24.-26. Juni 2022
24. Juni
Kurdisches Leben in Deutschland
Wo? Kukoon oder Online, Zoom Meeting-ID: 963 5236 4804
Wann? 13-15 Uhr Bremen-Zeit (UTC + 2)
Sprache: deutsch/kurdisch (nur online)
Vortrag und Gespräch mit Nilüfer Koc, Sprecherin der außenpolitischen Kommission im Nationalkongress Kurdistan
Nilüfer Koc ist Nahostexpertin und Sprecherin der außenpolitischen Kommission im Nationalkongress Kurdistan. 1976 kam sie als Kind von kurdischen Arbeitsmigrant*innen nach Deutschland und studierte Politikwissenschaften an der Universität Bremen. Von 2013 bis 2019 war Nilüfer Ko-Vorsitzende des Nationalkongress Kurdistan (KNK).
Seit mehr als 60 Jahren existiert eine kurdische Diaspora in Deutschland. Viele von ihnen sind politisch organisiert und führen den Kampf für ein Leben in Frieden und Selbstbestimmung aller Kurd*innen auch hier weiter. Gemeinsam Newroz feiern, Demonstrationen organisieren und die kurdische Bewegung in der Diaspora vertreten: kurdische Vereine gibt es in vielen Städten Deutschlands. Sie stellen häufig das Zentrum der Bewegung dar und stellen für viele kurdische Menschen einen wichtigen Bezugspunkt dar. Insbesondere feministische Gruppen zeigen starke Präsenz in der öffentlichen Wahrnehmung. Doch das politische Engagement in Deutschland ist nicht ohne Risiko: neben Repression durch staatliche Stellen (beispielsweise das Verbot der Verwendung bestimmter Kurdischer Symbole oder erhöhte Polizeipräsenz bei kurdischen Demonstrationen) schränken auch rechtsextremistische Gruppen wie die „grauen Wölfe“ das Leben und politische Aktivitäten kurdischer Menschen ein.
Nilüfer Koc wird über die Organisationsstruktur von kurdischen Vereinen, der feministischen Bewegung innerhalb dieser und den Umgang mit Gefahren und Repressionen sprechen. Im Anschluss an den Vortrag ist Zeit für Fragen und Austausch.
Diese Veranstaltung ist Teil des RAAR – Symposiums: Revolutionärer Alltag und Alltag in der Revolution, organisiert von der IMS – Initiative of Mutual Studies of the Students of Rojava and Bremen, der Rosa-Luxemburg-Initiative Bremen und dem Kulturzentrum Kukoon.
Tod, Trauer, politisches Erinnern
Wo? Kukoon oder Online, Zoom Meeting-ID: 963 5236 4804
Wann? 15-17 Uhr Bremen-Zeit (UTC +2)
Sprache: deutsch/kurdisch (nur online)
Vortrag und Gespräch über den Umgang mit Tod und politisches Gedenken mit Perspektiven aus Rojava und der Initiative 19.Februar Hanau
Wie der Krieg ist auch der Tod in Rojava ein gesellschaftsbewegendes und allumfassendes Thema: wie wird dort mit dem Tod geliebter Menschen umgegangen? Inwiefern ist das Gedenken politisch? Ein Vortrag von Menschen aus Rojava wird sich mit Erinnerungspraxen beschäftigen.
Die Initiative 19.Februar Hanau gründete sich 2020 nach den rassistischen Morden in Hanau und setzt sich gegen das Vergessen, für Aufklärung und für Solidarität mit den Betroffenen ein. Die Initiative wird von den Projekten der Gruppe berichten und über Gedenken im Kontext rassistischer Morde sprechen. Wie findet diese Trauer im Alltag statt? Auf welche Weise ist das Gedenken kollektiv und politisch? Warum ist Gedenken an die Opfer rechter Gewalt auch eine widerständige Praxis? Diese und mehr Fragen sollen in diesem Vortrag thematisiert werden.
25. Juni
Panel "Revolutionary Possibilities"
Where? Kukoon or Online, Zoom Meeting-ID: 963 5236 4804
When? 1-3 pm Bremen-time (UTC + 2)
language: English/Kurdish
The Initiative of Mutual Studies of the Students of Rojava and Bremen (IMS) and the Rosa-Luxemburg-Initiative invited John Holloway to a panel discussion called „Revolutionary Possibilities. On the Transformation of Everyday Life“.He’s an author and activist. Holloway is a Professor at the Instituto de Ciencias Sociales y Humanidades in the Benemérita Universidad Autónoma de Puebla, Mexico. He wrote several books, for example: Change the World Without Taking Power (2002) and Crack Capitalism (2010).
This event will take place digitally as well as in person at Kukoon. The panel discussion will be co-moderated by Ulrike Flader and Gunnar Bantz and will be held in English with an online translation into Kurdish.
Panel in Rojava "Excluding Capitalism from social life"
Where? Kukoon or Online, Zoom Meeting-ID: 963 5236 4804
When? 3-5 pm Bremen-time (UTC + 2)
language: English/Kurdish
Capitalism has a great impact on today’s society. In the „Autonomous Administration of North and East Syria (AANES)“, also known as Rojava, a de facto autonomous region in northeastern Syria, the people try to live outside of capitalism.
The „Movement for a Democratic Society (Kurdish: Tevgera Civaka Demokratîk)“ (TEV-DEM) is an umbrella organization with the goal of organizing Syrian society under a democratic confederalist system. It seeks to organize society freely and democratically. One part of this work is to stand against capitalism and its impacts. How does TEV-DEM work? How are they keeping capitalism out of society? What difficulties do they face in protecting the revolution in Rojava from capitalism? How will they prevent it from becoming a breeding ground for the capital owners? These and similar topics will be discussed.
To talk about these topics we invited Roken Ahmed. Roken Ahmed comes from Kobanê and has been active in revolutionary work since 1993. During this period, she has worked in all areas of north-eastern Syria as well as in Aleppo and Damascus. She is also a member of the women’s association Kongreya Star. She is a co-chair of TEV-DEM since February 2022.
„Diese Veranstaltung ist Teil des RAAR – Symposiums: Revolutionärer Alltag und Alltag in der Revolution, organisiert von der IMS – Initiative of Mutual Studies of the Students of Rojava and Bremen, der Rosa-Luxemburg-Initiative Bremen und dem Kulturzentrum Kukoon.“
26. Juni
Internationale Solidarität in Kriegszeiten
Wo? Kukoon oder Online, Zoom Meeting-ID: 963 5236 4804
Wann? 13-14 Uhr Bremen-Zeit (UTC + 2)
Sprache: deutsch/kurdisch (nur online)
Jedes Jahr verkauft Deutschland für mehrere Milliarden Euro Waffen und Rüstungsgüter in alle Welt und gehört damit zu den größten Rüstungsexporteuren der Welt. Einer der Länder, die in Deutschland einkaufen ist die Türkei. Im ständig aufflammenden Krieg gegen Rojava setzt die Türkei deutsche Waffen ein. Zum Beispiel wurden deutsche Leopard-Panzer bei dem völkerrechtswidrigen Angriff der Türkei auf die Region Afrin in Nordsyrien im Januar 2018 eingesetzt. Aber auch beim IS sind deutsche Waffen festgestellt worden. Die Rüstungsindustrie profitiert von Kriegen und Konflikten weltweit.
Der deutsche Alltagswohlstand profitiert von dieser Rüstungsproduktion – im Alltag Rojavas sorgt die gleiche Rüstungsproduktion für Leid und Tod. Wie kann unter diesen Voraussetzungen Solidarität aussehen? Was bedeutet internationale Solidarität? Ein Gespräch mit Aktivist*innen.
Everyday Resistance
Wo? Kukoon oder Online, Zoom Meeting-ID: 963 5236 4804
Wann/When? 14-16 Uhr Bremen-Zeit (UTC+2) / 3-5pm Rojava-time (UTC+3)
Sprache/language: kurdish (nur online)/english und deutsch/kurdisch (nur online)
When we talk about the resistance in Kurdistan, we talk about the phrase „Mazloum Dogan“ (resistance is life). This includes the struggles of repression, against patriarchal systems of opression and the destruction of the environment and for real democratic structures. You will get an idea of the history of these struggles, the situation today and what resistance in Rojava looks like, in the
military, as well as in the civilians.
Anschließend erzählen Menschen aus Lützerath vom Alltag in einem Dorf, welches seit über einem Jahr besetzt ist und sich gegen die Zerstörung unserer aller Lebensgrundlagen stemmt. Gemeinsam lernen wir, wie sich alternative Formen des Zusammenlebens außerhalb der kapitalistischen Außenwelt aufbauen und organisieren lassen.
Lützerath ist ein Dorf direkt an der Abbruchkante und mitten in einer Region, die zu den größten CO2 Emittenten der Welt gehört.
Der Zerstörung dieses Dorfes und der weiteren Förderung von dreckiger Braunkohle zur Energiegewinnung stellen sich viele Menschen entgegen. Dabei geht es nicht nur um den Widerstand gegen ein System, das Profite über Bedürfnisse von Menschen und deren
Lebensgrundlagen stellt, sondern auch um eine andere Form des Zusammenlebens, bei der genau diese Bedürfnisse an erster Stelle stehen sollen. Hier gelten andere Bedingungen als in der kapitalistischen Außenwelt, es wird versucht mehr im Kollektiv zu denken und nicht so sehr individuell. Es ist ein Kampf für Klimagerechtigkeit und für eine bessere Welt von morgen, der viel darüber erzählt, wie der Alltag zum Widerstand wird und wie jener Alltag in widerständigen Bewegungen aussieht. Dieser Kampf muss international sein – auch gerade deswegen wird es unter anderem um die Frage gehen, welche Verbindungen es gibt zwischen dem Widerstand in Lützerath und dem Leben der Menschen zum Beispiel in Rojava.
Organisation eines transkulturellen Symposiums – Skillsharing
Wo? Kukoon oder Online, Zoom Meeting-ID: 963 5236 4804
Wann? 16-17 Uhr Bremen-Zeit (UTC+2)
Sprache: deutsch/kurdisch (nur online)
Ein Plädoyer für die Weiterführung der Kooperation zwischen Bremen und Rojava.
Die Initiative of Mutual Studies of the Students of Rojava and Bremen blickt zurück auf den Organisationsprozess des gemeinsamen Symposiums, steht offen für Fragen und möchte Interessierte motivieren, ähnlich Projekte zu planen.
Monatelang arbeiteten Menschen an zwei sehr unterschiedlichen Orten der Welt an einem gemeinsamen Projekt: ein Wochenende lang Austausch über Alltage in Rojava und Bremen. Was im Herbst 2021 als eine unkonkrete Idee und Vision begann ist nun Geschichte – doch hoffentlich auch Zukunft. Die Initiative of Mutual Studies of the Students of Rojava and Bremen möchte in einem kurzen Vortrag auf die Entstehung und den Verlauf der Kooperation eingehen, Höhen und Tiefen beleuchten und Menschen motivieren, sich an der Weiterführung des freundschaftlichen Verhältnisses und der Kooperation zu beteiligen. Der Vortrag findet auf Deutsch statt, es gibt eine digital Simultandolmetschung auf Kurdisch. Nicht zuletzt soll diese letzte Veranstaltung des dreitätigen Symposiums einen schönen Abschluss ermöglichen und ein offener Raum für Fragen und Austausch zu dem Projekt sein.