Genderspezifische Motivation im Fremdsprachenunterricht

 

Die Vorlesung von Bàrbara Roviró behandelte die „Gernderspezifische Motivation im Fremdsprachenunterricht“.

 

Wenn ich an meine Schullaufbahn zurückdenke, konnte ich in der Grundschule keine genderspezifischen Prämissen feststellen, weil der Englischunterricht für alle verpflichtend war.

In der Realschule habe ich mich dann für Französisch als Fremdsprache entschieden. Da habe ich dann um ersten Mal gemerkt, dass relativ wenig Jungs sich für eine Fremdsprache entschieden haben. Dasselbe Muster war auch im Niederländisch Unterricht festzustellen. Obwohl ich in den naturwissenschaftlichen Fächern ebenfalls gute Noten hatte, wie in den gesellschaftlichen und sprachlichen Fächern, habe ich mich aus Interesse für das sprachliche Profil entschieden. In meinem Kurs von ungefähr 28 SuS waren nur 3 Jungs dabei. Die Verteilung von Mädchen und Jungen im künstlerischen Profil war ähnlich.

Ein möglicher motivationstheoretischer Ansatz wäre das Rubikon-Modell der Handlungsphasen von Heckhausen (1987).

In der Abwägephase, auch prädezisonale Phase genannt, überlegt die Person, welche Ziele sie verfolgen möchte und schiebt die beiseite, die in dieser Situation für ihn/sie irrelevant sind.

In der Planungsphase, auch präaktionale Phase genannt, steht die Realisierung des gesetzten Handlungs-ziels im Fokus. Es steht nicht mehr im Vordergrund, was sie erreiche möchte, sondern wie die Person seine/ihre Ziele erreichen kann.

In der Handlungsphase, auch aktionale Phase genannt, kommt es dann zur eigentlichen Ausführung der Handlung, um das Ziel zu erreichen. Ablenkungen der Störungen werden flexibel umgangen, um das Ziel aufrecht zu erhalten.

In der Bewertungsphase, auch postaktionale Phase genannt, wird der Erfolg oder Misserfolg beurteilt. Mögliche Gründe für den Misserfolg und Verbesserungsvorschläge werden für das zukünftige Handeln herangezogen.

Eine Möglichkeit, um gendersensible Lehrwerke zu ermitteln, ist, dass ständige hinterfragen von zum Beispiel Bildern. Wenn man noch ganz am Anfang ist eine Fremdsprache zu lernen, wird das Beschreiben von Bildern immer eine Aufgabe sein. Sobald der Lehrer oder die SuS merken, dass ein stereotypisches Bild im Lehrwerk auftaucht, könnte eine Aufgabe sein es zu kommentieren / zu kritisieren.

Genderperspektiven

Mädchen sind ruhiger während hingegen die Jungen den Unterricht stören. Die Jungen sind besser in Sport und in den Naturwissenschaftlichen Fächern. Dafür legen Mädchen bessere Noten in den Fremdsprachen vor und punkten im Bereich der die Sozialkompetenz.

Die Koedukation ermöglichte uns im Laufe der Zeit die meisten Zuschreibungen abzubauen. Dennoch kommt es oft in Schulen dazu, dass solche geschlechtsspezifischen Zuschreibungen noch indirekt den Unterricht passieren. Wenn ein Chemielehrer einen Jungen bittet der Mädchengruppe beizutreten, könnte man davon ausgehen, dass der Lehrer den Mädchen die Aufgabe nicht zutraut und nur ein Junge ihnen helfen kann.

In meiner Schulzeit konnte ich im Bereich wie Sprache oder Leistung keine geschlechtsspezifischen Zuschreibungen feststellen. Es gab jedoch mal eine Situation im Sportunterricht, wo der Sportlehrer die Mädchen gebeten hat sich „angemessen“ zu kleiden. Die meisten Mädchen trugen Shorts und ein Top, nicht viel weniger als das, was die Jungs trugen. Die Begründung unseres Sportlehrers war, dass die nicht „angemessene“ Sportbekleidung der Mädchen die Jungen stören und irritieren.

Als Beobachtungsaufgabe für mein Praktikum möchte ich zum einen überprüfen, wie die Geschlechterverteilung in den Leistungskursen sind. In welchen Kursen sind mehr Mädchen als Jungen und andersherum. Außerdem möchte ich beobachten, ob Lehrer indirekt geschlechtsspezifische Zuschreibung tätigen.