Soziokulturelle Heterogenität

Ab dem Zeitpunkt, an dem wir uns mit dem Umgang von Heterogenität in den Schulen Deutschlands befassen, müssen wir uns unweigerlich mit dem historischen Kontext der Einwanderung befassen. So ist es von enormer Wichtigkeit zwischen Schülern und Schülerinnen, dessen Eltern seit Generationen hier leben und denen die erst seit wenigen Jahren in Deutschland leben, zu unterscheiden. So beherrscht beispielsweise ein Türke der dritten Generation in Deutschland, im Regelfall die Landessprache, kennt die deutsche Kultur und das Schulsystem. Dies ist selbstverständlich nicht vorauszusetzen, wenn ein Kind erst mit zwölf Jahren nach Deutschland kommt. So unterschiedlich ihr Migrationshintergrund, so differenziert muss auch die Betrachtungsweise sein.
Aus eigener Beobachtung, bin ich der Meinung, dass es Kindern mit einem Migrationshintergrund schwerer fällt, in der Schule Leistung zu bringen, als jenen, die in einem deutschen Haushalt aufgewachsen sind. Der bedeutsamste Aspekt für diese Begebenheit ist die Sprache. Obwohl es viele Vorteile mit sich bringt, bilingual aufgewachsen zu sein, darf jedoch keinesfalls vergessen werden, dass es auch Schwierigkeiten mit sich bringt. Ich bin selber bilingual aufgewachsen und kann deshalb berichten, dass Kinder bilingualer Erziehung in der Pflicht sind mehrere Sprachen zu lernen und auszuüben, und obwohl die deutsche Sprache an sich schon schwer genug ist und auch Kinder aus deutschen Familien Problemen bereitet, sind Kinder mit Bilingualer Erziehung außerdem noch der Aufgabe gestellt, Sprachen zu differenzieren und haben dieses Problem bei gleich doppelt so vielen Sprachen, zur selben Zeit. Kinder aus nicht europäischen Ländern haben es dabei noch schwerer als Kinder im europäischen Raum, da der Ursprung der Sprache deutlich unterschiedlicher ist und somit auch die Entwicklung und dementsprechend die Ähnlichkeiten. Dieses Problem wird deutlich wenn man sich ansieht, wer die angebotenen Deutsch Förder Kruse der Schulen belegt. Diese sind größtenteils Kinder mit Migrationshintergrund.
Um die Heterogenität jedoch nicht nur auf Sprache zu begrenzen kann ich aus eigener  Erfahrung erzählen, wie bemüht die Schulen mit der Herausforderung von Heterogenität umgehen.
Ich besuchte das Gymnasium Links der Weser, welches sich selbst als ,,Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage’’ identifizierte. Ich selbst gab gemeinsam mit anderen Oberstufenschülern ehrenamtlichen Nachhilfe Unterricht an Schüler/innen, die aus politischen oder finanziellen Gründen Asyl in Deutschland beantragen mussten. Der Raum und die Uhrzeit wurden von der Schule organisiert und die Teilnehmer wurden ausschließlich auf ,,Flüchtinge’’ eingegrenzt. Dort machte ich sehr positive Erfahrungen mit den Schülern im Bezug auf ihre Weltanschauung in ihre Lernwilligkeit. Die meisten, die an dem freiwilligem Nachhilfe Kurs teilnahmen gingen in eine gemeinsame Klasse, die ausschließlich aus neu hergezogenen Kindern in der gleichen Altersgruppe bestand. Nach einer gewissen Zeit wurden sie dann einer regulären Klasse zugeordnet. Die Integration wird dabei besonders gefördert, weil man erstmal auf ein gutes Umfeld des Kindes achtet, es aber auf Dauer nicht ausgrenzt.
Nun wäre es für mich interessant in einem Praktikum die Gelegenheit zu suchen, andere SuS danach zu fragen, wie sie an deutschen Schulen aufgenommenen wurden und wie sie sich am wohlsten fühlten bzw. wie sie am besten lernen konnten. Ob man sie sofort in eine reguläre Klasse reinlassen oder zu erst in internen Klassen unterrichten sollte ist sehr interessant zu erforschen. So ähnlich ist die Thematik auch mit Kindern mit Behinderungen. Auf meiner ehemaligen Schule, herrschte ein System, dass vorsah das es in jedem Jahrgang jeweils eine Inklusionsklasse gab. Das heißt dort waren mehr Betreuer in den Klassen, die sich darum kümmerten, dass jeder zurecht kam. Da es sich bei dem Inklusions Thema um ein aktuelles und wichtiges handelt würde es mich auch hier interessieren, wie die Meinungen zu diesem Thema seitens der Schüler/innen aussehen.
Es ist schon einiges sehr vorbildlich an Bremer Schulen, auch im Umgang mit Heterogenität. Nichts desto trotz kann man im System noch sehr viel verbessern. So könnte man zum Beispiel Schülern, die finanzielle Probleme haben durch mehr Angebote an kostenfreien Nachhilfe Stunden fördern. In diesem Kontext könnte man auch darüber diskutieren, ob es sinnvoll sei einheitliche Schulkleidung an Schulen einzuführen, damit sich SuS nicht ausgegrenzt fühlen, weil sie sich keine Markenkleidung leisten können. Natürlich gibt es dazu noch viel mehr Fragen denen es sich zu stellen gibt, aber abschließend ist festzustellen das sich der Umgang mit Heterogenität an Schulen in den letzten Jahren deutlich entwickelt hat und sich hoffentlich in den nächsten Jahren noch weiter entwickeln wird.

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