Kategorien
Allgemein

Abschlussreflexion

  1. Benennen Sie die für Sie zentralsten (mindestens zwei verschiedene) theoretischen Erkenntnisse, die Sie aus den Vorträgen der Ringvorlesung für sich als besonders prägnant mitgenommen haben. Nehmen Sie dabei konkret sowohl Bezug auf a.) fachdidaktische Aspekte, indem Sie Erkenntnisse auf die Didaktiken ihrer eigenen beiden Fächerbeziehen und b.) generelle erziehungswissenschaftliche Erkenntnisse zu Schule und Unterricht. Bitte benennen Sie dabei konkret mindestens zwei relevante Literaturquellen an den entsprechenden Stellen in Ihren Ausführungen (Autor*innen, Jahr, Titel).

Vor den interessanten Vorträgen der Ringvorlesung – Umgang mit Heterogenität in der Schule, war mir gar nicht bewusst wie wichtig es ist sich mit Heterogenität auseinander zusetzen, nicht nur als zukünftige Lehrerin sondern auch im allgemeinen Schul- und Arbeitstag.

Als zukünftige Spanischlehrerin, hat mir der Unterricht „ Umgang mit Sprachvarietäten im Fremdsprachunterricht“ von Barbara Roviró sehr gefallen. In dieser Vorlesung ging es erstmal darum auf welches Spanisch oder Französisch Varietät wir zukünftige Lehrer*innen unterrichten sollen. Erst dort wurde mir klar, dass ich davor nie in Gedanken hatte auf welche Varietät des Spanischen ich zukünftig unterrichten möchte und vor allem auf welchen Spanisch ich unterrichtet wurde in meiner Schulzeit. Mir war zwar bewusst, dass überall Spanisch unterschiedlich ist, aber nicht wie sehr und wie wichtig es ist sich damit auseinander zu setzen.Es war mir auch nicht richtig bekannt, warum zum Beispiel das Spanische aus Spanien in den Unterrichten bevorzugt wird. 

Der Linguisten Francisco Moreno Fernández sagt: „ Das unterrichtende Spanisch ist das, welches den Bedürfnissen und Erwartungen der Lernenden passt.“ ( Moreno Fernández, 2015. S.12) und da kann ich mich ihn nur anschließen. Als Lehrer*in muss man darauf achten wie die Heterogenität in der Klasse ist und nur so kann man wissen wie man eine Sprache beibringen kann. Jede*r Schüler*in ist anders und die Lehrer*innen sollen sich am besten nach den Bedürfnissen der Schüler*innen anpassen.

Eine weitere Vorlesung die mir sehr gefallen hat aber nichts mit meinen Fächerkombination zutun hat, war die Vorlesung von Nadja Belova. In meiner Schulzeit war ich nie an dem Fach interessiert. Frau Belova sagte in ihre  Vorlesung, dass ein Fach zum großen Teil von den Lehrkräften abhängen.Schüler*innen verbinden öfters ihren Alltag mit den Themen die im Unterricht behandelt werden, je mehr die Schüler sich für ein Thema interessiert, desto mehr steigert sich das Interesse in einem Fach. Es ist in allen Fächern anwendbar, nicht nur im Chemieunterricht ( Nadja Belova, 2021 – Kein Fach für alle?) Es wurde mir bewusst, dass Chemieunterricht anders ist als ich in Erinnerung habe.

Im Großen und Ganzen hat mich jeder einzelne Vortrag inspiriert und dazu gebracht zu reflektieren. Wir haben viele Themen behandelt mit denen ich mich selten auseinander gesetzt habe wie politische Themen oder auch über Fächer wie Chemie und Mathematik. 

Welche Faktoren zum schulischen Umgang mit Heterogenität (z.B. Unterrichtsformen, Schulformen, schulstrukturelle Fragen, schulkulturelle Aspekte, Lehrer*innenhandeln)), die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, prägen im Rückblick auf ihre eigenen Praxiserfahrungen (eigene Schulzeit, Berichte aus der Praxis, ggf. auch schon eigene Praxiserfahrungen) den Schulalltag besonders stark – und warum? Hier können Sie aus Ihrer Sicht besonders gelungene oder auch weniger gelungene Beispiele geben. Inwiefern helfen Ihnen die Inhalte der Vorlesung, eine solche Einschätzung vorzunehmen? Nehmen Sie konkret Bezug auf entsprechende Begriffe, Theorien, Konzepte, die Sie jetzt kennengelernt haben mit Bezug zu Autor*innen, auf die sich die Referent*innen bei der Verwendung dieser Begriffe, Theorien, Konzepte in ihren Präsentationen bezogen haben.

Meine Klassen in meiner Schulzeit waren sehr heterogen, dennoch waren viele Lehrkräfte, meiner Meinung nach nicht gut ausgebildet um diese Klassen zu unterrichten. Es gab mehrere Fälle die meine Meinung widerlegen.

Seitdem ich nach Deutschland kam, war es ein Wunsch von mir, einen guten Schnitt in der Mittelstufe zu haben um das Abitur Level zu erreichen. 

Mit 16 war ich noch frisch in Deutschland, 4 Jahren und am letzten Tag in der 10. Klasse musste ich von meiner Klassenlehrerin hören, dass ich lieber eine Ausbildung anfangen sollte, da ich mein Abitur nicht schaffen würde trotz guter Notenschnitt. Durch ihre Aussage habe ich 1 Jahr darauf verzichtet mein Abitur zu machen. Zum Glück hatte ich Menschen um mich herum die mir den Mut gemacht haben, doch das Abitur zu machen. Es gibt aber hingegen Schüler*innen die es sehr zu Herzen nehmen was ihre Klassenlehrer*innen zu Ihnen sagen, wenn es um deren weiterführendes Leben geht. In meiner Zukunft werde ich darauf achten, jede Schüler*in so behandeln wie ich es mir gewünscht habe ich meine Schulzeit und ihre Meinungen und Wünschen zu unterstützen. 

Ein weiterer Fall war bei einer Mitschüler*in mit asiatischen Hintergrund. Unser Mathelehrer war besonders wichtig, dass sie guten Noten schreibt und wenn sie es nicht tat, konnte man die Enttäuschung in seinen Augen sehen. Dadurch fühlte sich meine Mitschüler*in Unterdruck gesetzt und dies führte dazu, dass sie immer mehr Fehler machte. Diese Stereotypisierung passiert öfter als man sich es vorstellt. Frau Karakasoglu sagt, dass die Menschen öfters dazu tendieren zu stereotypieren, deswegen ist es zum Vorteil eine kritische Selbst- Reflexion zu eigenen Bildern und Stereotypen als pädagogischer- Kernkompetenz anzuerkennen. ( (Karakaşoğlu,/Mecheril 2019) 

3. Zu welchen zwei erziehungswissenschaftlichen Fragestellungen, die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, würden Sie gerne mehr erfahren im weiteren Studium in Bezug auf das Modulthema BAUMHET? Welche haben Sie vermisst? Bitte begründen Sie Ihre Wahl.

Ich wünschte mir für die BAUMHET Module, dass das jetzige Thema „ Die Corona Pandemie“ einbezogen wird. Da unser ganzes Leben dadurch verändert hat und durch Familienmitglieder*innen konnte ich miterleben, wie es ist als Schüler*in hinter einem Laptop zu sitzen und sich zu konzentrieren. Ich selber als Studentin finde es sehr schwierig bei einer Vorlesung 1,5 Stunden aufzupassen. Wie ist es für die Lehrer*innen in der Mittelstufe? Wie schaffen sie durchgängig die Aufmerksamkeit der Schüler*innen zu haben? Oder ist es unmöglich?

Der Vortrag von Prof. Dr. Yasemin Karakasoglu und Dennis Barasi, fand ich sehr spannend und würde öfters darüber diskutieren wollen. In Deutschland vor allem ist der Alltagrassismus sehr vertreten und meiner Meinung nach, ist die Schule ein guter Ort um dieses zu minimieren. 

 

 

 

 

Quellen:

 

– Moreno Fernández, Francisco (2015). Welches Spanisch sprechen? Welches Spanisch unterrichten?. In: A.Grünewald, B.Roviró & S. Bermejo Munyoz (Hrsg.), Spanischunterricht weiterentwickeln, Perspektiven eröffnen. Trier: Wissenschaftlicher Verlag Trier, S. 5-21.

– Nadja Belova, 2021 – Kein Fach für alle?

– Karakaşoğlu, Y. & Mecheril, P. (2019): Pädagogisches Können. Grundsätzliche Überlegungen zu Lehrer*innenbildung in der Migrationsgesellschaft, Doreen Cerny & Manfred Oberlechner (Hg.): Das Professionsfeld Schule in der Migrationsgesellschaft. Opladen: Budrich, S.17-32 

Kategorien
Allgemein

Auf dem Weg zu einer Schule für alle – gemeinsames Lernen am gemeinsamen Gegenstand oder gemeinsame Lernsituationen?

1.Reflektieren Sie die Konsequenzen der Aussonderung von Schüler_innen mit Förderbedarf?                             

„Sonderpädagogische Förderung soll benachteiligte, beeinträchtigte und behinderte Schüler und Schülerinnen in ihrem Lernen und in ihrer sozialen Entwicklung unterstützen“ (Powell/Pfahl 2011, S. 1). Meiner Meinung nach, kann es nur passieren, wenn sowohl Schüler*innen mit und ohne Förderbedarf gemeinsam Unterricht haben. Von meinem ersten Praktikum in der Schule, konnte ich dies vom Nahen betrachten. Schüler*innen mit Förderbedarf haben nicht durchgängig Kontakt zu anderen Schüler*innen. Die Klassen sind aufgeteilt und in manchen Unterrichtsstunden, wie Kunst oder Musik kommen die Schüler*innen mit Förderbedarf in die Regelklasse. Dies führt dazu, dass die Schüler*innen ohne Förderbedarf von der Klasse ausgegrenzt werden. Sie werden meistens als „ anders“ angesehen, nicht nur wegen dem auffälligen Verhalten, sondern auch, weil sie von einem Betreuer geholfen werden und nur selten da sind. Für das soziale Verhalten der Schüler*innen ist es wichtig, dass die Klassen nicht aufgeteilt werden und alle gemeinsam, trotz Unterschiede, lernen können. Dieser Austausch ist sehr wichtig für Schüler*innen mit und ohne Förderbedarf. 

2. Welche Informationen sind in der Diagnose „Förderschwerpunkt Wahrnehmung&Entwicklung“ bzw. „Förderschwerpunkt Lernen“ enthalten? Welche Informationen benötigen Sie von einer Schüler_in um Ihren Unterricht ggf. anzupassen?

Aus meiner Sicht gibt die Diagnose „ Förderschwerpunkt Wahrnehmung&Entwicklung“ bzw. „ Förderschwerpunkt Lernen“ eine Lehrkraft nur eine allgemeine Diagnose über einem bestimmten Bereich wieder, welches einerseits helfen könnte aber anderseits, finde ich effektiver, wenn die Lehrkraft sich in Verbindung mit den Eltern oder damalige Lehrkräften setzen um viel mehr über die/ der Schüler*in an sich zu wissen. 

Durch diese Diagnose, könnte die Lehrkraft, auch wenn unbewusst, das Kind schon Vorurteilen bevor dieses in dem Unterricht war. Die Schüler*innen mit Förderbedarf, könnten nach dem letzten Schulbesuch sich sehr entwickelt haben oder noch andere Defizite bekommen haben. Deswegen ist es wichtig sich ein eigenes Bild zu machen.

3. Wie können Sie in Ihrem Unterricht die Zugänglichkeit und Anschaulichkeit von Medien/Materialien verbessern? Welche Verbündeten können sie dazu gewinnen?

Als Lehrer*in sollte man darauf achten, dass jede/r Schüler*in eine andere Art zu lernen hat. Zum Beispiel im Sprachunterricht können sich manche Schüler*innen sich eher Vokabel merken indem sie die Wörter wiederholen, andere beim Zuhören oder Schreiben. Es ist wichtig verschiedene Methode und Materialien zu verwenden, um die Produktivität der Schüler*innen zu fordern.

Es ist wichtig sich mit anderen Lehrkräften, Familie und Freunde auszutauschen um die Bedürfnisse der Schüler*innen mit Förderbedarf besprechen zu können, da es sehr zeitaufwendig ist, sich mit jede Diagnose auseinanderzusetzen.

Eine weitere Hilfe wäre das Zusammenarbeit der Schüler*innen durch Gruppenarbeit, sodass sie sich gegenseitig helfen können und nicht nur von einem Sonderpädagogen gefördert wird.

4. Wählen Sie eines der Lernvideos auf path2in.uni-bremen.de aus, schauen Sie es sich an und schreiben Sie kurz eine begründete Empfehlung für Ihre Kommiliton_innen, warum es sich ggf. lohnt sich das Video anzusehen.

Ich habe mir das Video von Eva Köhn angeschaut und fand es sehr interessant wie sie über ihre Erfahrung als Mutter eines Kindes mit Beeinträchtigung lebt. Sie erzählt nicht nur die schlechten aber auch die guten Erfahrungen die sie gemacht hat. Dadurch, dass sie über ihre persönlichen Erfahrungen spricht, finde ich, dass dieses Video eine besondere Wirkung auf einem Menschen haben kann.

Kategorien
Allgemein

HETEROGENITÄT und Inklusion im Deutschunterricht der Sekundarstufen

  1. Greiner (2019) formuliert verschiedene Dilemmata, die mit der Forderung nach Inklusion an den Schulen verbunden sind. Nehmen Sie zu dreien Ihrer Wahl Stellung.

Im folgenden werde ich auf drei verschiedene Dilemmata von Greiner, ( 2019), die  eigenen entscheidende Punkte im Bezug auf Inklusive und Heterogenität darstellen, eingehen.

Fangen wir mit dem Autonomiedilemma ( vgl. Folie 9) an, dieses besagt, dass Schüler*innen, die eine Fähigkeit haben autonom zu lernen, einen Vorteil gegenüber der anderen Schüler*innen haben, die auf die Hilfe von anderen angewiesen sind. Er erwähnt das Matthäus- Effekt (> Wer hat, dem wird gegeben <). 

Ich stimme Greiner teilweise zu, da ich aus eigener Erfahrung in der Schule gemerkt habe, dass Schüler*innen die autonom arbeiten, viel schneller sind als andere. Es muss aber nicht heißen, dass die erledigten Aufgaben am Ende richtig sind. Schüler*innen, die Förderbedarf haben, sind zwar langsamer aber am Ende haben sie meistens eine gute Leistung geleistet.

In inklusive Schulen wird die Heterogenitätswahrnehmung aufgrund der Sichtbarkeit großer ( Leistungs- und Verhaltens-) Differenzen noch verschärft. Das heißt, dass Schüler*innen aufgrund ihre sichtbaren Differenzen öfters einen Schamgefühl und Abwertung gegenüber anderen Schüler*innen aufweisen.Dies beschreibt Greiner als Differenzierungsdilemma (vgl. Folie 8) Meiner Meinung nach, sollte keine große Differenzierung der Schüler*innen im Unterricht gezeigt werden z.B durch Aufteilung der Klasse in zwei verschiedenen Kursen. Hier in Bremen ist öfters der Fall, dass in Fächer wie Mathe oder Englisch, die Klassen, je nach Niveau, aufgeteilt werden. 

Bei dem „ Als- ob“- Dilemma( vgl. Folie 10), werden die Leistungsschwächere Schüler*innen zu besonderen Leistungen ermutigt aber nicht genügend anerkannt. Im Mittelpunkt stehen nicht mehr die Leistungsstärkeren, sondern die Schüler*innen die Hilfe benötigen um besser zu werden. Es führt dazu, dass die Schüler*innen wieder in „ gut“ und „ weniger gut/ schlecht“ aufgeteilt werden. Leistungenverbesserungen müssen gewürdigt werden, laut Greiner.

2. Die Vermittlung und Reflexion der deutschen Sprache ist nicht nur Aufgabe des Deutschunterrichts, sondern fächerübergreifendes Unterrichtsprinzip. Wo sehen Sie in Ihrem (ggf. zweiten) Fach Möglichkeiten, um

  1. Vielsprachigkeit als Ressource zu nutzen

Ich studiere Spanisch als Zweitsprache und finde, dass Vielsprachigkeit gut als Ressource zu nutzen ist. Erstmal ist es wichtig die Sprache zu lehren. Schüler*innen und Schüler die z.B eine Sprache spricht die aus dem lateinischen kommt, wird im Unterricht einen Vorteil haben Spanisch zu erlernen, sowie Schüler*innen die arabisch sprechen, werden viele Wörter in dem Spanischen auffinden. So merkt man, wie wichtig Vielsprachigkeit im Unterricht ist. Schüler*innen, die nicht Mehrsprachig aufgewachsen sind, haben es natürlich schwieriger eine neue Sprache zu erlernen, dennoch können sich die Schüler*innen gegenseitig helfen und dies fördert den Zusammenhalt der Klasse.

b) gendersensibel Unterrichtsgegenstände auszuwählen und Aufgaben zu konstruieren.

Um einen gendersensiblen Unterricht zu haben, ist es wichtig die Interessen oder Eigenschaften der Schüler*innen einem Geschlecht nicht zuzuordnen. Zum Beispiel im Sportunterricht, finde ich es wichtig, dass sowohl Schüler als auch Schüler*innen sich entscheiden können was für eine Sportart sie machen möchten. 

In meine Schulzeit habe ich öfters mitbekommen, dass manche Mitschülerinnen von mir gerne Fußball mit den Jungs spielen würden als einfach Volleyball mit den Mädchen. Es wird seit Anfang des Jahres schon zugewiesen welche Sportarten die Schüler oder Schülerinnen machen werden. Dies sollte vermieden werden um einen gendersensiblen Unterricht haben zu können.

Kategorien
Allgemein

UMGANG MIT SPRACHVARIETÄTEN IM (FREMD-)SPRACHENUNTERRICHT

Aufgabe 1 ) Wir haben in der Vorlesung eine Reduktion der Varietätenmodelle vor und die diatopische Kategorie (Raum) in den Fokus genommen (vgl. Vorlesungsfolien). Erläutern Sie bitte inwiefern sich weitere der angegebenen Kategorien (diaphasisch oder diastratisch) auch als im Allgemeinen relevant für den Umgang mit Heterogenität im Unterricht (jenseits des Fremdsprachenunterrichts) erweisen können und begründen Sie Ihre Antwort. Sie können dafür sowohl das strukturalistische als auch das soziolinguistische Modell verwenden, gern auch beide in Kombination.

Das strukturalistischen Modell von Eugenio Coseriu (vgl. Folie 3)unterscheidet sich in drei Variationen. Die diatopischeVariation, die sich auf die Verschiedenheit einer Sprache in einem Raum unterscheidet, das heißt wie unterschiedlich eine Sprache in verschiedene Orte eines Sprachgebiets sein kann. Die diastratische Variation hingegen weist auf die Unterschiede zwischen die soziokulturellen Sprachschichten hin. Es hängt vom Alter, Beruf, Geschlecht oder in welche Schicht ( Mittelschicht, Oberschicht etc.) man sich befindet. Außerdem gibt es die diaphasische Variation welches sich beim Formalitätsgrad( formell oder informell) unterscheidet. 

Schaut man auf den „ Soziolinguistischen Modell“ von Offord ( vgl. Folie 4) sieht man, dass nicht nur auf einen Faktor geachtet werden kann. Sowohl der Sprecher wie der Empfänger geben verschiedene Faktoren beim Sprechen oder Schreiben aus. 

Aus der diastratische Variation gesehen, ist ist es wichtig zu wissen, dass Lehrer*innen öfters im Unterricht, mit den unterschiedlichen Schüler*innen konfrontiert werden können. Relevant ist nicht nur die Herkunft der Schüler*innen sondern auch das Geschlecht sowie ihre gesellschaftliche Schicht. Es ist ebenso wichtig auf die diaphasische Variation zu achten. Bei einem Gespräch zwischen Lehrkraft und Lernenden ist es bedeutungsvoll, dass die Lehrkraft auf die informelle oder formelle Kommunikation sensibilisiert ist. Zum Beispiel, Schüler*innen die öfters das Wort „ digga“ oder „ alter“ benutzen. Manche Lehrer*innen können es als Beleidigung auffassen obwohl der/die Schüler*in es nicht in der Hinsicht meint.  In diesem Fall kann öfters zu Missverständnissen kommen.

Aufgabe 2 ) Sie selbst haben bereits Fremdsprachen im institutionellen Kontext gelernt. Ermitteln Sie zunächst, welche Varietät(en) Sie im Rahmen der gelernte(n) Fremdsprache(n) sprechen und worauf dies zurückzuführen ist. Im nächsten Schritt überlegen Sie bitte, ob Sie jemals damit konfrontiert worden sind, dass Sie Sprecher:innen anderer Varietäten dieser Sprachen begegnet sind und inwiefern die Kommunikation dadurch behindert bzw. bereichert oder davon gar nicht tangiert worden ist. Warum könnte es wichtig sein, sich die Existenz verschiedener Varietäten innerhalb einer Sprache zu vergegenwärtigen? Begründen Sie Ihre Antwort unter Einbezug eigener Erfahrungen oder Vorannahmen in diesem Kontext.

 

In den ersten 3 Jahren Spanischunterricht in meiner Schulzeit, war Sprachvarietät nie die Rede. Ich wusste nicht mal, dass in verschiedene Länder, verschiedene Sprachvarietäten gab. Ich gehe aber sehr davon aus, dass es das Varietät auf Spanien zurückzugreifen ist. Da meine damalige Lehrerin ein Auslandsjahr in Spanien gemacht hat. In meine Abiturzeit weiß ich ganz genau das ich das Spanisch aus Spanien gelernt habe, da meine Lehrerin total auf die katalanische Aussprache bestand. Zum Beispiel mussten die Schüler*innen das „R“ rollen beim Sprechen, sonst war unsere Aussprache, ihrer Meinung nach, falsch. 

Ein weiterer Beispiel ist, dass meine Muttersprache portugiesisch aus Brasilien ist. Jedoch war ich 2016 in Portugal, ein portugiesisch sprachlichen Land, und mein größtes Problem war, dass ich die Hälfte von dem was die Portugiesen gesprochen haben, nicht verstanden habe. Ab dem Zeitpunkt habe ich gemerkt, dass Portugiesisch nicht überall „ mein“ Portugiesisch sei.

Im Internet wird auch oft zwischen Brasilianer und Portugiesen gestritten, welches Land das richtige Portugiesisch spricht. Dabei denkt keiner an die verschiedenen Sprachvarietäten. 

Sogar in Brasilien werden an verschiedenen Orten verschiedene Varietäten gesprochen. Im Nordosten Brasilien, wo ich herkomme, haben wir ganz andere Wörter die z.B im Südbrasilien nicht verstanden werden.

Als zukünftige Spanischlehrerin, finde ich wichtig meine Schüler*innen aufzuklären wieviele Sprachvarietäten innerhalb einer Sprache geben kann. Vor allem wenn ein/e Schüler*in aus Spanien und der andere/ die andere aus z.B Kuba kommt. 

 

Aufgabe 3 ) Schauen Sie sich das folgende englischsprachige Video auf youtube an.

https://www.youtube.com/watch?v=e2SCWjKYR-w

Language as a mirror of society / Francisco Moreno Fernández (2020)

Identifizieren Sie drei Elemente aus dem Video heraus, die auf die Existenz von Varietäten hinweisen und erläutern Sie, welche Begründung Prof. Moreno Fernández für Existenz und Relevanz von Varietäten (in diesem Fall des Spanischen) anführt.

 

In dem Video von Francisco Moreno Fernández wird drei Gründe für die Koexistenz von Varietäten hingewiesen: Migration, Geschichte und politische Ereignisse.

Bei der Entstehung von Varietäten, kommen viele Aspekte zusammen. Vor allem durch Migration. Durch das Mischen von Sprachen entstehen neue Varietäten. Je mehr Migration, desto mehr Varietät entwickelt sich.

Ein gutes Beispiel aus dem Video, wenn es sich um die Varietät handelt, ist das Wort „ Luca“ welches in Chile für „1000 Pesos“ steht aber eigentlich aus einem argentinischen kriminellen Kontext kommt. Ein anderes Beispiel ist „ Bus“ welches in den meisten Spanischsprechenden Ländern eine andere Übersetzung hat. 

Für Professor Moreno Fernández hat die Existenz und Relevanz von Sprachvarietäten viel mit geschichtliche Aspekte zutun, wie Migration.

Kategorien
Allgemein

Mehrsprachigkeit als Ausgangspunkt und Ziel schulischer Bildung in der gymnasialen Oberstufe

1.An Ihrem Gymnasium gibt es eine – wie üblich sehr heterogen besetzte – Vorklasse, in welcher sogenannte Seiteneinsteiger*innen Deutsch lernen und auf die Teilnahme am Regelunterricht vorbereitet werden. Für einige wird nun der endgültige Übergang diskutiert. Ein Großteil der Lehrkräfte plädiert – mit Verweis auf die noch nicht vollständig ausreichenden (bildungssprachlichen) Deutschkenntnisse – sie an eine Oberschule zu überweisen, obwohl die Schüler*innen hinsichtlich ihrer Lernfähigkeit und ihrer Vorbildung eigentlich die Voraussetzungen für das Gymnasium mitbringen und gerne an der Schule bleiben würden. Nehmen Sie auf Basis der Vorlesung Stellung dazu.

 – Durch die beschriebene Situation, denke ich, dass es nicht der ausschlaggebende Punkt für den Schulwechsel sein darf. Die Deutschkenntnisse der Schüler*innen sind nicht  mit deren Kompetenzen im Unterricht vergleichbar. (vgl. Folie 11 Prof. Dr. A. Daase) Es gibt verschiedene Wege die Schüler*innen weiterhin in dem Gymnasium zu lassen. Die Lehrer*innen können einerseits langsamer sprechen als gewohnt für die Verständigung aller Schüler*innen. Es ist nicht nur für die Schüler*innen mit weniger Deutschkenntnisse von Vorteil, sondern auch für die anderen Schüler*innen die schon länger das Gymnasium besuchen, da sie viel mehr von dem Unterricht mitbekommen.

Ich denke, dass es sowohl für die Seiteneinsteiger*innen gut sein würde in den Gymnasium zu wechseln, da sie deutsch intensiver erlernen können z.B durch die anderen Schüler*innen. Dadurch, dass die Schüler*innen in einer Klasse sind mit weitere Schüler*innen die überwiegend Deutsch sprechen. ( vgl. Folie 38) 

Andererseits können diese Schüler*innen können trotz des Unterrichts im Gymnasium, weiterhin die Vorklasse besuchen um seine/ihre Deutschkenntnisse weiterhin zu verbessern. 

Meiner Meinung nach, sollten die Schüler*innen so lange in der Vorklasse sein bis sie genügend die deutsche Sprache beherrschen um entweder in einem Gymnasium oder in einer Oberschule zu sein. Außerdem, denke ich, dass nicht nur die Lehrer*innen die Entscheidung treffen müssen, sondern auch die Schüler*innen selbst. Wenn sie in dem Gymnasium bleiben und von alleine merken, dass sie es nicht schaffen können, haben sie immer noch die Wahl die Schule oder die Klasse zu wechseln.

Ich selber, habe auch die Vorklasse besucht, als ich nach Deutschland gekommen bin. Nach ca. 6 Monaten konnte ich direkt ins Gymnasium. Bin maximal 2 Wochen in der Klasse geblieben, weil die Lehrer*innen nicht in der Lage waren, sich mit Schüler*innen mit wenigen Deutschkenntnisse zu arbeiten, obwohl ich eine gute Schülerin war. 

2. Welche Erfahrungen mit Mehrsprachigkeit – in der hier verstandenen breiten Sicht – in Schule und Unterricht (selbst als Schüler*in und/oder Praxiserfahrungen) haben Sie bislang gemacht? Diskutieren Sie die Erfahrungen vor dem Hintergrund dieser Vorlesung

  • Ich selber habe Erfahrung mit Mehrsprachigkeit gemacht, da meine Muttersprache Portugiesisch ist. In den Pausen war ich zwar mit Freunde die Deutsch gesprochen haben, aber ich hatte auch Freundinnen mit denen ich mich auf Portugiesisch unterhalten habe. Uns wurde immer aufmerksam gemacht, dass wir in Deutschland sind und deswegen auch Deutsch sprechen mussten. Ich fand diese Aussage sehr diskriminierend, da wir zwar in Deutschland leben aber keiner mir verbieten kann meine Muttersprache zu sprechen. Im Unterricht selber, finde ich es in Ordnung, dass man sich nur auf Deutsch unterhält. 
  • Desto trotz gibt aber auch Ausnahmefälle im Unterricht wie z.B als ich Praktikum gemacht habe in einer Gesamtschule. Da waren zwei Schüler, die die deutsche Sprache nicht 100% beherrschten und sie haben sich auf deren Muttersprache gegenseitig geholfen und die Lehrer*innen fanden es in Ordnung. Es ist wichtig, die Unterstützung von der Lehrkraft zu haben.

3. Was möchten Sie nach dem Besuch dieser Vorlesung bei Ihrer zukünftige Unterrichtsgestaltung beachten? Welches Wissen und welche Fähigkeiten fehlen Ihnen dafür noch?

Als zukünftige Lehrerin möchte ich darauf achtem, dass ich nicht verbiete wenn Schüler*innen sich in ihre Muttersprache unterhalten wollen oder müssen, sobald es den Unterricht nicht stört. Die Schüler*innen dürfen sich nicht schlecht oder ausgegrenzt fühlen, weil sie sich besser in einer andere Sprache ausdrücken kann als Deutsch. Es ist normal, dass wenn man Mehrsprachig aufgewachsen ist, dass man die Sprachen mixen. Nur weil ein/e Schüler*in weniger Deutsch spricht, heißt nicht dass sie/ er weniger Kompetenz hat.

4. Wie muss Schule unserer mehrsprachigen Gesellschaft gestaltet sein? Welche Rahmenbedingungen müssen gegeben sein, damit Sie die Mehrsprachigkeit ihrer Schüler*innen einbeziehen und einen registersensiblen Fachunterricht gestalten können?

Ich finde, dass die Lehrkraft sich viel mehr mit Mehrsprachigkeit auseinandersetzen soll und wie schon bei der vorherigen Frage erwähnt, müssen Sie darauf achten, dass die Schüler*innen sich nicht ausgegrenzt fühlen, wenn Deutsch nicht ihre Muttersprache ist und sie sich in einer anderen Sprache besser ausdrücken können. 

Der Unterricht soll so gestaltet werden, dass jeder mit egal welche Differenz in den Unterricht Spaß hat und sich wohl fühlt, da die Schüler*innen viel mehr Zeit in der Schule verbringen als Zuhause

Kategorien
Allgemein

Das deutsche Schulsystem und Migration

1a. Benennen Sie die Kernaussagen der Grafik auf der Folie 16.

Bei der Grafik „ Migration und Bildungsbeteiligung in Bremen (2018)“ zeigt ein Diagram mit unterschiedlichen Schulabschlüssen von Schüler*innen ohne Migrationshinweis, mit Migrationshinweis ohne Vorkurs oder mit einen Vorkurs vor 2014 und als letztes Schüler*innen mit einen Migrationshinweis mit einem Vorkurs nach 2014 im Jahr 2018.

Es ist zu erkennen, dass fast die Hälfte der Schüler*innen ohne Migrationshinweis das Abitur erfolgreich absolviert haben. Dagegen gelangt  29% der Schüler*innen, mit Migrationshinweis, das Abitur, wobei 2% davon einen Vorkurs absolviert haben.

Die Anzahl der Neuzugewanderte Schüler*innen, die keinen Abschluss in Bremen hat liegt bei 36%. Bei Schüler*innen ohne Migrationshinweis liegt es bei 5%.

1b. Welche Hinweise gibt die Grafik zum Zusammenhang zwischen Migrationshinweis, Neu-Zuwanderung und Bildungsbenachteiligung?

Es ist deutlich zu sehen, dass es einen Unterschied zwischen Schüler*innen mit und ohne Migrationshinweis gibt. Durch die Grafik ist erkennbar, dass die Schüler*innen in Bremen unterschiedliche Chancen haben, abhängig davon wie lange sie in Deutschland sind und ob sie einen Vorkurs vor oder nach 2014 belegt haben.

2. Erklären Sie mit Bezug auf konkrete Inhalte der Präsentation (Quellen!), inwiefern Migration das nationalstaatlich verfasste Schulsystem Deutschlands herausfordert.

Es fordert das nationalstaatliche Bildungssystem indem Schulen es nicht vorgesehen haben, dass Kinder mit Migrationshinweis für eine längere Zeit in Deutschland bleiben. Es mussten z.B Vorklassen eingeführt werden, um Deutschkenntnisse der Schüler*innen zu verbessern ( Folie 11f, Prof. Dr. Yasemin KarakaşoÄlu, 20.04.2021) 

Außerdem müssen mehr Lehrer*innen eingesetzt werden und neue Lehrmaterialien, wie Schulbücher, gekauft werden. ( Folie 20, Prof. Dr. Yasemin KarakaşoÄlu, 20.04.2021)

3. Inwiefern kann das folgende Beispiel (nächste Folie) als Ausdruck von ´Doing Culture´ durch Lehrer*innenhandeln im Unterricht herangezogen werden? Was ist problematisch daran? Erinnern Sie sich aus ihrer eigenen Schulzeit an ein Beispiel für ´Doing Culture´ im Lehrer*innenhandeln.

Das Beispiel ist problematisch, da der Lehrer die Schülerin immer wieder dran nimmt obwohl sie sich nicht meldet, in der Meinung, dass sie in Mathematik hochbegabt sei, aufgrund ihres asiatischen Aussehens. In dem Moment als die Schülerin keine Antwort gibt, sagt er vor den anderen Schüler*innen, da er enttäuscht sei, da er es anders von ihr erwartet hätte. Dadurch, verbreitet er das Klischee, dass Asiaten Mathematikgenies sein müssen und Kim könnte sich deswegen unter Druck gesetzt fühlen, da sie dieses Klischee nicht erfühlt.

In meiner Schulzeit, habe ich mich diskriminiert gefühlt, da sobald über Afrika gesprochen wurde, mich nicht nur die Schüler*innen angeguckt haben sondern auch die Lehrer*innen. Sie waren auch der Meinung, dass ich alles darüber wissen müsste, obwohl ich brasilianischer Herkunft bin. Im Politikunterricht, wurde z.B von mir immer wieder erwartet, dass ich über die Lage in Brasilien weiß, obwohl ich keinerlei Ahnung von Politik habe. 

Kategorien
Allgemein

Inkarnat – Uine Ravena

 

Schwarz ist nicht schwarz