Wenn Kinder große Probleme haben beim Lernen, in ihrer Entwicklung, wegen einer Hörbeeinträchtigung oder Sehbeeinträchtigung oder wegen einem körperlichen Beeinträchtigung, dann brauchen sie eine besondere Hilfe. Das nennt man sonderpädagogischen Förderbedarf.
In der Vorlesung wurden drei Diskussionslinien besprochen. Auf der einen Seite, die „Full Inclusion“, die einen Bildungssystemwandel anstrebt. Auf der anderen Seite, die „Two Track approach“, die es für wichtig hält, dass einem mehrere Wahlmöglichkeiten offen bleiben. Aus diesem Grund sollen eine Vielzahl an Beschulungsformen errichtet werden. Seit neuestem wurde ein weiterer Ansatz hinzugefügt – „Twin Track approach“. Dieser Ansatz spricht sich gegen ein Parallelsystem, will dennoch, dass Inklusion unter Berücksichtigung des Förderbedarfs eines Kindes vonstatten geht.
In meiner Schulzeit (Niedersachsen) hatte ich nicht die Erfahrung bzw. den Eindruck, dass es Inklusion in irgendeiner Art umgesetzt wird. Bremen ist, verglichen mit Niedersachsen, viel weiter. Die meisten Förderschule wurden geschlossen und in Kindergärten werden gemischt Gruppen betreut. Dennoch denke ich, dass das Konzept einer „vollkommenen“ Inklusion noch weit entfernt ist. Deutlich wird dies am Beispiel des Gymnasiums in Horn.
Ich wäre auch für de „Full inclusion“, weil ich glaube, dass jedes Kind ein Recht auf Bildung hat. Der Unterricht an Förderschulen ist vermutlich hilfreicher, weil es dort geschulte Lehrer gibt, die wissen, wie sie auf die Schüler eingehen müssen. Dennoch bieten Förderschulen den Kindern nicht die große Bandbreite an möglichen Abschlüssen, die an „normalen“ Schulen zu erreichen sind. Ein weiterer Punkt ist, dass der Unterricht an Förderschulen dazu führt, dass es zu Ausgrenzung bzw. zum Ausschluss der Kinder kommt.
Es ist sicherlich schwierig Kinder mit einem sonderpädagogischen Förderbedarf zu unterrichten, aber sicherlich nicht unmöglich. Die Beeinträchtigung sollte nicht mit dem Können, den Fähigkeiten der Schüler gleichgesetzt werden.
In meinem Praktikum würde ich gerne an eine Schule mit Inklusionsklassen. Mich würde sehr interessieren wie die Mitschüler mit den Schülern, die einen sonderpädagogischen Förderbedarf haben, umgehen. Verhalten sie sich anders (insbesondere Sprache)? Und inwieweit werden die Schüler mit in den Schulalltag integriert (AG‘s, Schulhof, usw.)?
Ich stimme dir zu, dass es deutlich schwieriger ist Kinder mit sonderpädagogischen Förderbedarf zu unterrichten. Jedoch kann man nicht verallgemeinern, dass die Fähigkeiten der dieser Schüler nicht beeinträchtigt sind. Ich bin der Meinung, dass die Lernfähigkeit dieser Schüler in den meisten Fällen nicht so stark ist wie bei Schülern ohne Behinderung. Des weiteren ist es aus der Perspektive der Lehrenden eine Last solche Schüler ausreichend Aufmerksamkeit zu schenken bzw. immer auf deren Beeinträchtigung Rücksicht zu nehmen. Ich glaube, dass Schüler mit Beeinträchtigung das Tempo des Unterrichts verlangsamen. Da alle Teilnehmenden des Unterrichts Rücksicht nehmen müssen, z.B. beim Vorlesen, falls es einen Schüler mit einer Hörbeeinträchtigung in der Klasse gibt. Des weiteren bin ich davon überzeugt, dass je homogener eine Klasse ist, der Lernerfolg am stärksten ist. Somit würde ich Schüler mit sonderpädagogischen Förderbedarf nicht in Inklusionsklassen unterrichten lassen. Jedoch ist es meiner Meinung sehr wichtig, dass den Schülern mit sonderpädagogischen Förderbedarf genau dieselben Abschlussmöglichkeiten geboten werden wie den Schülern ohne irgendeine körperliche Beeinträchtigung.