Aufgabe 2) „Erhebung“ von SchülerInnenvorstellungen

Oft beteiligen sich Schüler nicht im Unterricht und sitzen nur gelangweilt rum. Sie fangen an sich miteinander zu unterhalten und auch das Ermahnen der Lehrkraft hilft nichts mehr. Dies führt zu einer sehr langen und strapazierenden Unterrichtsstunde – für die Schüler, sowie für den/die Lehrer/in. Um solch ein Verhalten zu vermeiden, können Lehrkräfte verschiedene Methoden zur „Erhebung“ von SchülerInnenvorstellungen nutzen. Im Englischunterricht werden häufig Bücher gelesen und die Lehrkräfte wenden verschiedene Unterrichtseinheiten an, um den Stoff des jeweiligen Buches zu vertiefen:

a) nach ein paar Seiten oder einem Kapitel (je nach Länge), die als Hausaufgabe aufgegeben wurden, können die SuS zu Beginn der Unterrichtsstunde eine mind map erstellen und somit wichtige Textstellen mit Charakteren verknüpfen oder Eigenschaften mit Handlungen etc. Nach 5-10 Minuten werden die Ergebnisse an der Tafel zusammengetragen.

b) anschließend kann eine bestimmte Textsstelle rausgesucht werden und die Schüler teilen sich in kleinen Gruppen auf. Nun lesen die SuS in den Grüppchen die Texte. Entweder mit verteilten Rollen, wenn es Dialoge gibt oder abwechselnd wenn nicht. Dies sollte maximal 15-20 Minuten dauern.

c) zum Unterrichtsende hin werden die Gruppen aufgelöst und es wird eine Diskussionsrunde gestartet. Die Themenwahl der Diskussionsrunde kann sehr vielfältig sein und somit kann die Lehrkraft eine Stelle dem Hausaufgabenkapitel aussuchen und die SuS darüber diskutieren lassen oder aber über die Entwicklung des Protagonisten.

Da jedes Buch anders ist, gestalten die Aufgaben sich auch immer anders. Jedoch mit den Grundprinzipien der mind map, der Gruppenarbeit und der Diskussion kann dafür gesorgt werden, dass jede/r Schüler/in sich aktiv beteiligt und interessiert am Unterricht teilnimmt. Eigene Ideen von SuS solle der Lehrer auch berücksichtigen, denn es kann z.B. auch interessant sein die SuS über eine Textstelle diskutieren zu lassen, die sich selber gewählt haben. Jede Lehrkraft sollte also eine gewisse Offenheit gegenüber Schülervorschlägen mitbringen.


Comments



1 Comment so far

  1.    Josef on Mai 7, 2016 20:58

    Liebe Jana,

    Ich finde, du hast die Essenz der „Erhebung“ von SuS im Unterricht am Anfang deines Beitrages gut erklärt. Das geringe Interesse an Beteiligung am Unterricht kenne ich in der Tat auch aus meiner eigenen Schulzeit insbesondere aus jenen Unterrichtseinheiten, in denen Lektüren behandelt wurden. Das liegt sicherlich an der teilweise fehlenden Kompetenz der Lehrkräfte, die häufig auf Frontalunterricht oder einfaches rollenverteiltes Vorlesen des Textes setzen.
    Gerade dazu finde ich Punkt b) gelungen, da so eine größere Chance besteht, dass jede*r Schüler*in eingebunden werden kann und vorlesen kann. Dies ist häufig in der großen Klasse aufgrund der geringen Charaktere in der Lektüre nicht gegeben.
    Auch die Mind map-Idee finde ich grundsätzlich gut. So werden die Schüler aktiv und können die Handlung richtig einordnen und Charakterbeziehungen etc. miteinander verknüpfen.

    Vorab: ich bin ein Fan von Diskussionen, gerade auch in der Klasse. Somit gefällt mir auch diese Idee (c). Jedoch habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich diese Diskussionen schnell verlagern zu wenigen Personen hin, die besonders interessiert sind und evtl. auch bessere Beiträge bringen. Somit würde ich diese Methode nur begrenzt anwenden, hier müsste ein System gefunden werden, mit welchem die Teilnahme und das Interesse an der Diskussion durch alle SuS gewährleistet ist.

    Sehr interessanter Beitrag mit inspirierenden, weiterführenden Gedanken!

    Lieben Gruß

    Josef

Name (required)

Email (required)

Website

Speak your mind

Zur Werkzeugleiste springen