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RV06

1. Benennen Sie bitte die für Sie zentralen theoretischen Aspekte aus der Vorlesung und begründen Sie die Auswahl.

Die zentralen theoretischen Aspekte aus der Vorlesung sind meiner Meinung nach die 5 Phasen von der Exklusion zur Überwindung der Inklusion, also der Weg zu einer „Schule für alle“. (vgl. Sander, 2002; Hinz, 2002; Textor, 2015)

  • Die erste Phase der Exklusion ist der  Anfang des Modells. In dieser Phase wurden Schüler*innen mit einer Behinderung ausgegrenzt.
  • In der zweiten Phase der Segregation/Separation wurden Schüler*innen mit Behinderungen in abgetrennten Bildungseinrichtungen unterrichtet. Dies war der erste Versuch eine schulische Bildung für Schüler*innen mit Behinderungen zu ermöglichen.
  • Die dritte Phase der Integration ließ Schüler*innen mit Behinderungen in Regelschulen am Unterricht teilnehmen. Dies geschah allerdings nur mit sonderpädagogischer Unterstützung. 
  • Phase 4 die Inklusion: Hier dürfen alle Schüler*innen mit einer Behinderung mit allen anderen Schüler*innen eine Regelschule besuchen.
  • Die fünfte Phase überwindet den Begriff der Inklusion. Der Begriff der Inklusion fällt weg und man spricht von einer Schule für alle.

Dieses Phasenmodell ist wichtig um den aktuellen Stand der Inklusion an Schulen zu betrachten. Auf dem Weg zu einer Schule für alle darf nicht auf ältere Phasen zurückgegriffen werden. Insbesondere soll hier auf den Begriff der „Inkludierten Exklusion“ hingewiesen werden.Also: Inklusion ja aber richtig!

2. Lesen Sie bitte die Fallbeispiele (unten als Datei angehängt; auch auf Stud.IP im Dateiordner RV06 zugänglich) und beantworten die Fragen.

Finn: Spontan lässt sich zu Finn sagen, dass er Probleme mit der Konzentration und Aggressionen hat. Durch die familiären Schwierigkeiten können es auch emotionale Probleme sein, die sein handeln beeinflussen. Als Rahmenbedingungen könnte es wichtig sein ruhige Lernorte zu schaffen an denen sich Finn besser konzentrieren kann. Auch eine Ansprechperson für seine familiären Probleme wäre gut, allerdings nur wenn er sich von sich aus öffnen möchte. Um seinen Aggressionen entgegenzuwirken, könnten ausreichend Pausen ermöglicht werden, um sich mit sportlichen Aktivitäten auszupowern.

Hanna: Bei Hanna fiel spontan auf, dass sie trotz ihrer Dyskalkulie nicht aufgibt Matheaufgaben zu lösen. Sie möchte außerdem nicht als „Extrawurst“ behandelt werden. Allerdings besitzt sie eine geringe Frustrationstoleranz, falls ihr etwas nicht auf Anhieb gelingt. Rahmenbedingungen für die inklusive Bildung wären z.B. gleiches Aufgabenmaterial für alle Schüler*innen. Weiterhin könnte der Lernraum so gestaltet werden, das gesammelte mathematische Operationen im Raum ausliegen um für die Schüler*innen Unterstützung zu bieten. Im unterricht könnte Hanna mit Gruppenarbeiten unterstütz werden in der sie mithilfe der Gruppe schwierige Aufgaben lösen muss.

Malik: Bei Malik ist auffällig, dass er ein geringes Selbstvertrauen besitzt und sich so nicht weiterentwickeln kann. Rahmenbedingungen sollten sein, dass er besonders motiviert werden sollte an den Bearbeitungen im Klassenverbund teilzunehmen. Im Unterricht könnten für Malik Memory-Karten mit dem ABC gemacht werden, damit er sich die Buchstaben besser merken kann.

Lena: Lena geht auf Wunsch ihrer Eltern auf eine Förderschule. Spontan fällt auf das sie sehr gerne zur Schule geht. Mithilfe ihrere Assistenz kann sie kleine Aufgaben im Klassenverbund übernehmen. Sie ist sehr motiviert. Die Rahmenbedingungen an einer Förderschule für körperlich-motorische Entwicklung sind im Bereich Barrierefreiheit natürlich gegeben. Im Unterricht sollte Lenas Motivation genutzt werden um sie mit etwas komplexeren Aufgaben zu fordern um ihre Entwicklung zu förden.

Reflektieren Sie bitte anschließend Ihre bisherigen Erfahrungen an Schulen:

a) Wie würden Sie ihre Erfahrungen im Hinblick auf die theoretischen Aspekte aus der Vorlesung einordnen? (u.a. Modelle von Behinderung, „inkludierende Exklusion“).

Mit Blick auf die Aspekte der Vorlesung und der Reflektion von bisherigen Erfahrungen ist aufgefallen, dass an meiner besuchten Schule Inklusion nicht stattgefunden hat. Es gab eine Arbeitsgemeinschaft in der Schüler*innen mit Behinderungen alleine unterrichtet wurden. In den Pausen wurde durch diese Arbeitsgemeinschaft Essen verkauft. Dies war der einzige Moment in dem die anderen Schüler*innen auf die Arbeitsgemeinschaft traf. Inklusion war also nicht vorhanden.

b) Welchen Meinungen sind Ihnen im Praktikum / in Praxiserfahrungen insbesondere zu der Frage der Inklusion von SuS mit sonderpädagogischem Förderbedarf an Oberschulen und Gymnasien begegnet und welche Auffassung vertreten Sie selbst?

Da ich noch kein Praktikum in dem Bereich absolviert habe, kann ich nur über eigene Erfahrungen in der Schule sprechen. In meiner Klasse in der Schule gab es keine förderbedürftigten Schüler*innen. Meiner Auffassung nach sollte die Inklusion von Schüler*innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf natürlich vorangetrieben werden. Allerdings müssen die Rahmenbedingungen in den Schulen verbessert werden um dem Bedarf der Schüler*innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf gerecht zu werden. Werden die Bedarfe nicht erfüllt ist der Weg zu einer „Schule für alle“ sehr schwer.

3. Formulieren Sie bitte eine Beobachtungaufgabe für den inklusiven Unterricht für zukünftige Praktika.

Wie werden Schüler*innen mit Behinderung von den anderen Schüler*innen in den Klassenverbund integriert?

Wie nehmen sie am Unterrichtsgeschehen teil?