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Offener Unterricht

Der offene Unterricht kam in den genannten Methoden nicht vor. Diskutieren Sie kritisch warum, dies der Fall war! Welche Vorteile bringt offener Unterricht für heterogene Gruppen, welche Nachteile haben Sie bereits im schulischen Alltag beobachten können?

Offener Unterricht ist sehr vielschichtig. Es gibt nicht den offenen Unterricht, sondern viele verschiedene Varianten. In der Vorlesung ging es ja um Methoden. Für mich ist offener Unterricht selbst gar nicht eine Methode, sondern wird mit Methoden gestaltet. Dabei ist offener Unterricht eher der Überbegriff. Mit verschiedenen Methoden sieht der offene Unterricht also immer ganz anders aus.

Ich muss sagen, ich konnte mir lange Zeit nicht vorstellen, wie offener Unterricht funktionieren soll. Ich fand das Konzept immer sehr ansprechend – allerdings nur theoretisch. Praktisch gesehen dachte ich immer, dass könne gar nicht klappen, höchstens wenn man nur brave SchülerInnen hat. Dann allerdings habe ich eine Klasse erlebt, in der genau dies funktioniert hat und seitdem bin ich absolut davon überzeugt. Wichtig ist allerdings, dass offener Unterricht von Anfang an richtig eingeführt wird, sonst wird das vermutlich nach hinten losgehen.

Positiv ist für mich, dass jedes Kind in seinem Tempo und Schwierigkeitsgrad arbeiten kann. Kinder können auch anderen Kindern helfen und so wird voneinander, miteinander und doch auch ganz individuell gelernt. Zudem wird schon früh Verantwortung übernommen. Und das funktioniert auch. Selbst in den ersten Schuljahren schaffen es die Kinder, sich dieser Verantwortung bewusst zu sein und ihr nachzukommen. Das schafft auch für die Zukunft Vorteile, wenn es eben genau darauf auch ankommt. Je nach Lerntyp können SchülerInnen die Aufgaben bzw. deren Reihenfolge wählen und sind so motivierter. Auch fällt bei Rücksichtnahme der Lerntypen das Lösen der Aufgabe leichter.

Negative Aspekte gibt es natürlich auch, oft misslingt ein offener Unterricht. Die Lehrkraft sollte genau wissen was sie tut, es bedarf einer guten Planung vorab. Einfach irgendwann mit Kindern offenen Unterricht anfangen klappt nicht. Ist die Klasse es nicht gewohnt, muss sie zunächst dort hingeführt werden. Das ganze ist ein Prozess, bei dem der Unterricht mehr und mehr geöffnet wird. Bei offenem Unterricht kann es auch leicht dazu kommen, dass Aufgaben nicht erledigt werden, Kinder nur „rumsitzen“ etc. Dennoch denke ich, dass all dies fast zu vermeiden ist, wenn die Lehrkraft dementsprechend präventiv handelt.

Allgemein sehe ich große Chancen im offenen Unterricht, denke aber auch, dass es eine riesige Herausforderung für die Lehrkraft ist. Wenn man diese jedoch meistert, kann man richtig guten Unterricht machen.

1 Kommentar

  1. Rebecca

    Hallo Sarah!
    Genau wie du, bin ich der Ansicht, dass in offenem Unterricht eine großes Potential steckt. Ich glaube, je früher die Schülerinnen und Schüler an diese Methode herangeführt werden, desto größere Chancen hat man, dass das Konzept funktioniert. Die Schüler sollten von Anfang an lernen selbstständig zu Arbeiten, denn spätestens im Studium, wird einem sowieso nicht mehr über die Schulter geguckt und man zur Arbeit „gezwungen“. So lernen sie schon früh Verantwortung zu übernehmen und ihre Aufgaben zu planen. Auch dass sie in ihrem eigenen Tempo und Schwierigkeitsgrad arbeiten dürfen, halte ich für eine große Chance. So haben die Schüler die Möglichkeit, sich wirklich solange mit einem Thema zu beschäftigen bis sie es verstanden haben und sitzen nicht womöglich am Ende mit einer sechs in der Arbeit da, haben nichts verstanden und das nächste Thema fängt schon an.
    Zu den Nachteilen, kann ich auch nichts wirklich Neues hinzufügen, nur ist eine Klasse hin zur Selbstständigkeit zu erziehen, wenn sie es nicht von Anfang an gelernt hat, sicher eine sehr zeitaufwändige und schwierige Aufgabe ist. Nur durch genau durchdachte Planung und Vorbereitung kann das gelingen. Und natürlich muss auch die Lehrkraft sich darauf einlassen, nicht nur die Schüler!
    Rebecca

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