Wenn Kinder sich regelmäßig und in sinnvollen Zusammenhängen mit einer ihnen zugänglichen menschlichen Sprache beschäftigen, dann erwerben sie Sprache ganz ohne besondere Anleitung. In den Familien mit Migrationshintergrund, werden diese natürliche Vorgänge, natürlich, durch den Sprachmangel der Eltern gestört. Hier spricht man von einer sogenannten „sprachlichen Deprivation“ (von lat. de-privare = berauben). Der Begriff bezeichnet den Mangel an sprachlicher Stimulation bis hin zu einer vollständigen Isolation von sprachlichem Input über einen längeren Zeitraum in der Entwicklungsphase eines Kindes.
Aus eigener Erfahrung kann ich behaupten, dass man mit der richtigen Einstellung jede Sprache innerhalb eines Jahres beherrschen kann. Dies mag zu der Schlussfolgerung verleiten, dass der sprachliche Mangel des Schülers im naturwissenschaftlichen Unterricht kein großes Problem darstellt. Jede angemessene Nutzung von Sprache im Unterricht erweitert auch die sprachlichen Fähigkeiten des Kindes. Für die Schule bedeutet die Aufnahme von Migrantenkindern sowohl eine besondere Herausforderung.
Wenn die Kinder erhebliche Schwierigkeiten haben, insbesondere bei der Beherrschung der Grammatik und der Orthographie, können die schulischen Leistungen darunter leiden. Um dem Kind in seiner Entwicklung und Förderung gerecht zu werden, ist eine Zusammenarbeit mit den Eltern von großer Bedeutung, insbesondere die Maßnahmen die Integration der Familien mit Migrationshintergrund fördern. Der Erwerb der Sprache selbst ist ein ständig wechselnder Lernprozess, der weitgehend von der Umwelt des Kindes abhängig ist. Deshalb ist es wichtig, dass die Eltern zu einer Zusammenarbeit zur Unterstützung der Sprachentwicklung des Kindes bereit sind.