Probleme begegnungspädagogischer Konzepte mit dem s.g. „othering“

Eine Gefahr begegnungspädagogischer Konzepte ist das „Othering“. Was genau sind die Probleme, und wie werden sie didaktisch erzeugt? Erläutern Sie an einem Beispiel, vorzugsweise aus Ihrer eigenen Schulerfahrung.

Das Problem des „othering“ bei pädagogischen Maßnahmen kann beispielsweise auftreten, wenn man versucht durch Aufklärung über bestimmte heterogene Merkmale einer Gruppe diese dadurch „markiert“ beziehungsweise „brandmarkt“.  Wenn man beispielsweise über eine bestimmt Religionszugehörigkeit spricht oder Kulturen in der Schule behandelt, besteht die Gefahr, das man verallgemeinert und somit impliziert,  „das alle so wären“. Auch beschreibt das „othering“ die Distanzierung und Abstufung von verschiedenen sozialen Gruppen.

Als Beispiel aus meiner eigenen Schulzeit würde ich den Sportunterricht heranziehen. In dem Kontext durften die Jungs in manchen Stunden Fussball spielen, weil suggeriert wurde das dass den Jungs Spaß machen würde.  Auf der anderen Seite durften die Mädchen in der Zeit turnen oder Gymnastikübungen machen. Ob jeder in der zugeteilten Gruppe richtig war, wurde nicht hinterfragt.

Das Problem des „Otherings“ besteht vor allem darin, das man Menschen mit unterschiedlichen Merkmalen als anders oder fremd wahrnimmt. Menschen als anders oder fremd zu klassifizieren bedeutet sich stärker seiner selbst und seiner sozialen Zugehörigkeit bewusst zu sein. Diese Abgrenzungen können zu Intoleranz, Fremdenfeindlichkeit und größerer Distanzierung zu vermeindlich anderen sozialen Gruppen führen. Auch kann „othering“ zu Diskriminierung von Gruppen oder Personen führen.