Prof. Dr. Yasemin Karakasoglu – Einführung: Heterogenität als Merkmal der Gesellschaft und Herausforderung für die Schule

 

  1. Bitte begründen Sie unter Rückgriff auf die Ausführungen in der Präsentation, warum Heterogenität im schulischen Kontext häufig als ´Herausforderung´, die bewältigt werden muss, wahrgenommen wird?

Heterogenität beschreibt die Verschiedenheit einer Gruppe. Innerhalb einer Schulklasse wird es nie eine homogene, einheitliche gleiche Mehrheit an Schüler*innen geben. Die Unterscheidungen beginnen bereits beim Geschlecht der Schüler*innen und hören bei der sozialen Schichtzugehörigkeit auf, sowie dem Herkunftsland und der Sprach und Konzentrationsfähigkeit. Auf der einen Seite ist Heterogenität was schönes und bereicherndes, auf der anderen Seite ist es gerade deshalb, weil es etwas sehr individuelles ist, etwas was „Reibungen“ innerhalb eines Gefüges erzeugt oder erzeugen kann.

2.Was ist damit gemeint, wenn von dem ´Konstruktionscharakter´ von Heterogenität die Rede ist? Bitte erklären Sie das in eigenen Worten.

Heterogenität ist ein Konstrukt bzw ein Konstruktionscharakter, da es nichts ist was man zum Beispiel spürbar anfassen kann, da es ein soziales Phänomen ist. Man kann einen heterogene Gruppe analysieren, aber nicht etwas symbolisches als heterogen charakterisieren.

3. Welche Erfahrungen/Beobachtungen mit dem Umgang von Lehrer*innen mit verschiedenen Dimensionen von Heterogenität (siehe AGG) haben Sie in ihrer Schulzeit gemacht? Bitte beschreiben Sie ein aus Ihrer Perspektive besonders positives oder auch negatives Beispiel.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es viele Lehrer*innen sehr überfordert ein heterogenes Klassengefüge kontrollieren zu können bzw. leiten zu können. Oft hatte ich das Gefühl, dass es ihnen nicht mal der Begriff Heterogenität geläufig ist bzw. , dass man sich nicht mit dem Begriff auseinandersetzen möchte, sondern eher im eigenen Interesse den Unterricht ohne jegliche pädagogische Kompetenz zielführend fortführen möchte, was ich natürlich nicht auf alle Lehrer*innen pauschal übertragen darf, die genannten Beispiele gab es jedoch.

Abschlussreflexion

Abschlussreflexion

  1. Benennen Sie die für Sie zentralsten theoretischen Erkenntnisse, die Sie aus den Vorträgen der Ringvorlesung für sich mitgenommen haben. Nehmen Sie dabei konkret Bezug auf a.) fachdidaktische Aspekte, indem Sie Erkenntnisse auf die Didaktiken ihrer eigenen beiden Fächer beziehen und b.) zwei generelle erziehungswissenschaftliche Erkenntnisse zu Schule und Unterricht mit Bezug zu den relevanten Quellen benennen.

Hierbei orientiere ich mich als angehender Religionswissenschaftler und angehender „Religionslehrer“ an die neunte Vorlesung von Sabine Horn, der Leiterin für die „Didaktik der Geschichte“, wohlgleich ich nicht das Fach Geschichte studiere, dennoch sehe ich in der von Sabine Horn genannten Thematik Parallelen zu meinem angestrebten Lehrfach. Konkret spricht Sie in Ihrer Präsentation/Vorlesung über jüdische Traditionen und die Diversität von Religion. Was ich in eigener Sache erwähnen möchte ist, dass der Bremen RU in der Regel konfessionsungebunden ist und es somit keine „Kernreligion“ gibt an der man sich im Unterrichtskontext zu binden und zu halten hatte und somit die Diversität und Vielfalt der Religionen eine wichtige Rolle einnimmt.  So spricht Horn von der inneren und äußeren Perspektive im religiösen Kontext, sowie darüber, dass es auch eine persönliche Ebene für die religiösen Menschen gibt.

Ein weiterer wichtige Punkt gerade im Bezug auf das plurale Gesellschaftsbild der Hansestadt Bremen ist die Sensibilisierung für die verschiedenen Religionen, um die Religionen zu begreifen. Ein konkretes Beispiel, das Horn nennt ist die Vereinbarkeit des Ramadans mit den schulischen Belastungen der Schüler*innen und dass diese abgewogen werden sollten. Ebenso sehe ich mich als „nichtreligiösen“ Menschen und finde den Hinweis, dass es dennoch für viele Schüler*innen ein wichtiger Bestandteil ist und sein kann nicht ganz unbedeutend, um das im Diskurs mit den Schüler*innen zu berücksichtigen.

Für mein zweites Fach Frankoromanistik und als angehender französisch Lehrer ist die Vorlesung 10 von Andreas Daase wichtig zu nennen.  Hierbei geht es zwar eher darum, dass viele Schüler*innen die deutsche Sprache als Fremdsprache sprechen und eine andere erste Sprache sprechen und man den schulischen Sprachgebrauch nicht mit den sogenannten „Alltagscharakteristika“ des normalen Sprachgebrauchs vergleichen kann. Interessant in diesem Kontext ist auch direkte Implikation vieler Menschen innerhalb des Schulkontexts, wenn man von sogenannten Schüler*innen spricht, die Migrantin*innen sind bzw. was man damit impliziert. Interessant ist es auch, dass man nicht davon reden kann und darf, dass eine Sprache einer Schülerin automatisch die andere dominieren muss, sondern, dass der Fortschritt der einen Sprache temporär ausgeprägter sein kann.

Das Ziel bei Schüler*innen mit deutsch als Muttersprache und als Fremdsprache ist es erforderlich diese auf ein gewisses sprachliches Register vorzubereiten bzw. ihnen dies zu vermitteln, damit sie dies im Kontext auch anwenden können.

 

  1. b) geschlechtsspezifische Rollenbilder von Schüler*innen, die bis heute leider gegenwärtig sind, das bedeutet die Schüler*innen werden in einer „heterogenen“, bunt durchmischten Klassengemeinschaft dazu bestärkt heterogen zu sein, was auf einer Seite nichts schlechtes ist, auf der anderen Seite ist aber auch bestätigt, dass Jungen und Mädchen ungewollt in Rollenbilder pädagogisch heranerzogen werden, was die „Geschlechterrollenlenkung“ in vielen Fällen legitimiert, was definitiv nichts positives ist, jedoch empirisch untersucht wurde. Dem finde ich muss man entschieden entgegenwirken.

 

  1. Welche Faktoren zum schulischen Umgang mit Heterogenität (z.B. Unterrichtsformen, Schulformen, schulstrukturelle Fragen, schulkulturelle Aspekte), die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, prägen in Ihrer Wahrnehmung aus eigenen Praxiserfahrungen (eigene Schulzeit, Praktika, Berichte aus der Praxis) den Schulalltag besonders stark – und warum? An welcher Stelle könnten Sie einzelne der unter 1 genannten Erkenntnisse zur Erklärung heranziehen?

Hierbei möchte ich insbesondere die Inklusion nennen, die ich an allen Grundzügen verteidige, da diese auch nochmal das heterogene Gefüge einer jeden Schulklasse unterstreicht. Die Schüler*innen sind vom Geschlecht, von der sozialen Schicht und vielleicht auch von der Nationalität aus verschiedensten Minoritäten und Ländern, warum sollen dann nicht genauso Schüler*innen mit einem gewissen Handicap ein Klassengefüge bereichern und die Schülerschaft dafür sensibilisieren, mit dieser Art von sozialer Gruppe zu interagieren, gegenseitig voneinander zu lernen und sich mit Respekt gegenüberzutreten.

Interessant wird es, ob es in der Praxis auch so in den Schullalltag mit den Schüler*innen kommuniziert wird und ob die Schulen das nötige Personal im Land Bremen zu Verfügung stehen haben, um auch diesen pädagogischen „Aufwand“ im Sinne aller Schüler*innen gewährleisten zu können. Wichtig ist es hierbei sowohl die Lehrer*innen als auch die Schüler*innen dafür zu sensibilisieren und auch die „Aufgeschlossenheit“ diesbezüglich an den Tag zu legen und sich nicht wie am Gymnasium Horn (Beispiel aus der VL) dagegen auszusprechen.

  1. Zu welchen zwei erziehungswissenschaftlichen Fragestellungen, die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, würden Sie gerne mehr erfahren im weiteren Studium in Bezug auf das Modulthema UMHET. Bitte begründen Sie Ihre Wahl?

Mich hat die Vorlesung sehr beeindruckt in der sehr objektiv geschildet wurde inwiefern ein Bildungserfolg in Deutschland abhängig von der sozialen Schichtzugehörigkeit möglich ist. Ich selbst besitze meinen Ursprung und meine Wurzeln im Kosovo und bin ebenso als „Geflüchteter“ nach Deutschland immigriert, somit waren mir einige der Fakten aus eigener Erfahrung bereits bekannt. Auf der anderen Seite finde ich es natürlich sehr dramatisch und traurig, dass Deutschland im Vergleich zu anderen (skandinavischen) Ländern ein Land ist, dass nur sehr wenig sozial übergreifenden Bildungserfolg zulässt.

Es wird bereits sehr früh danach selektiert wer auf ein Gymnasium gehen darf und wer nicht, wer die Chance hat das Abitur zu machen und das finde ich sehr selektiv aus meiner Betrachtung und spricht gegen die sogenannte Chancengleichheit, die man nach außen in der BRD gerne kommuniziert. In eigener Sache hätte ich gerne noch tiefergehendes in dieser Thematik und meine Kritik noch präziser formulieren zu können, wobei ich die gegebenen Impulse dahingehend gut finde, weil diese transparent zeigen wie die Schüler*innen aus sozial schwachen Lagen am eigenen „Bildungserfolg“ partizipieren können bzw. eben, dass vielen diese Möglichkeit nicht gegeben wird und Bildung eine Frage des Geldes, der Nationalität und sozialen Schichtzugehörig ist und bleibt, ausnahmen gibt es jedoch vereinzelnd auch in diesem Raster.

Ansonsten wäre es halt noch im Detail interessant zu wissen wie man diesem „Genderspezifischen“ Unterricht, der von vielen Lehrer*innen gehalten wird aufläsen kann. Wie ist es in dem Kontext möglich, dass die Lehrkraft bewusst einen Unterricht macht in dem die Beispiele nicht mit klaren Geschlechterrollen besetzt sind, die die Lehrkraft verwendet. Eine weitere interessante Frage wäre es, wie ist es möglich und inwiefern setzen Lehrkräfte es um diese positive oder negativen Geschlechterzuschreibungen im Unterrichtskontext nicht aufkommen zu lassen. Ich habe aus eigener Erfahrung viele Lehrkräfte erlebt, die so sehr mit Vorurteilen besetzt waren und die sich oft an den plakativen Genderrollenbilder der Jungen und Mädchen gehalten haben. So waren die Jungen kategorisch die auffälligeren und schwierigeren Schüler und die Mädchen die angenehmeren und fleißigeren Schülerinnen, diese Vorurteile gilt es aufzuheben und  Lehrer*innen in Fortbildungen dafür zu sensibilisieren und ihnen das aufzuzeigen.

  1. Welche in den Vorlesungseinheiten von BAUMHET thematisierten Problematiken/Aspekte sehen Sie für sich persönlich als besondere Herausforderung? Wie könnten Sie sich, im Uni-Kontext oder auch darüber hinaus, auf diese Herausforderungen vorbereiten?

 Erstmal ist der Lehrberuf sowieso mit sehr vielen Ambivalenzen und Herausforderungen durchzogen und die Lehrkraft ist eine Person die Wissen didaktisch vermitteln soll und muss, auf Probleme der Schüler*innen eingehen können sollte und auf der anderen Seite aber auch eine Autoritätsperson, das bedeutet man vereinigt sehr viel in sich als Lehrkraft. Darüber hinaus ist es sehr schwer in einem heterogenen Klassengefüge jede/n Schüler*in mitzunehmen und nicht auf de „Strecke“  zu lassen, deshalb denke ich, dass es mittlerweile im Unterrichtskontext mehr als angemessen ist Sonderpädog*innen und weitere Pädagog*innen ins Boot zu holen und die Verantwortung im Sinne der Schüler*innen nicht allein auf die Lehrkraft z zu zentrieren, um den Unterricht und Lernerfolg konstruktiv gestalten zu können. Somit ist mir absolut bewusst, dass auch als angehender Lehrer sehr viel dafür tun muss, um gewisse „Maxime“, die man als Lehrkraft an sich stellen sollte, gerecht zu werden bzw. ist mir klar, dass das im Grunde nur im Team funktionieren kann. Mir ist jedoch auch klar, dass es vielleicht utopisch ist davon auszugehen, dass ich ein breit aufgestelltes Pädagog*innen Team um mich herum haben werde, da das natürlich mit einem großen Personal in Verbindung steht und dieses Personal vom Land auch eingestellt und bezahlt werden

Müsste, was im Sinne der Lehrkräfte und Schüler*innen jedoch notwendig ist, um allen Schüler*innen zumindest die Möglichkeit zu geben das Optimum und den größten schulischen Erfolg für sich herauszuholen.

Ein anderer Punkt bei dem ich mir Optimierungsansätze im Studium wünsche ist, dass man den Student*innen lang und mittelfristig für das Lehramtsstudium eine Möglichkeit geben sollte um das nötige Handwerkszeug zum Unterrichten zu erhalten. Bis jetzt habe ich sehr viel nützliches im theoretischen Bereich gelernt, aber konkrete Unterrichtsgestaltung habe ich bis dato noch nicht gelernt. Das heißt wie führe ich einen guten Unterricht und nicht nur der Frage auf den Grund gehen, was im Vorfeld wichtig zu berücksichtigen ist. Um es transparent zu nennen fehlt mir ein der praktische Anteil in dieser ganzen Thematik, auch wenn wir von beispielhaften Situationen sprechen, die gut aufzeigen, was falsch oder richtig läuft im Unterrichtskontext. Vielleicht kann ich mir eben diese Dinge während des Praktikums aneignen und oder in den höheren Seminaren auch dahingehend geschult werden. Zur Zeit fehlt mir der Übergang zwischen Theorie und Praxis, um optimal auf den Lehrberuf vorbereitet zu sein. Ich schließe aber nicht aus, dass sich dieser Kreis bald schließt und bin gespannt inwiefern ich daraus neue Erkenntnisse ziehen kann, die mir langfristig in der Praxis als „Handwerkszeug“ dienen können. Ansonsten finde ich sehr gut und erkenne mich auch in der kritischen und transparenten Auseinandersetzung mit dem Umfeld Schule in der Baumhet Vorlesung wieder und ich strebe danach die Themen über die referiert wurde in meinen Unterricht der Zukunft aufzunehmen, ich möchte nicht sagen, dass die Baumhet Vorlesung etwas revolutionäres ist, aber im mir durchaus konservative bekannten Lehrer*innenmileu sind es die richtigen Impulse an mich und an alle werdenden Lehrer*innen, dass es weitaus um mehr geht, als nur vor einer Klasse zu stehen und den Schüler*innen etwas zu vermitteln. Die Sensibilisierung für die verschiedensten Themen, von der bunten Durchmischung des Klassengefüges bis hin zu den Schwierigkeiten, die sich für Schüler*innen ergeben, die deutsch als Fremdsprache oder Zweitsprache sprechen sind Punkte, die man definitiv als Lehrkraft berücksichtigen muss und für die man sensibilisiert  sein muss, um die Schüler*innen an den richtigen Stellen fördern zu können und natürlich auch um ein Verständnis für sie aufbauen zu können.

Deshalb muss ich resümierend und abschließend sagen, dass die Veranstaltung meinen Horizont im Kontext auf die Herausforderungen des Lehrberufs erweitert hat und diese auch sehr präzise benannt hat. Natürlich war mir schon im Vorfeld bewusst, dass es gewisse Missstände und Herausforderungen geben wird, nun kann ich diese jedoch beim Namen nennen und das ist denke ich der richtige Weg, um diese mit einem kritischen Bewusstsein angehen zu können im Lehrberuf.

 

 

 

RV12 – Dr. Christoph Fantini – Heterogenitätskategorie Geschlecht in Schule und Ansätze zur Entwicklung einer interkulturellen geschlechtersensiblen Pädagogik

  1. Fokussierung des Vorlesungsthemas – Aspekte zum Spannungsfeld von Inszenierung und Zuschreibung in Bezug auf Gender(-pädagogik) in der Schule; theoriegeleitete Reflexion.

In vielen Beispielen aus dem Schulalltag wird sehr häufig mit Vorurteilen oder Zuschreibungen zu den Geschlechtern gehandelt. Mädchen sind in solchen      Fällen die „Fleißigen“ und haben mehr Disziplin.

Jungen sind kategorisch verhaltensauffälliger, unruhig und weniger diszipliniert. Das bewirkt unterschwellig für eine heterogene Klassengemeinschaft eine positive/negative „Bedingung“, der Schüler*innen beim Lernen bzw. „Lernerfolge“.

2. Reflexion bisheriger Praxiserfahrungen aus der eigenen Schulzeit und ersten Praktika zum schulischen „Genderplay“, möglichst unter Bezugnahme auf mindestens ein anderes Heterogenitätsfeld der Ringvorlesung, wie Sprache, soziokultureller Background, Leistung o.ä..

Natürlich ist mir diese Thematik als männlicher Schüler mit Migrationshintergrund sehr geläufig. Es gab häufig Vorurteile meiner Person gegenüber. Zum einen da ich „kategorisch“, als man schon „weniger“ Disziplin aufweise und dazu noch einen anderen „kulturellen Hintergrund hätte“. Das sind natürlich keine schönen Erfahrungen und hat mich hier und da enttäuscht, dass diesbezüglich in einigen Fällen, ich möchte das nicht pauschalisieren, wenig Sensibilität vorherrscht.

3.Formulieren Sie eine Beobachtungsaufgabe für kommende Praktika zum Thema „gendersensible Pädagogik“, möglichst unter Bezugnahme auf mindestens ein anderes Heterogenitätsfeld der Ringvorlesung, wie Sprache, soziokultureller Background, Leistung o.ä..

In meiner Beobachtungsaufgabe möchte ich untersuchen, ob es möglich ist „geschlechtsneutralen“, Unterricht durchzuführen und ob die Lehrperson es vereinbaren kann ihre/seine Bewertungsmaßstäbe unabhängig davon zu halten.

Dabei wäre interessant zu beobachten inwiefern es möglich ist als „objektives“ Geschlecht zu unterrichten

RV11 – Mareike Tödter – What’s the Difference

1.Reflektieren Sie, welche Fähigkeiten ein*e „gute*r Fremdsprachenlerner*in“ in Ihrer Schulzeit mitbringen musste.
Ich bin der Meinung, dass der/die Lehrer*in auf jeden Fall Interesse an seinem eigenen Fach haben muss, um dieses Interessant an Schüler*innen zu vermitteln. Das ist die absolute Grundvoraussetzung. Zudem ist es wichtig das Fach didaktisch gut zu vermitteln und in Form von verschiedensten Unterrichtsformen Abwechslung in den Unterricht zu bringen, das heißt nicht nur einen Unterrichtsstil durchgehend durchführen, sondern verschiedene Methoden einbeziehen (Gruppen/Partnerarbeiten usw.). Wichtig ist außerdem den Schüler*innen einen sehr nahen Bezug zu der Sprache und dem Land / den Ländern in denen die Sprache Amtssprache ist zu geben und das transparent zu veranschaulichen und verschiedene Kontexte Beispielhaft aufzuzeigen (Musik, Verkehrsschilder, Verwaltungssprachen usw.). Im Idealfall wird die Sprache noch durch einen Schüler*innenaustausch im Praxis Kontext gefördert und erlernt.
2.Entwerfen Sie einen Englischunterricht der Zukunft, der einen idealen Umgang mit Heterogenität pflegt. Welche Kriterien wären für Sie wichtig?
In einem heterogenen Englischunterricht der Zukunft ist es wichtig die sogenannten „Input-Phase“, regelmäßig in den Unterricht zu integrieren. Eine weitere Option wäre auch das wie in der Vorlesung genannte „computer-assisted language learning“, worauf es langfristig meiner Meinung nach auch hinauslaufen wird. Der Unterricht wird zukünftige immer weiter Digitalisiert,  was auf einer Seite sicherlich gut ist für soziale Kompetenzen der Schüler*innen jedoch nicht nur von Vorteil sein kann. Interessant ist es neue Vokabeln auch anschaulich mit den Vokabeln in anderen Sprachen zu veranschaulichen, gerade für Schüler*innen für die Deutsch nicht die Muttersprache ist, ist das sehr sinnvoll und hilfreich.
3.Diskutieren Sie, welche Veränderungen der Rahmenbedingungen, Einstellungen etc. es für die Umsetzung Ihres Entwurfs bräuchte.
Man müsste sich hier vom konservativen Sprachunterricht loslösen und einen heterogenen Unterricht zulassen in dem nicht primär nach Leistungsstarken bzw. schwachen Schüler*innen selektiert wird.
Das ist der falsche Ansatz, um Kindern / Jugendlichen eine Sprache beizubringen, weil man den Schüler*innen so durchaus das Gefühl vermittelt, dass Sie nur in der Lage dazu sind eine Sprache zu erlernen, wenn sie von Anfang an starke Leistung erbringen. Viele Schüler*innen tuen sich jedoch schon mit der deutschen Sprache schwer, wenn es nicht die Muttersprache ist und dann versteht es sich von selbst, dass es nicht unbedingt einfacher wird eine zusätzliche „Fremdsprache“, in der Übersetzung zu lernen, die nicht die Muttersprache ist (Deutsch-Englisch).
Es wäre in diesem Kontext von Vorteil Lehrer*innen zu integrieren, die zum Beispiel Englisch unterrichten und dabei sowohl die deutsche als auch bspw. die türkische/russische/arabische Bedeutungen nennen einbeziehen (je nach Hintergrund der Schüler*innen)  könnten.
Dafür bräuchte man das entsprechend darauf geschulte und sensibilisierte Personal.

RV10 – Prof. Dr. Andrea Daase – Mehrsprachigkeit als Ausgangspunkt und Ziel schulischer Bildung in Gymnasium und Oberschule

  1. An Ihrer Schule gibt es eine – wie üblich sehr heterogen besetzte – Vorklasse, in welcher sogenannte Seiteneinsteiger*innen Deutsch lernen und auf die Teilnahme am Regelunterricht vorbereitet werden. Für einige wird nun der Übergang diskutiert. Ein Großteil der Lehrkräfte plädiert – mit Verweis auf die noch nicht vollständig ausreichenden (bildungssprachlichen) Deutschkenntnisse – sie an eine Realschule zu überweisen, obwohl die Schüler*innen hinsichtlich ihrer Lernfähigkeit und ihrer Vorbildung eigentlich die Voraussetzungen für das Gymnasium mitbringen und gerne an der Schule bleiben würden. Nehmen Sie auf Basis der Vorlesung Stellung dazu.

„Kinder mit Zweitsprache Deutsch haben i.d.R. nicht die
Möglichkeit das formelle Register aus Entsprechungen zu ihrer
Erstsprache abzuleiten. Daraus ergibt sich häufig ein höherer
Lernaufwand.“

Dieses Zitat habe ich aus den Folien übernommen und das würde die Entscheidung stärken das Kind im Beispiel (nur) auf die Realschule zu schicken.

Auf der anderen Seite kann man natürlich auch argumentieren, dass die Schüler*innen in allen anderen Fächern das Niveau für ein Gymnasium erfüllen. Sofern es möglich ist sollte man für die Schülerinnen Unterrichtsphasen gestaltet in denen man die Erstsprache der Schüler*innen miteinbezieht um die (neue) Sprache einfacher zu lernen. Die Einbeziehung der Muttersprache kann beim Erlernen der neuen deutschen Sprach nämlich helfen, auch wenn das für die Lehrer*innen mit viel Aufwand verbunden ist, sollte man auch hier nicht kategorisch Kindern die Möglichkeit verwehren ein Gymnasium zu besuchen!

2.Welche Erfahrungen mit Mehrsprachigkeit – in der hier verstandenen breiten Sicht – in Schule und Unterricht (selbst als Schüler*in und(oder Praxiserfahrungen) haben Sie bislang gemacht? Diskutieren Sie die Erfahrungen vor dem Hintergrund dieser Vorlesung

Außer den Fremdsprachen, die ich an der Schule gelernt habe kann ich mich nicht an Mehrsprachigkeit in der Schule erinnern und ich habe auch nie ein Gefühl gehabt, dass dieses Thema überhaupt zur Debatte steht/stand.

3. Was möchten Sie nach dem Besuch dieser Vorlesung bei Ihrer zukünftigen Unterrichtsgestaltung beachten? Welches Wissen und welche Fähigkeiten fehlen Ihnen dafür noch?

Diese Vorlesung hat mir einiges mit auf den Weg gegeben. Vor allem möchte ich als Lehrperson allen Schüler*innen unabhängig davon, ob deutsch die Erst/Zweitsprache ist die Möglichkeit geben am Unterricht partizipieren zu können und sofern es nötig und Hilfreich ist werde ich mich nicht scheuen für Schüler*innen die eine andere Erstsprache haben, Material in deren Erstsprache zu besorgen und dadurch den Spracherwerb der deutschen Sprache bei den Schüler*innen fördern.

4. Wie muss Schule unserer mehrsprachigen Gesellschaft gestaltet sein. Welche Rahmenbedingungen müssen gegeben sein, damit Sie die Mehrsprachigkeit ihrer Schüler*innen einbeziehen und einen registersensiblen Fachunterricht gestalten können?

Zuerst braucht es allgemein für mehr Offenheit für die Mehrsprachigkeit der Schüler*innen, da es eine große Gabe junger Kinder ist, wenn diese mehrsprachig groß werden/aufwachsen und deshalb sollte man diese Kinder nicht stigmatisieren, nach dem Motto sie sprechen sowieso nicht perfekt deutsch, sondern diese Kinder in Verbindung mit deren Erstsprache dahingehend fördern, dass die deutsche Sprache im Schulkontext mindestens genauso gut angewendet werden kann wie deren Erstsprache.

Über jüdisches Leben reden – (k)ein Tabu? Umgang mit religiöser Diversität am Beispiel Judentum

  • Fassen Sie die im Text dargestellten unterschiedlichen Positionen in Bezug auf die Religionsausübung zusammen. (Option 1: Koscheres Essen, verschiedene Haltungen dazu; Option 2: Können Frauen Rabbinerinnen sein?),
  • Der jüdischer Alltag ist durch religiöse Praktiken bestimmt.

Dadurch ist das Leben geheiligt.

Vor allem beim Essen gilt die Kaschrut Regel, die besagt, dass das

Essen  in Koscha und nicht Koscha aufgeteilt  wird —> Trefa.

Junge und gemäßigtere Gläubige sehen das Koschere Essen als Willkür bzw. die Einschränkungen (Wolle/Leine tragen). Andere religiöse Juden würden ihrer Religion dadurch erst die nötige (Tiefe geben). Es ist das gottgegebene Regelwerk der Juden, der den Gläubigen somit einen Sinn für das Leben mit auf den Weg gibt.

Gewisse Regeln sind für nicht Gläubige schwer nachvollziehbar, beispielhaft ist, dass beim Rindfleisch eine bestimmte Sehne entfernt werden muss. Ein weiteres Verbot ist es Milch und Fleisch miteinander zu vermischen. Meeresfrüchte sind z.B. nur erlaubt, wenn das Tier Schuppen und Kiemen hat.

  1. Wenden Sie die drei Grundannahmen des religionswissenschaftlich-kulturwissenschaftlichen Ansatzes (interne Diversität, Religion als beeinflusst von historischen Prozessen, Religion als Teil soziokultureller Strukturen, s. AB 1) auf den Text bzw. die im Text beschriebenen Haltungen und Praktiken an. Die beiden letzteren sind eventuell eher subtil und implizit im Text angelegt.

Glaubensperspektive vs. Religionswiss. Methode

Glaubensperspektive vs. Religionswiss. Methode?
▪ Reflexion der eigenen Verortung
▪ Reflexion der Methode: Sinnhaftigkeit?

  1. Beschreiben Sie Ihre eigene Verortung gegenüber dem im Text angelegten Phänomen. Gehen Sie dabei auf die Fragen auf AB 2 ein.

Das Phänomen im Text ist für außen stehende Menschen sicher erstmal nicht ganz einfach nachvollziehbar, genauso wie es für praktizierende Juden schwer nachvollziehbar ist, dass Menschen kein Koscheres Essen zu sich nehmen. Von daher wäre es wünschenswert, wenn beide Seite mit der Vorverurteilung von beiden Seiten aufhören und Akzeptanz und Toleranz auf beiden Seiten entsteht.

  1. Entwickeln Sie eine schriftliche pädagogische Reflexion zum Umgang mit den folgenden Szenarien:

Text 1:

Es ist der Schülerin selbst überlassen, ob Sie koscheres Essen isst oder nicht und auch wenn es für einige Schüler albern sein mag, muss man die religiöse Praktik der Schüler*innen hier definitiv respektieren und ein Toleranz Bewusstsein schaffen.

Sowohl für die Schüler*innen, die nicht Koscher essen und die Schüler*innen, die sich für die Regeln der jüdischen Glaubensgemeinde entschieden haben.

Es darf nicht kategorisch von Seiten der Schüler*innen zu Ausgrenzungen aufgrund religiöser Praktiken/Regeln kommen.

RV08 – Prof. Dr. Andreas Klee-Vorstellungen und politisches Bewusstsein

  1. Diskutieren Sie die Relevanz der Arbeitshypothese der „doppelten Heterogenität“ für eines Ihrer Fächer und stellen Sie dies anhand einen konkreten Unterrichtsinhaltes dar. Eine graphische Darstellung der Hypothese finden Sie in den Vorlesungsfolien. 
  2. Skizzieren Sie unter Bezugnahme auf einen konkreten Unterrichtsinhalt drei methodische Varianten zur unterrichtspraktischen „Erhebung“ von Schüler*Innenvorstellungen.
  3. Formulieren Sie eine Beobachtungsaufgabe in Bezug auf unterschiedliche Sprachwirklichkeiten von SchülerInnen und Lehrer.

 

  1. „Doppelte Hetetogenität“: hierbei behandelt man als lehrende Person nicht ganz klar strukturierte Begriffe bei denen die SuS eine ganz andere Verbindung zu dem Wort haben können, als der/die lehrende Person. Hierbei muss man den Begriff erstmal gemeinsam „entknoten“, um ihn genauer zu identifizieren. Ein konkretes Beispiel könnte es z.B. im Sprachunterricht die Bedeutung (Mehrdeutigkeit) eines Wortes zu untersuchen.
  2. selbstreflektierende Begegnung: hier könnte man ganz klassisch eine Mindmap erstellen, kommunikative Begegnung: Beispielhaft dafür wäre eine Diskussion mit der/die Sitznachber*in, differenzierende Begegnung: andere differenzierte Quellen/Literatur wie zum Beispiel Fachliteratur, Zeitungsartikel hinzuziehen
  3. Wie verständlich ist meine Sprache als Lehrperson und wie nehmen diese die SuS war und ist es Ihnen möglich gehörtes von der/die lehrenden Person zu reproduzieren? Können Lehrer*innen die Sprache der Schüler verstehen und die Inhalte in den Kontext des Unterrichts integrieren?

RV06 – Dr. Eileen Schwarzenberg – Meint Inklusion wirklich alle?

1. Bennen Sie bitte die für Sie zentralen theoretischen Aspekte aus der Vorlesung und
begründen Sie die Auswahl: Theoretische Grundlagen: Von der Segregation zu einer Schule für alle –behindert sein und behindert werden.

In der Theorie spricht man davon, dass durch die Inklusion Schule ein Lernraum für alle wäre. Doch bereits im Nebensatz der Überschrift wird sehr klar, dass man als Schüler*in mit Handicap zusätzlich zu den bereits vorhandenen geistigen oder körperlichen Defiziten im System Schule behindert wird und der der Gedanke von Schule für alle bzw. die reibungslose Partizipationsmöglichkeit eher eine Illusion bleibt.

2. Betrachten Sie bitte Ihre bisherigen Erfahrungen an Schulen im Gemeinsamen Unterricht und reflektieren Sie kritisch folgende Fragen:

a. Wie würden Sie ihre Erfahrungen im Hinblick auf die theoretischen Aspekte aus der Vorlesung einordnen? (z.B. Modelle von Behinderung, „inkludierende Exklusion“)

Aus  meinen persönlichen Erfahrungen kann ich leider als Student im zweiten Semester diesbezüglich nicht all zu viel berichten. Über die inkludierende Exklusion kann ich nur so viel sagen, dass es zwar eine gezielte Förderung der Schülerinnen und Schüler mit Handicap ist und die Rahmenbedingungen im Jahrgangübergreifenden Kleingruppen sehr optimal zu sein scheinen, da man eine Sonderpädagogin für diese Kleingruppe von 6 Leuten hat, auf der anderen Seite ist es aber nicht der Inklusionseffekt, da auch hier die Schüler „unter sich bleiben.“

b. Welchen Meinungen zur Inklusion sind Ihnen im Praktikum / in Praxiserfahrungen an Schulen, insbesondere zu der Frage der Inklusion von SuS mit sonderpädagogischem Förderbedarf an Gymnasien, begegnet und welche Auffassung vertreten Sie selbst?

Dazu kann ich aus bereits genannten Grund gar nichts zu sagen und ich möchte dazu auch keine Hypothesen erstellen ohne die praktische Erfahrung selbst gemacht zu haben. Diese Frage ist vielleicht etwas zu spezifisch im zweiten Semester. 

c. Was sind ihrer Meinung nach die größten Chancen und Herausforderung der schulischen Inklusion?

In der Theorie bin ich ein sehr großer Fan der schulischen Inklusion. Ich sehe Inklusion als Chance für die Schuler*innen mit und ohne Handicap. Im besten Fall führt das nämlich zu einer Sensibilisierung, schnelleren Akzeptanz und Toleranz im gemeinsamen schulischen und außerschulischen Umgang der Schüler*innen.

Die größten Herausforderungen sehe ich in dieser Frage in der Personalfrage. Mit dem nötigen Fachpersonal (zusätzliche Sonderpädagogen) sehe ich in der Praxis kein all zu großes Problem, dass ein/e Lehrer*in die doppelte (Belastung) alleine tragen kann muss man definitiv mit nein beantworten. Natürlich benötigt man auch die nötige Aufgeschlossenheit für diese Art von Schulform und man sollte nicht kategorisch wie am Beispiel (Gym. Horn) Inklusion ablehnen.

3. Formulieren Sie eine Beobachtungaufgabe für zukünftige Praktika. Entweder zur schulischen Inklusion oder zur beruflichen Inklusion bzw. zum Übergang Schule-Beruf.

schulische Inklusion:

In diesem Kontext stelle ich mir in meiner Beobachtungsaufgabe, ob und wie es möglich ist, dass der/die Lehrer*in alle Schüler*innen entsprechend auf seine Bedürfnisse fördern kann und inwiefern einem als Lehrer*in das Personal zur Verfügung gestellt wird, um den Bedürfnissen der Schüler*innen gerecht zu werden.