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Quaranänezeit ist Einsamkeit

Nach meiner Reise bin ich endlich in Ankara angekommen. Ich bin endlich zu Hause. Zwar einen Tag später als geplant aber ich war endlich da. Ich war mir bewusst, dass ich jetzt eine 10-tägige Quarantäne machen muss und habe während dieser Zeit einige meiner Gedanken zusammengefasst. 

Es ist sehr seltsam seine Familie nicht umarmen zu können oder keinen Körperkontakt mit ihnen zu haben. Ich bin zwar nach Hause gekommen aber die Begrüßung hat sich eher wie eine Einweisung ins Krankenhaus angefühlt. Ich wurde begrüßt aber alle hatten, ich auch,  Masken auf. In unserem eigenen Haus. Dieser Anblick war sehr ungewohnt und ich habe ein sehr mulmiges Gefühl verspürt. Meine Zeit habe ich im obersten Stock unseres Hauses verbracht. Die ganze Etage mit vier Räumen, zwei Bädern und einer Küche gehörte mir für die nächsten Tage und keiner sollte hier nach oben kommen erstmal. 

In diesen 10 Tagen habe ich meine Familie gar nicht gesehen. Den einzigen Kontakt hatte ich mit meiner Schwester, die mir meine Mahlzeiten an die Stufen der Treppen brachte. Drei Mahlzeiten am Tag und dann abends noch eine Kleinigkeit und Tee. Das Essen wurde mir in Einweggeschirr gebracht, dass ich entsorgen konnte. Immer und immer mehr fühlte es sich wie ein Krankenhausbesuch an. Die Maßnahmen, die meine Mutter getroffen hatte, waren natürlich alle verständlich und nachvollziehbar. Das Maskentragen zu Hause war sehr ungewohnt für mich, daher habe ich es die ersten Male vergessen, als mir Essen gebracht wurde. 

Die ersten Tage hatte ich zumindest Sachen zu erledigen aber ich habe bemerkt wie mir die Tage langsam langweilig wird. Unsere Katze durfte zum Glück zu mir hoch und ich habe die Zeit mit ihr sehr genossen.  Aus Langweile habe ich angefangen Mandalas zu malen, da Serien und Videos mich nicht mehr abgelenkt haben. Den einzigen Kontakt zu einer Person hatte ich über das Telefon, wenn ich mit meinem freund telefoniert habe und mit ihm gemeinsam Serien geschaut habe. 

Die Tage sind alle gleich und verschwimmen ineinander, Ich weiß nicht mehr an welchem Tag ich was gemacht habe, Ich erinnere mich, dass ich mir eine To-Do-Liste für die Quarantäne gemacht habe aber ich verspüre Lustlosigkeit. Der gleiche Tagesablauf Tag für Tag. Ich bekomme morgens um 9 Uhr mein Frühstück und um 13 Uhr gib es einen kleinen Snack, ab 17 Uhr kann ich mit Mittagessen rechnen und ab 20 Uhr mit schwarzem Tee und einem kleinen Dessert. Wenn ich Hunger hatte, habe ich zum Glück auch Essen oben gehabt und ich bemerkt, dass ich manchmal aus Langweile gegessen habe. Zwar tut der Tapetenwechsel ganz gut aber ich merke wie sehr unmotiviert ich bin. 

Ich entscheide mich dazu, mich morgens fertig zu machen, als würde ich rausgehen, um meine Moral bisschen zu steigern und damit sich mein Alltag normaler anfühlt. Um mich in dieser Zeit produktiver zu fühlen, erledige ich Sachen für die Universität und erstelle das Design meiner Bewerbung für mein Praktikum. 

Nun sind die 10 Tage vorbei und ich weiß, dass ich die letzten Tage darauf hingefiebert habe, dass meine Quarantäne endet. Es ist wirklich nicht eine schöne Zeit gewesen ganz alleine 10 Tage zu verbracht zu haben. Man fühlt sich sehr einsam, sogar wenn man weiß, dass nur die Treppe runter die ganze beisammen sitzt und ich habe die verbliebenen Tage meiner Reise sehr geschätzt. Ich habe es nicht wirklich vermisst, nach draußen zu gehen, sondern eher der menschliche Kontakt hat gefehlt. Ich bin echt froh, dass ich diese Quarantäne gemacht habe, weil ich gereist bin und nicht weil ich an COVID-19 erkrankt war. Mit einer Krankheit wäre die Quarantäne wahrscheinlich noch weniger erträglich gewesen. Die Zeit in der Quarantäne hat mir gezeigt, wie wichtig menschlicher Kontakt sein kann und wie einsam man sich auch in den eigenen vier Wänden fühlen kann.

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