Individualisierung von Unterricht als schulpädagogische Antwort auf Leistungsheterogenität
In der Vorlesung veranschaulicht Prof. Dr. Till Sebastian Idel die Individualisierung der Schulunterrichtes als Antwort auf Leistungsheterogenität. Hierbei sprach Prof. Dr. Idel verschiedene Bereiche an, in denen eine Individualisierung stattfinden kann. Einerseits kann man zwischen zwei Unterrichtsformern differenzieren – Unterricht als Klassengespräch (Homogenisierung) und Individualisierender Unterricht (Heterogenisierung) – andererseits kann man die Leistungsbewertung in zwei verschiedene Arten differenzieren – Lernentwicklungsbericht anhand von Noten oder ein individualisierter geschriebener Leistungsbericht – . Das dabei auftretende pädagogische Problem der Individualisierung legte Prof. Dr. Idel an einem eindeutigen Beispiel dar.
Durch das Einbeziehen der kritischen Punkte einer Individualisierung des Schulunterrichts kann ermöglicht werden, dass das Lehrpersonal eine zu starke Individualisierung des Unterrichtes verhindert, bzw. ihre Risiken mit in Betracht zieht. Wie schon eben genannt, zeigt das von Prof. Dr. Idel angesprochene Beispielsweise deutlich, dass eine zu stark Individualisierung negative Auswirkungen für den individuell zu fördernden Schüler aufweist. Wichtig dabei ist die Erkenntnis, dass jede Unterrichtsstrukturierung und Unterrichtsmethode kritisch hinterfragt werden muss, damit die größtmögliche Förderung der Schüler*innen erreicht werden kann. Hinzukommt, dass ebenfalls durch kritisches Hinterfragen und Analysieren genau herausgefunden werden kann, welche unterschiedlichen Anforderungen die Schüler*innen an den Unterricht und an das Lehrpersonal besitzen.
Während der Beobachtungen im Unterricht innerhalb des Praktikums ist es wichtig, dass Verhalten der einzelnen Schüler*innen innerhalb verschiedener Aufgabenstellungen zu vergleichen, um herausfinden zu können welches Aufgabenmodell zu welcher Schülergruppe passt, damit so eine positive Individualisierung des Unterrichts ermöglichet werden kann. Eine treffende Fragestellungen im Hinblick diesem könnte sein „Bei welchem Aufgabenmodell kommt es zu einer (vollständigen) Homogenisierung der Lernenden?“. Bezieht man sich nochmals auf das Fallbeispiele von Prof. Dr. Idel so könnte ebenfalls folgende Fragestellungen – „Wie werden individuell vom Lehrer geförderte Schüler außerhalb des Unterrichts mit einbezogen ?“- hilfreich für eine weiterführende Analyse sein.