Der Weg über den Rubikon
- Reflektieren Sie in einem ersten Schritt darüber, aus welchen genderbezogenen Prämissen sich ihre schulische Sprachkarriere konstituiert und inwiefern sich diese im Verlauf der selbigen verändert haben.
- Benennen und erläutern Sie einen motivationstheoretischen Ansatz, der das Fremdsprachenlernen im schulischen Kontext – genderunabhängig – fördert.
- Entwerfen Sie einen Analysekatalog, um gendersensible Stereotype in Fremdsprachenlehrwerken zu ermitteln.
Während die Schulbücher im Fremdsprachenunterricht stets von Rollenklischees gefüllt waren, war mein Unterricht doch sehr undifferenziert. Die Kurse in den zweiten Fremdsprachen wurden allesamt zu etwa 50% von Jungen besucht und ich hatte sowohl Lehrerinnen als auch Lehrer in beiden Fremdsprachen. Daran hat sich von der 5. Klasse bis zum Abitur nichts geändert. Auch in den MINT-Fächern waren Schülerschaft und Lehrkräfte sehr durchmischt. Selbst das Physikprofil wurde zu etwa 40% von Mädchen besucht und bot als Komplementärfach nicht etwa ein anderes MINT-Fach, wie es Frau Roviro beschrieb, sondern Philosophie an.
Beim uns vorgestellten Rubikon-Modell wird ein Arbeitsauftrag in vier Schritte eingeteilt. Die ersten zwei Schritte dienen der Motivation und setzen sich aus Abwägen des Themengebietes und Planen des Handlungsablaufs und der Methode zusammen. Alea iacta est und nun wird in den letzten beiden Phasen die geplante Handlung ausgeführt und über Gestaltung und Erfolg reflektiert.
Meine Beobachtung aus der Schulzeit ist, dass vor allem in den Englischlehrbüchern viele Klischeevorstellungen in die Texte eingeflossen sind. „This is Kara. She really likes to dance. This is her brother Tom. He doesn’t liketo dance. He plays football instead.“ Mich würde vor allem die Untersuchung interessieren, ob solcherlei Klischees tatsächlich den Lernerfolg der SuS beeinflussen. Dazu müsste ein umfassender Vergleich mit genderneutralem und stark klischeebehaftetem Material gemacht werden.
2 comments to “Über den Rubikon”
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Tom - 18. Juni 2018 at 12:59
Lieber Tony,
als erstes kann ich dir auf jeden Fall nur zustimmen mit den Rollenklischees, wobei diese auch einen Teil des Landes bzw. der Sprache ausmachen. Diese müssen ja auch nicht unbedingt negativ sein. Jedoch würde ich auch aus eigenen Erfahrungen sagen, dass dies nicht Genderspezifisch ist, welcher SuS Fremdsprachenunterricht besucht, aber auch nicht abhängig wie die MINT Fächer besucht sind. Dieses ist einfach oft typabhängig von den SuS selber.
Zur zweiten Frage könntest du jedoch noch ein wenig ausführlicher schreiben, da ich als unwissender Leser nicht wirklich alles nachvollziehen könnte.
Die Klischees, welche du erwähntest mit dem tanzen oder Fußball spielen habe ich selber erlebt und dann auch nicht nur in Form von Schulbüchern, denn dieses habe ich selber von Lehrkräften gehört. Es stellt sich dann aber nur die Frage ob vollkommendes genderneutrales die Lösung für alles ist oder ob dies einfach nur eine Geldverschwendung ist und wie man dies zu bestimmten Sachen darstellen sollte.
Pauline - 18. Juni 2018 at 21:58
Hey Tony,
danke für deinen Beitrag. Bei uns war es damals auch sehr durchmischt in allen Fächern, zumindest in der Mittelstufe in der es Pflicht war. Dann in der Obertufe änderte sich das jedoch ein wenig. Vor allem mein Englisch- und mein Deutschleistungskurs waren schon zu zwei Dritteln von Schülerinnen besucht. Einen Physik-LK gab es jedoch bei uns nicht und die anderen MINT Fächer waren auch immer ziemlich gleich besucht. Jedoch war es bei uns an der Schule doch eher typisch, dass Schülerinnen besser in Fremdsprachen bewertet wurden, als Schüler; oft mit der Begründung, dass sich Mädchen mehr Mühe dabei geben die Sprache zu lernen, als Jungen.
Aufgabe zwei hast du sehr übersichtlich dargestellt und deinen Ansatz zu Aufgabenstellung drei finde ich auch besonders spannend! Ich glaube vor Allem in Büchern war es immer Gang und Gebe Geschlechterklischees zu begegnen, deshalb finde ich deine Beobachtungsfrage auch sehr gut gewählt und interessant!