Abschlussreflexion
1. September 2025- Im Rahmen der Vorlesung „BAUMHET Ringvorlesung: Umgang mit Heterogenität in der Schule“, habe ich viele verschiedene theoretische Konzepte kennengelernt, die für meine zukünftige Rolle als Lehrerin und für meinen Unterricht von großer Bedeutung ist.
Einer der zentralsten theoretischen Erkenntnisse war für mich das Thema „Antisemitismus und Rassismus in der Schule“.
Es ist wichtig, dass Schüler*innen im Unterricht über Rassismus sowie Alltagsrassismus und Antisemitismus aufgeklärt werden. Dabei sollte vermittelt werden, welche Wirkung bestimmte Aussagen oder Verhaltensweisen auf betroffene Menschen haben können.
Auch beim Thema Antisemitismus haben viele Menschen ein falsches Verständnis des Begriffs und setzen beispielsweise alle Juden mit den Handlungen des Staates Israel gleich. Diese Fehlannahmen können zu einem diskriminierenden Verhalten führen. Daher sollte das Thema in der Schule eine bedeutsam wichtige Rolle spielen, sodass Rahmen und Möglichkeiten für Projekte entstehen. Somit könnten alle Schüler*innen auf das Thema sensibilisiert und aufgeklärt werden.
Dabei kann ich das Thema fachdidaktisch im Deutschunterricht einsetzen, indem ich beispielsweise literarische Texte oder Romane im Unterricht behandle. Zum Beispiel „Nachts ist es leise in Teheran“ von Shida Bazyar, welches eine Familie beschreibt, die aus ihrer Heimat nach Deutschland flüchten musste und dort vor der Herausforderung steht, Heimat und Identität zu finden. Ebenfalls werden im Roman rassistische und diskriminierende Vorfälle geschildert, die die Familie erleben musste.
Auch der Roman „Ganz Unten“ von Günter Wallraff basiert auf wahren Gegebenheiten. Hierbei erzählt der deutsche Journalist von seinen Erfahrungen, in denen er sich als türkischer „Ausländer“ verkleidete. Dabei arbeitete er in vielen verschiedenen Bereichen mit anderen Gastarbeitern zusammen und dokumentierte die Arbeitsbedingungen sowie die rassistischen Diskriminierungen, die er und die anderen Gastarbeiter erleben mussten.
Im Politikunterricht würde ich zunächst Grundwissen vermitteln, was Rassismus und Antisemitismus überhaupt sind.
Dabei stelle ich Materialien über das Thema bereit, die Informativ sind und verschiedene Perspektiven darstellen, damit die Schüler*innen sich ein eigenes Urteil bilden können. Dabei sollen kritisch denken und eigene Standpunkte entwickeln Grimm (2021, S. 206).
Ein weiterer zentraler theoretischer Ereignis war das Thema „Geschlechtliche und Sexuelle Vielfalt in der Schule“.
Die Schule und die Lehrkräfte sollten sexuelle und geschlechtliche Vielfalt sichtbarer machen und dabei gemeinsam mit den Schüler*innen aktiv gegen Diskriminierung vorgehen. Die Sichtbarkeit der Vielfalt könnte durch die Gestaltung vom Unterricht unterstützt werden. Hierbei würde ich im Deutschunterricht mit den Schüler*innen Sprachlich ermitteln. Dabei wird eine Sprachliche Analyse eines Textes vermittelt, indem beispielsweise Gegendert wird.
Im Politikunterricht könnten beispielsweise die Diskriminierungsformen und ihre Auswirkungen mit den Schüler*innen untersucht und diskutiert werden.
Auch Schulen selbst können Plakate mit Informationen aufhängen oder auslegen, die den Schüler*innen das Gefühl geben, dazuzugehören. Somit wissen sie, dass sie im Falle von Diskriminierung mit Unterstützung rechnen können.
Auch stellen sich sogenannte Aufklärungsteams bereit, um Schulen zu besuchen und Schüler*innen über das Thema Geschlechtliche und Sexuelle Vielfalt aufzuklären. Dabei sprechen sie auch oft über ihre eigene Identität, um anderen die Möglichkeit zu geben, sich in die Situation einzufühlen (Deutsches Jugendinstitut e. V. (DJI). Vielfalt in der Schule).
Ein wichtiger Faktor im Umgang mit Heterogenität ist für mich die Unterrichtsform und das Handeln von Lehrkräften. Heterogenität bedeutet, dass Schüler*innen sehr unterschiedliche Voraussetzungen, Erfahrungen und Lebensrealitäten mit in den Unterricht bringen. Beispielsweise im Hinblick auf Herkunft, Sprache oder Diskriminierungserfahrungen. Aus der Vorlesung habe ich mitgenommen, dass es daher entscheidend ist, Themen wie Rassismus und Diskriminierung nicht nur punktuell, sondern als festen Bestandteil des Unterrichts zu behandeln. Gerade weil Schüler*innen in diesem Bereich unterschiedliche Erfahrungen haben, sollte der Unterricht Raum geben, diese Unterschiede sichtbar zu machen, zu reflektieren und gemeinsam ein Bewusstsein für Vielfalt zu entwickeln.
In meiner eigenen Schulzeit habe ich erlebt, dass diese Themen sowohl im Politik- als auch im Deutschunterricht aufgegriffen wurden. Besonders im Politikunterricht haben wir verschiedene Vorfälle rassistischer Gewalt diskutiert, wie den Anschlag in Hanau. Diese Unterrichtsform hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, dass Lehrkräfte gesellschaftlich relevante Themen bewusst einbeziehen, da Schüler*innen dadurch ein stärkeres Bewusstsein für Diskriminierung und Vielfalt entwickeln.
Ein Thema, mit dem ich mich im weiteren Studium vertiefend auseinandersetzen würde, ist der Umgang mit Antisemitismus und Rassismus in der Schule. In der Vorlesung wurde deutlich, auch im schulischen Alltag präsent sind. Ich halte es für besonders wichtig, dass zukünftige Lehrkräfte lernen, wie sie diese Themen nicht nur theoretisch verstehen, sondern auch praktisch im Unterricht behandeln können.
Dabei geht es für mich um den Umgang mit konkreten diskriminierenden Vorfällen im Klassenzimmer. Gerade für meine Fächer Deutsch und Politik halte ich es für bedeutsam, geeignete Methoden und Materialien kennenzulernen, um Schüler*innen für diese Themen zu sensibilisieren und eine diskriminierungssensible Haltung zu fördern.
Ein zweites Themenfeld, zu dem ich mehr erfahren würde, ist das Thema Differenzierung in der Schule. In der Vorlesung wurde klar, dass Heterogenität eine zentrale Herausforderung im schulischen Alltag darstellt. Besonders interessiert mich die Frage, wie Lehrkräfte Differenzierung konkret im Unterricht umsetzen und welche Erfahrungen sie dabei machen.
Daher würde ich gerne tiefergehend untersuchen, wie Differenzierung von Lehrkräften wahrgenommen wird, welche Methoden sie nutzen und welche Schwierigkeiten dabei auftreten können.
Literatur:
Grimm, Marc (2021): Qualitätskriterien von Unterrichtsmaterialien für die Bildung gegen Antisemitismus. In: Marc Grimm und Stefan Müller (Hg.): Bildung gegen Antisemitismus. Spannungsfelder der Aufklärung (Antisemitismus und Bildung; Band 1). Frankfurt/M.: Wochenschau, S. 206.
Deutsches Jugendinstitut e. V. (DJI). Vielfalt in der Schule.