Inklusion – RV07

Inklusion – RV07

  1. Bennen Sie bitte die für Sie zentralen theoretischen Aspekte aus der Vorlesung zum Themenfeld sonderpädagogischer Förderbedarf bzw. Behinderung sowie Inklusion und diskutieren diese kritisch vor dem Hintergrund der angeführten Diskussionslinien.
  2. Gleichen Sie bitte die theoretischen Erkenntnisse aus der Vorlesung mit Ihren praktischen Erfahrungen an Schulen/im Alltag ab:
    – Welches Modell von Behinderung ist Ihnen bisher begegnet?
    – Inwieweit entsprechen die Rahmenbedingungen an Bremer Schulen den Bedarfen der Schüler*innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf?
    – Welche Auffassungen von Inklusion (Diskussionslinien) haben Sie an den Schulen/im Praktikum kennengelernt?
    – Welche Auffassung vertreten Sie selbst?
  3. Formulieren Sie eine Beobachtungaufgabe für zukünftige Praktika zur Frage der schulischen Inklusion von Schüler*innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf.

Zunächst ist es wichtig anzuerkennen, dass eine Behinderung kein natürlicher Umstand ist, sondern immer in Abgrenzung zu einer Norm definiert und diagnostiziert wird. Hier findet sich schon die erste Kontroverse: Was ist eine Behinderung? Der medizinische Ansatz stellt Behinderungen als körperliche oder geistige Einschränkung dar, die zu Defiziten gegenüber anderen Menschen führt und daher einer entgegenwirkenden besonderen Behandlung bedarf, heraus. Der soziale Ansatz hingegen stellt auf die äußeren Umstände, die wir uns geschaffen haben beziehungsweise die uns geschaffen wurden in solcher Weise ab, das jeder Mensch verschieden sei und wenn ein Mensch mit dem System und den Umständen nicht so gut klarkommt, so ist das System Schuld und nicht er. Der Mensch wird also behindert und die Fördermaßnahmen sind nur eine Korrektur des Systems.

Der Systemvorschläge für den Umgang mit Inklusion gibt es im Wesentlichen drei: Ein Zwei-Schulen-System mit Regelschulen und Sonderschulen, ein umfassendes inklusives System, bei dem die SuS mit besonderem Förderbedarf in den Regelklassen von speziellem Personal zusätzlich betreut werden und eine Mischform aus beiden Systemen, die mehr aus die individuellen Bedürfnisse der SuS abstellt. Won diesen drei Linien ist zweitere die in Bremen angestrebte, was ich für gut und richtig halte, da so die durch Außendifferenzierung entstehende Distanz der anderen SuS von Kindern mit besonderem Förderbedarf verkleinert wird.

Auf meinem Gymnasium hatten wir keine Sonderpädagogen und keine in diesem Sinne gelabelten Inklusions-Kinder. Es gab Sozialpädagogen, die sich mit Kindern beschäftigt haben, die Probleme hatten sich auf die Schule zu konzentrieren oder sich sozial zu integrieren.

Meine Beobachtungen würden sich auf die Wirksamkeit und die Fortschritte der sonderpädagogischen Betreuung im Hinblick auf Arbeitsverhalten und soziale Integration beziehen. Dabei würde ich insbesondere darauf achten, ob die Betreuung in einer sinnvollen Frequenz erfolgt.

About the author: Tony

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  1. Sara - 29. Mai 2018 at 8:08 Reply

    Hey Tony, ich finde dein Beitrag ist dir gut gelungen. Er ist gut strukturiert und so kann man gut erkennen, welche Aufgabe man sich gerade ansieht. Der Unterschied zwischen der medizinischen und der sozialen Behinderung ist sehr gut verständlich dargestellt. Auch die Möglichkeiten für den Umgang mit Inklusion hast du gut erklärt. Ich war auch auf einem Gymnasium und durfte dort die Erfahrung mit Kooperationsklassen machen und fand das System im Großen und Ganzen gut. Wir hatten immer bis zu sechs SuS mit einer medizinischen Behinderung in den Unterrichtsfächern, die kein geballtes Fachwissen abverlangten. In Fächern wie zum Beispiel Mathe und Deutsch wurden sie aber von fachlich geschulten Lehrern und Lehrerinnen in einem extra Raum unterrichtet. Deine Beobachtungsaufgabe finde ich interessant und ich würde wahrscheinlich auch eine Beobachtungsaufgabe in die Richtung wählen.

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