RV01 Spannungsfeld Heterogenität und Homogenität

Filed under: Allgemein — Martina at 4:43 pm on Samstag, April 6, 2019  Tagged

In der Ringvorlesung „Umgang mit Heterogenität in der Schule“ am 01.04.2019 ging es um das Spannungsfeld zwischen Heterogenität und Homogenität, hierbei sind für mich folgende Aspekte aus der Vorlesung zentral:

  1. „Stereotype als „Rettungsanker“ für Ordnungswünsche – und Basis für Diskriminierung, Vorurteile“ (vgl. PPT RV01, Folie 13)
  2. „Homogenität als bewusste und unbewusste Idealvorstellung („Wir-Gruppenbildung“ vs. „Bündnisbildungen“, Bauriedl 1985, S.135)“ (vgl. PPT RV01, Folie 13)

Diese beiden Aspekte habe ich gewählt, da mir zu ihnen direkt Beispiele aus der Schule eingefallen sind und ich glaube, dass diese auch viel vertreten sind. Besonders das Stereotypenbild verwenden wir häufig um uns im Alltag schneller zurecht zu finden und so nicht viel Energie zu verwenden um jede Person einzeln zu analysieren. Diese Taktik ist fest in uns verankert und somit auch für eine Lehrkraft ein einfaches Mittel um sich schnell einen Überblick über eine große Schülergruppe zu verschaffen. Wesentlich aufwendiger ist es, alle Schüler und Schülerinnen einzeln zu analysieren, dies ist aber für einen guten Unterricht wichtig. Um Stereotypen zu vermeiden, sollten sich Lehrkräfte regelmäßig selbst reflektieren in ihrem Bild gegenüber einzelnen Schülern und Schülerinnen und somit gezielt schauen um das vorhandene Bild stimmt oder ob es aufgrund einzelner Merkmale eine Fehleinschätzung gab. Dies sollte meiner Meinung nicht nur einzeln stattfinden, sondern auch in Teamsitzungen besprochen werden, um so ein vollständiges Bild zu erhalten und so die Schüler und Schülerinnen ganzheitlich zu betrachten. Durch ein bewusstes wahrnehmen von jedem einzelnen Schüler bzw. Schülerin wird auch das Risiko eines zirkulären Pygmalioneffektes reduziert.

Das Verwenden des Stereotypenbildes konnte ich auch während meiner Praktikumszeit beobachten, so zum Beispiel wurden neueingeschulte Kinder mit den älteren Geschwisterkindern verglichen und ihnen ein ähnliches Verhalten zugeschrieben.

In der Schule bzw. auch schon vorher im Kindergarten findet man Maßnahmen zur Homogenität als Idealvorstellung, so bekommen Klassen bzw. Gruppen einen eigenen Namen unter dem sich alle Kinder dieser Gruppe identifizieren können. Zum Beispiel wird den Klassen oder Gruppen ein Tier zugeordnet und alle in dieser Gruppe sind dann auch dieses Tier. In meinem Praktikum waren es in der Schule die Katzen und im Kindergarten die Fische, um alle Kinder einer Klasse/Gruppe zu versammeln während auch andere Kinder da waren, wurden sie als Katzen bzw. Fische gerufen, so wussten die Kinder genau wer gemeint war. Hierüber wird auch die Wir-Gemeinschaft in der Klasse bzw. Gruppe gefördert, da sie ein weiteres gemeinsames Merkmal haben.

In kommenden Praktika würde ich gerne beobachten/ untersuchen ob es Maßnahmen gibt um Stereotypenbilder zu vermeiden bzw. zu reduzieren.

 

 

 

 

 
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