Abschlussreflexion

30. August 2020

  1. Benennen Sie die für Sie zentralsten (mindestens zwei verschiedene ) theoretischen Erkenntnisse, die Sie aus den Vorträgen der Ringvorlesung für sich als besonders prägnant mitgenommen haben. Nehmen Sie dabei konkret sowohl Bezug auf:

a.) die unterschiedlichen, fachdidaktischen Aspekte und übertragen Sie diese in der Ringvorlesung gewonnenen Erkenntnisse auf die Didaktiken der von Ihnen studierten Fächer. Beziehen Sie sich hierbei auch auf didaktische Erkenntnisse mindestens eines Fachs, das Sie nicht selbst studieren.

b.) generelle erziehungswissenschaftliche Erkenntnisse zu Schule und Unterricht.

Bitte benennen Sie für diesen Aufgabenteil dabei konkret mindestens zwei relevante Literaturquellen  (Autor*innen, Jahr, Titel).

 

Bereits in der RV01 von Prof. Dr. Yasemin Karakaşoglu wurden Inhalte vermittelt, die ich persönlich als entscheidend erachte, um die Problematik zu verstehen und entsprechend mit ihr umzugehen.

In der Ringvorlesung wurde erläutert, wie im allgemeinen mit Heterogenität umzugehen ist und weshalb Heterogenität überhaupt ein so wichtiges Thema ist. Durch viele erläuterte Problematiken wurde mir bewusst wie allumfassend und stets präsent die Herausforderung ist, mit Heterogenität umzugehen. (Trautmann, Matthias/Wischer, Beate (2011): Heterogenität in der Schule. Eine kritische Einführung. VS-Verlag)

Generell ist es wichtig, dass die Lehrer*innen die  Schüler*innen subjektorientiert differenzieren und fördern. Dabei soll immer auf eine gerechte und keine gleiche Behandlung geachtet werden. Auch die individuelle Zielsetzung ist sehr wichtig um den Lernerfolg zu garantieren.

Bezogen auf die von mir gewählten Fächer Religion und Mathematik ist all dies natürlich auch entscheidend um die Rolle als Lehrer*in gut auszufüllen. Da im Bremer Religionsunterricht Heterogenität besonders wichtig und sogar Bestandteil des Unterrichts ist, kommt hier umso mehr zum Vorschein, wie wichtig es ist damit umzugehen. Wenn im Unterricht ein Dialog zwischen Religionen stattfindet, ist es Aufgabe der Lehrer*innen, mit dieser Heterogenität umzugehen. Hier kommt das subjektorientierte Differenzieren ins Spiel. Ohne dieses Mittel könnte der Bremer Religionsunterricht also nicht so stattfinden, wie es vorgesehen ist.

Auch in der Mathematik ist es wichtig mit der Heterogenität umgehen zu können. Gerade in diesem Fach gibt es meist kolossale Unterschiede was leistungsbezogene Heterogenität bei Schüler*innen angeht. Also ist es hier umso wichtiger alle Schüler*innen gerecht und nicht gleich zu behandeln.

Leistungsstärkere Schüler*innen sollten nicht unterfordert werden und möglicherweise separate Aufgaben erhalten, um ihre Stärken weiter auszubauen. Leistungsschwächere Schüler*innen sollten von dem Lehrer besonders beachtet werden, damit diese die Themen auch wirklich verstehen. Die Lehrer*innen sollten nicht davor zurückschrecken Dinge erneut und möglicherweise auch vereinfacht zu erklären, um den Schüler*innen den Zugang zur Mathematik nicht zu verwehren und das Interesse zu wecken.

Darüber hinaus erachte ich den in der Vorlesung angesprochenen Konstruktionscharakter der Heterogenität als sehr interessant. Immer wieder begegnete ich in den folgenden Vorlesungen diesem Prinzip, bzw. konnte es auf die vorhandenen Strukturen anwenden.

Bezogen auf zum Beispiel das Fach Physik kann man dieses Prinzip in vielerlei Hinsicht anwenden. Eine Art wären zum Beispiel die produzierten Stereotype in Aufgabenstellungen.

 

  1. Welche Faktoren zum schulischen Umgang mit Heterogenität (z.B. Unterrichtsformen, Schulformen, schulstrukturelle Fragen, schulkulturelle Aspekte, Lehrer*innenhandeln)), die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, prägen im Rückblick auf ihre eigenen Praxiserfahrungen (eigene Schulzeit, Berichte aus der Praxis, ggf. auch schon eigene Praxiserfahrungen) den Schulalltag besonders stark – und warum? Hier können Sie aus Ihrer Sicht besonders gelungene oder auch weniger gelungene Beispiele geben. Inwiefern helfen Ihnen die Inhalte der Vorlesung, eine solche Einschätzung vorzunehmen? Nehmen Sie konkret Bezug auf entsprechende Begriffe, Theorien, Konzepte, die Sie jetzt kennengelernt haben.

 

Rückblickend kann ich nun festhalten, dass der Aufenthalt an der Gemeinschaftsschule gezeigt hat, wie Inklusion richtig funktioniert. In unserer Parallelklasse hospitierte ein Schüler, der eine Behinderung mir unbekannter Art besaß. Er verbrachte die meiste Zeit mit einem Betreuer, wurde jedoch gut in die Klassengemeinschaft aufgenommen. Er wurde von allen wie ein normales Klassenmitglied aufgefasst und konnte so ungestört am Unterricht teilnehmen. Es war klar zu sehen, dass der Schüler von der vorliegenden Infrastruktur profitierte. Er hatte Lernerfolge, lernte Freunde kennen und bildete dadurch auch soziale Kompetenzen aus. Das Inklusionsprinzip scheint hier also definitiv zu funktionieren.

 

  1. Zu welchen zwei erziehungswissenschaftlichen Fragestellungen, die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, würden Sie gerne mehr erfahren im weiteren Studium im Bezug auf das Modulthema UMHET? Welche haben Sie vermisst? Bitte begründen Sie Ihre Wahl.

 

Die Ringvorlesung Umgang mit Heterogenität hat mir generell einen sehr guten Überblick über die Vorherrschenden Strukturen und Probleme gegeben. Es wurde allgemein über Heterogenität gesprochen, aber es wurden auch Probleme angesprochen. Was ich mir vielleicht etwas mehr gewünscht hätte, wären mehr tatsächliche Lösungswege. Wie gehe ich mit einer expliziten Situation um, in der Heterogenität ein „Problem“ ist? Ich erachte dies als so wichtig, da man in der Situation im Frontalunterricht oftmals spontan entscheiden muss. Eine gute Strategie in der kurzen Zeit zu entwickeln ist denke ich relativ schwer, weshalb man möglicherweise in gewohnte Fehlermuster schreiten würde. Natürlich kann man auch aus diesen Fehlern lernen, jedoch wäre es besser vorher schon einmal ein wenig mehr sehr explizite Praxisbeispiele zu sehen und Methoden kennenzulernen um mit genau diesen Problemsituationen umzugehen.