualisierung berücksichtigen, welches ebenfalls in der Vorlesung oft thematisiert wurde und eine Herausforderung darstellt. Ich erhoffe mir durch verschiedene Praktika und die Möglichkeit Lehrkräfte zu befragen, mehr über diese Fragen erfahren zu können. Eventuell kann ich auch bestimmte Literaturquellen zu meinen Fragestellungen finden, damit ich mich weiterhin intensiver damit auseinandersetzen kann.

4.Welche in den Vorlesungseinheiten von BAUMHET thematisierten Problematiken/Aspekte sehen Sie für sich persönlich als besondere Herausforderung? Wie könnten Sie sich, im Uni-kontext oder auch darüber hinaus, auf diese Herausforderungen vorbereiten?

In den verschiedenen Vorlesungseinheiten wurde sehr oft über die sogenannte „Leistungsheterogenität“ gesprochen. Ich sehe diesen Punkt als eine besondere Herausforderung, da sie einerseits nunmal vorhanden ist und sie andererseits mit einem guten und fortschrittlichen Umgang begegnet werden muss. Auch hier kann man wieder auf die Inklusion eingehen, da die Einbringung von verhaltensauffälligen SchülerInnen in eine Klasse natürlich eine größere Bandbreite der Leistungsunterschiede verursacht. Ich denke, dass hier ein guter Umgang wichtig ist, welcher darin besteht, dass man die leistungsstärkeren SchülerInnen nicht vernachlässigt und weiterhin zielstrebig fördert und gleichzeitig die leistungsschwächeren Schülerinnen nicht überfordert und ihnen kein schlechtes Gefühl vermittelt, sondern versucht sie in ihrem eigenen Tempo angemessen weiter zu bringen. Allgemein lässt „Heterogenität“, ob nun in Form von Gender, Form von Leistung oder einer kulturellen Form immer Herausforderungen mit sich bringen, aber dies gehört nunmal zur „Heterogenität“ dazu. Es geht hierbei um das herstellen eines Gleichgewichts und niemanden außen vor zu lassen. Ich denke, dass das Orientierungspraktikum an der Universität Bremen eine große Hilfe darstellt, um solche Herausforderungen das erste mal  angemessen beobachten und erforschen zu können. Darüber hinaus habe ich noch die Idee, dass man spielerisch an solche Herausforderungen herangehen kann, indem man zum Beispiel auf theatertechnische Art Übungen mit verschiedenen Herausforderungen inszeniert. Ich sehe darin einen kreativen Prozess um Verständnis und Lösungen für viele Herausforderungen zu bekommen und dazu eine Menge Spaß um sich mit derartigen Problemen zu beschäftigen.

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