Mathematische Leistungsunterschiede- empirische Befunde und Konsequenzen für das mathematische Lernen

Es kann davon ausgegangen werden, dass es kein Anlass zur Sorge ist, dass es Leistungsunterschiede zwischen den SuS im Mathematik Unterricht gibt. Dies liegt unter anderem, wie in allen anderen Schulfächern, an den unterschiedlichen Interessensausrichtungen der Schüler/innen. Diese Aussage kann man in den Kontext der Pisa Studie stellen, die besagt, dass Leistungsunterschiede zwischen Mädchen und Jungen im Fach Mathematik nachweisbar sind.
Obwohl die meisten SuS ihre mangelnden Leistungen im Matheunterricht mit anderen Fächern ausgleichen können, sollten sie stets versuchen ,,am Ball zu bleiben’’, weil vieles an Stoff aufeinander aufbaut und es in vielen Berufen später sehr wichtig werden kann.

Meiner Erfahrung nach, können Spiele ,die in den Matheunterricht eingebaut werden, sowohl Vorteile als auch Nachteile mit sich bringen. Ein Vorteil dieser Methode ist, dass man auf Frontalunterricht verzichtet kann und der Schüler oder die Schülerin im Unterschluss selbst nachdenken muss (um evtl sogar das Rennen in einem Wettbewerb zu machen). Von Nachteil kann es jedoch sein, wenn der Schüler statt Ehrgeiz oder Spaß eher ein Gefühl des Charmes entwickelt, wenn er z.B. mit mehreren SuS zusammenarbeitet und seine Wissenslücken den anderen bewusst werden.

Eine sinnvolle Beochbachtungsaufgabe wäre es, zu schauen, mit welchen Mitteln eine Lehrkraft das Grundwissen (die Einführung in ein Thema, wenn man so will) einführt. Zudem wäre es interessant zu gucken, ob und wie oft Spiele im Matheunterricht gespielt werden.

Individualisierung von Unterricht als schulpädagogische Antwort auf Leistungsheterogenität

Zum Zwecke der Einführung wurden uns Seitens Dr, Idel zwei Bilder mit unterschiedlichen Unterrichtsformen gezeigt. Die eine Unterrichtsform, die abgebildet wurde, war der sogenannte Frontalunterricht, indem der LehrerIn vorne steht und die SuS nur sprechen sollen, wenn sie dazu aufgefordert werden oder mittels einer Meldung deutlich machen, dass sie eine Frage haben. Bei der anderen Unterrichtsform hingegeben, können die SuS je nach Lernprozess und nach Lernvorraussetzung arbeiten. Zudem kann der Lehrer in dieser Unterrichtsform besser und flexibler einzelnen Schülern helfen.

Das Konzept des individualisierenden Unterrichts bringt zwar Vorteile für die SuS aber auch viele Schwierigkeiten für den Lehrenden mit sich. So muss der LehrerIn aufpassen, dass weder ein SchülerIn über- oder unterfordert wird und eventuell für einzelne SchülerInnen Lernmaterial anfertigen. Bei einer großen Menge an Schülern und Schülerinnen ist dies allein aus zeittechnischen Gründen nicht machbar.

Ich würde bei meinem Praktikum beobachten wollen, wie weit ein Lehrer beim Frontalunterricht im Stoff ausholt, wenn er oder sie merkt, wie weit zurück ein/e SchülerIn liegt.

Genderperspektiven

Das Vorlesungsthema genderspezifische Inszenierung und Zuschreibung in der Schule wurde von Dr. Fantini mittels Statistiken näher gebracht. Ein Beispiel wäre, dass eine Gruppe von Grundschülern/innen gefragt wurde, wieso sie der Meinung sind, dass es mehr weibliche als männliche Lehrkräfte gibt. So waren die Antworten recht gleich, denn sie nehmen an, dass ,,Wissen eher so Frauen mögen“ und Männer anderweitig interessiert seien. Im Umkehrschluss seien dann auch die Mädchen besser in der Schule.
Dies hat auf Langzeit betrachtet die Auswirkung, dass männliche Schüler davon ausgehen, dass es nicht männlich sei gut in der Schule sein zu wollen und sie es dann in Folge dessen bevorzugen sich keine besonderen Mühen zu machen (selbstverständlich gibt es auch Ausnahmen). 

Ein Beispiel für Genderkategoriesierung aus meiner Schulzeit zu finden erscheint mir nicht schwer, da es nur von Klischeedenkenden Lehrern/Lehrerinnen und Schülern überhäuft wurde. Ein Beispiel ist, dass wenn die Schülerinnen bei der Notenvergabe länger draußen mit ihren Lehrern diskutiert haben, wurde ihnen vorgeworfen, sie hätten sexuelle Handlungen vollbracht um an eine bessere Note zu kommen. Dies wurde selbstverständlich nicht richtig ernst gemeint in den Raum geworfen. Aber zu bedenken ist, dass nichts gesagt wurde, wenn ein männlicher Schüler länger mit den Lehrern draußen war.

Mich würde in meinem Praktikum interessieren, ob Lehrer/innen ihre Konzentrationen in einigen Fächern eher dem einen Geschlecht zu wenden.

Die interreligiösen Konflikte im Religionsunterricht

Die Bewegnungspädagogik widmet sich dem Ziel, Schülerinnen und Schüler aus verschiedensten ethnischen und religiösen Hintergründen mehr Toleranz und Verständnis nahezubringen. Hierbei kann es jedoch zu unterschiedlichen Problemen kommen in der Umsetzung kommen, wie zum Beispiel, dass sich die Schülerrinnen und Schüler dadurch, dass sie sich in ,,Kategorien“ einordnen, eher untereinander verfremden als sich näher zu kommen. Es könnte ein ,,die“ und ,,wir Restlichen“ Gefühl aufkommen, welches nicht Förderlich wäre. Außerdem darf man die Schülerinnen und Schüler nicht außen vor lassen, die unter Identifakitionsproblemen leiden sich keiner Nation oder Religion gehörig fühlen. Auch kann es vorkommen, dass sich SuS schämen ihre Meinung über bestimmte Themen zu äußern, vor allem dann, wenn sie befürchten die einzigen Vertreter der Meinung in der Gruppe zu sein.

Ich meine festgestellt zu haben, dass sich viele Schülerinnen und Schüler im Religionsunterricht nicht getraut haben, ihre Meinung öffentlich zu äußern. Die Diskussionen und Anregungen kamen im Regelfall von den selben zehn Schülern, der Rest versuchte sich zu enthalten. Im Falle der Aufforderung eines Lehrers gegenüber eines Schülerin oder Schülers (ohne Meldung) seine Sicht der Dinge zu teilen, wurde zum Teil sehr wage geantwortet. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass diese Zurückhaltung nicht alleinig mit der Angst der Ausgrenzung zusammenhängt. Es existieren sicherlich zahlreiche Gründe, weshalb SuS sich gerne zurückhalten in Themen des persönlichen Glaubens. Einer dieser Gründe könnte sein, dass sie sich in ihren jungen Jahren noch nicht vollends mit einer Religion identifizieren können.

Als Beobachtungsaufgabe wäre es interessant zu schauen, ob die Lehrerin oder der Lehrer sich unterschwellig abfällig über einige Religionen äußert und andere wieder rum unterschwellig bemerkbar bevorzugt. Auch wäre es interessant zu beobachten, wie eine Lehrkraft mit den im zweiten Abschnitt gegangenen Situation umzugehen pflegt.

,,Von Tischen, Königen und Politikleuten“

 

Die dritte Vorlesung des Kurses zum dem Umgang mit Heterogenität in Schulen wurde mit dem Begriff der doppelten Hetereogenität eingeleitet. Die doppellte Heterogenität beschreibt den Ursprung und die daraus resultierende Tatsache, dass Schüler*Innenr zu vielen Begriffen eigene Assoziationen mit sich bringen, welche sich von den Definition des Lehrers als auch von den Vorstellungen ihrer Mitschüler abheben.Diese Assoziazionen beruhen auf Dingen, die sie zuvor in den Medien, im Elternhaus oder im Freundeskreis gehört haben. Im Regefall handelt es sich um unstruktierte Begriffe, die keine klare Definition aufweisen. So ist die Definition des Tisches um einiges strukturierter als die des Staates oder der Demokratie.

Im Religionsunterricht wird mit Wörtern wie Gott oder der Schöpfung gearbeitet. Es ist nicht verwunderlich, dass die Schüler*Innen einige Bilder mit diesen Begriffen verbinden. Es wird dann schwierig, wenn ein Schüler seine Meinung zu einem Thmea äußerst und es von dem Lehrer oder den Mitschülern misverstanden wird, weil sie Begriffe, die in den Aussages auftauchen unterschiedlich definieren/verstehen.

So wäre eine Mindmap, zu Anfang eines neuesn Themas eine Möglichkeit, um den SuS im Klassenraum mehr Einsicht in die Vorstellungen ihrer Mitschüler*Innen zu geben und daraufhin eventuell auf eine allgemeine Definiition zu kommen, auf die man sich einigen kann.

Eine weitere Methode, die sich ebenfalls mit dem Ausstausch anderer befasst, wäre eine ,,Redephase“, in der die Schüler*Innen sich unter einander ausstauschen könnnen, um ihre Ergebnisse anschließend mit der Klasse zu teilen.

Eine eher unkonventionellere Methode hingegen wäre es das Wort rumzureichen. So müsste jeder Schüler bevor der Lehrer einen Begriff definiert, ein Wort zu dem Thema sagen. So könnte ebenfalls auch die Aufmerksamkeit der Schüler am Unterrichtsverlauf geweckt werden.

Es wäre interessant zu untersuchen wie die Lehrer mit Begriffen umgehen, mit denen Schüler*Innen noch nie zuvor schulisch konfrontiert worden sind. Es wäre meiner Meinung nach von enormer Wichtigkeit, einige unstrukturierte Wörter zu definieren, bevor man einen Text ließt oder eine mündl. vorgetragene Einführung in ein neues Thema startet.

Soziokulturelle Heterogenität

Ab dem Zeitpunkt, an dem wir uns mit dem Umgang von Heterogenität in den Schulen Deutschlands befassen, müssen wir uns unweigerlich mit dem historischen Kontext der Einwanderung befassen. So ist es von enormer Wichtigkeit zwischen Schülern und Schülerinnen, dessen Eltern seit Generationen hier leben und denen die erst seit wenigen Jahren in Deutschland leben, zu unterscheiden. So beherrscht beispielsweise ein Türke der dritten Generation in Deutschland, im Regelfall die Landessprache, kennt die deutsche Kultur und das Schulsystem. Dies ist selbstverständlich nicht vorauszusetzen, wenn ein Kind erst mit zwölf Jahren nach Deutschland kommt. So unterschiedlich ihr Migrationshintergrund, so differenziert muss auch die Betrachtungsweise sein.
Aus eigener Beobachtung, bin ich der Meinung, dass es Kindern mit einem Migrationshintergrund schwerer fällt, in der Schule Leistung zu bringen, als jenen, die in einem deutschen Haushalt aufgewachsen sind. Der bedeutsamste Aspekt für diese Begebenheit ist die Sprache. Obwohl es viele Vorteile mit sich bringt, bilingual aufgewachsen zu sein, darf jedoch keinesfalls vergessen werden, dass es auch Schwierigkeiten mit sich bringt. Ich bin selber bilingual aufgewachsen und kann deshalb berichten, dass Kinder bilingualer Erziehung in der Pflicht sind mehrere Sprachen zu lernen und auszuüben, und obwohl die deutsche Sprache an sich schon schwer genug ist und auch Kinder aus deutschen Familien Problemen bereitet, sind Kinder mit Bilingualer Erziehung außerdem noch der Aufgabe gestellt, Sprachen zu differenzieren und haben dieses Problem bei gleich doppelt so vielen Sprachen, zur selben Zeit. Kinder aus nicht europäischen Ländern haben es dabei noch schwerer als Kinder im europäischen Raum, da der Ursprung der Sprache deutlich unterschiedlicher ist und somit auch die Entwicklung und dementsprechend die Ähnlichkeiten. Dieses Problem wird deutlich wenn man sich ansieht, wer die angebotenen Deutsch Förder Kruse der Schulen belegt. Diese sind größtenteils Kinder mit Migrationshintergrund.
Um die Heterogenität jedoch nicht nur auf Sprache zu begrenzen kann ich aus eigener  Erfahrung erzählen, wie bemüht die Schulen mit der Herausforderung von Heterogenität umgehen.
Ich besuchte das Gymnasium Links der Weser, welches sich selbst als ,,Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage’’ identifizierte. Ich selbst gab gemeinsam mit anderen Oberstufenschülern ehrenamtlichen Nachhilfe Unterricht an Schüler/innen, die aus politischen oder finanziellen Gründen Asyl in Deutschland beantragen mussten. Der Raum und die Uhrzeit wurden von der Schule organisiert und die Teilnehmer wurden ausschließlich auf ,,Flüchtinge’’ eingegrenzt. Dort machte ich sehr positive Erfahrungen mit den Schülern im Bezug auf ihre Weltanschauung in ihre Lernwilligkeit. Die meisten, die an dem freiwilligem Nachhilfe Kurs teilnahmen gingen in eine gemeinsame Klasse, die ausschließlich aus neu hergezogenen Kindern in der gleichen Altersgruppe bestand. Nach einer gewissen Zeit wurden sie dann einer regulären Klasse zugeordnet. Die Integration wird dabei besonders gefördert, weil man erstmal auf ein gutes Umfeld des Kindes achtet, es aber auf Dauer nicht ausgrenzt.
Nun wäre es für mich interessant in einem Praktikum die Gelegenheit zu suchen, andere SuS danach zu fragen, wie sie an deutschen Schulen aufgenommenen wurden und wie sie sich am wohlsten fühlten bzw. wie sie am besten lernen konnten. Ob man sie sofort in eine reguläre Klasse reinlassen oder zu erst in internen Klassen unterrichten sollte ist sehr interessant zu erforschen. So ähnlich ist die Thematik auch mit Kindern mit Behinderungen. Auf meiner ehemaligen Schule, herrschte ein System, dass vorsah das es in jedem Jahrgang jeweils eine Inklusionsklasse gab. Das heißt dort waren mehr Betreuer in den Klassen, die sich darum kümmerten, dass jeder zurecht kam. Da es sich bei dem Inklusions Thema um ein aktuelles und wichtiges handelt würde es mich auch hier interessieren, wie die Meinungen zu diesem Thema seitens der Schüler/innen aussehen.
Es ist schon einiges sehr vorbildlich an Bremer Schulen, auch im Umgang mit Heterogenität. Nichts desto trotz kann man im System noch sehr viel verbessern. So könnte man zum Beispiel Schülern, die finanzielle Probleme haben durch mehr Angebote an kostenfreien Nachhilfe Stunden fördern. In diesem Kontext könnte man auch darüber diskutieren, ob es sinnvoll sei einheitliche Schulkleidung an Schulen einzuführen, damit sich SuS nicht ausgegrenzt fühlen, weil sie sich keine Markenkleidung leisten können. Natürlich gibt es dazu noch viel mehr Fragen denen es sich zu stellen gibt, aber abschließend ist festzustellen das sich der Umgang mit Heterogenität an Schulen in den letzten Jahren deutlich entwickelt hat und sich hoffentlich in den nächsten Jahren noch weiter entwickeln wird.