Folge 10: Der Spieler

In dieser Folge spreche ich mich Sophia Gröschel über Glücksspiel in der BRD. Wir schauen uns Spielbanken und -hallen an und sprechen darüber, wie dieAusbreitung des Glücksspiels, Spielsucht und der öffentliche Diskurs darüber miteinander zusammen hängen.

Mit freundlicher Genehmigung für die Nutzung des Liedes „Der Spieler“ (Musik: Achim Reichel, Text: Jörg Fauser): Gorilla Musik-Verlag GmbH.



Gast: Sophia Gröschel ist wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin im Bereich Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Bremen und forscht zur Emotionsgeschichte des Casinoglücksspiels.

Folge 9: Ein KZ für die Werft

In dieser Folge spreche ich mit Johanna Sachse über das ehemalige KZ-Außenlager in Bremen Gröpelingen: den Schützenhof. Wir sprechen über die Entwicklung des Lagers, die Rolle von Zwangsarbeit für die Stadt Bremen und darüber, wie ein neues Projekt einen Beitrag zur Aufarbeitung der Geschichte leistet.

Den Audiowalk des Projektes findet ihr auf dieser Seite unter dem Titel „Ein KZ für die Werft“: aporee.org/mfm/web/

Mehr über den Audiowalk, die Ausgrabung und die Geschichte des Schützenhofes findet ihr auf der Webseite des Projektes: einkzfuerdiewerft.wordpress.com

Folge 8: Wer gehört dazu?

In dieser Folge spreche ich mit Avner Ofrath über Zugehörigkeit und Staatsbürgerschaft im kolonialen Zeitalter. Wir schauen uns den Fall Algerien an und fragen uns, wie über Teilhabe und Ausgrenzung gesprochen und gedacht wurde, was Staatsbürgerschaft für verschiedene historische Akteure bedeutete, und wie das lange koloniale Erbe unsere heutigen Vorstellungen von Zugehörigkeit und Fremdheit prägt.

 

Anfang 2023 erscheint Avners Buch „Colonial Algeria and the Politics of Citizenship“ beim Bloomsbury-Verlag.

Artikel zu algerischen Juden und der französischen Staatsbürgerschaft: https://www.bloomsbury.com/uk/colonial-algeria-and-the-politics-of-citizenship-9781350260023/

 

Gast: Avner Ofrath ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Neueren und Neusten Geschichte der Universität Bremen. Er forscht zur Geschichte der Staatsbürgerschaft und Öffentlichkeit im Nahen Osten und Nordafrika.

Folge 7: Das weiße Gold aus Chile

In dieser Folge spreche ich mit Dr. Eva Schöck-Quinteros über den Einfluss reicher Länder auf den Rohstoffabbau des Globalen Südens am Beispiel der chilenischen Salpeterwirtschaft Anfang des 20. Jahrhunderts. 1907 gibt Pedro Montt den Befehl, auf streikende Salpeterarbeiterinnen und -arbeiter in Iquique zu schießen, 1924 wird das Chilehaus in Hamburg fertiggestellt: Was haben die beiden Ereignisse miteinander zu tun? Welche Rolle spielte das „weiße Gold“ für Chile? Wie sahen die Arbeitsbedingungen im Salpeterabbau aus? Und welche Rolle spielte ausländisches Kapital für die Minen?

Hier gibt es Karten für das 18. Projekt von „Aus den Akten auf die Bühne“ unter dem Titel „Chile- Auf dem Weg zu einer neuen Demokratie?“: https://www.shakespeare-company.com/repertoire/chile-auf-dem-weg-zu-einer-neuen-demokratie

 

Gast: Dr. Eva Schöck-Quinteros ist Historikerin an der Universität Bremen und seit 2007 leitet sie das Projekt „Aus den Akten auf die Bühne“ in Zusammenarbeit mit der Bremer Shakespeare Company. Ihre Forschungsinteressen liegen in der Geschichte von Arbeiterbewegungen, Geschlechtergeschichte und weiteren Themen aus der Neueren und Neusten Geschichte.

Folge 6: Produktive Tiere, volle Teller und aufgebrachte Konsument:innen

In dieser Folge spreche ich mit Veronika Settele über die Geschichte der Massentierhaltung in Deutschland. Wir fragen uns, wer Interesse an der Rentabilisierung der Tierhaltung hatte – Spoiler: alle -, ob neue Techniken tatsächlich zu mehr Effizienz führten und warum die produktive Tierwirtschaft seit den 1970er Jahren an gesellschaftlicher Zustimmung einbüßte. Veronikas neues Buch „Deutsche Fleischarbeit. Geschichte der Massentierhaltung von den Anfängen bis heute“ erscheint am 25. August 2022 bei C.H. Beck.

 

Die Video-Quelle findet ihr hier: UFA-Wochenschau 330/1962

Gast: Veronika Settele ist Historikerin des 19. und 20. Jahrhunderts, die sich für gesellschaftliche Umbrüche und die Wurzeln unserer Zeit interessiert. Ihre Forschungsinteressen sind unter anderem Sozial- und Kulturgeschichte, Geschichte der Sexualität, Food History, Tiergeschichte, Geschichte der Landwirtschaft und des ländlichen Raumes und Wirtschaftsgeschichte.

Folge 5: Bella und Leopold Rosenak

In dieser Folge spreche ich mit dem Team der Public History Bremen, Dr. Thekla Keuck und Anna Leinen, [beide Namen verlinken auf die Team-Seite der Public History] über Bella und Leopold Rosenak sowie über jüdisches Leben in Bremen vor dem Ersten Weltkrieg. Was verraten uns die Lebenserinnerungen von Bella Rosenak über ihre karitative Arbeit und die Aufgaben ihres Mannes als Rabbiner? Wie veränderte sich das Leben dieser beiden während des Ersten Weltkriegs? Und wie werden derartige Geschichten heute durch die Public History verarbeitet?

 

 

Gäste: Thekla Keuck ist Lektorin für Public History. Ihre derzeitigen Arbeitsschwerpunkte sind Konzeptionen und methodische Zugänge zu Angewandter Geschichte/Public History sowie Themen der Jüdischen Geschichte in Bremen.

Anna Leinen ist Hilfskraft im Bereich Public History. Sie studiert den Master Geschichte mit Schwerpunkt Geschichte in der Öffentlichkeit und interessiert sich besonders für Frauengeschichte.

Folge 4: Die Antarktis im Kalten Krieg

In dieser Folge spreche ich mit Elias Angele über das Leben und die Arbeit sowjetischer und US-amerikanischer Wissenschaftler, die während des Kalten Krieges gemeinsam in der Antarktis forschten. Wie sah der Alltag dieser Männer aus und wie verständigten Sie sich? War die Antarktis unberührt von den Konflikten der Systeme, aus denen sie stammten?

 

Die vollständigen Audioaufnahmen der Zeitzeugen gibt es unter den folgenden Links:

– Interview of Gordon Cartwright by Brian Shoemaker (https://kb.osu.edu/handle/1811/50008)

– Interview of Morton J. Rubin by Dian O. Belanger (https://kb.osu.edu/handle/1811/28395)

Vielen Dank an die Ohio State University für die Bereitstellung der Interviews!

 

Gast: Elias Angele ist Doktorand und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Zeitgeschichte und Kultur Osteuropas an der Universität Bremen. Seine Forschungsschwerpunkte sind unter anderem die Wissenschaftsgeschichte des Kalten Krieges, die Geschichte der Polarforschung und Nationalismusgeschichte.

Folge 3: Digitale Spurensuche

In dieser Folge spreche ich mit Prof. Dr. Ruth Schilling über einen Pottwahlzahn aus dem 16. Jahrhundert. Dieser Zahn wurde vor Kurzem im Kontext des Projektes „Digital Materialities“ digitalisiert. Gemeinsam gehen wir der Frage nach, welche Auswirkungen die Digitalisierung auf die Erforschung und Ausstellung von Objekten wie diesem hat.

Der digitalisierte Zahn ist unter dem folgenden Link aufrufbar:

https://dimensions.dsm.museum/DigiMat/pottwalzahn/


Gast: Prof. Dr. Ruth Schilling ist Direktorin des Deutschen Schifffahrtsmuseums in Bremerhaven und Leiterin der Abteilung Kommunikation museumsbezogener Wissenschaftsgeschichte an der Universität Bremen. Zu Ihren Forschungsschwerpunkten gehören die Forschungskommunikation im Museum, politische Kulturgeschichte und Wissenschaftsgeschichte der Frühen Neuzeit, sowie maritime Geschichte vom 16. bis zum 20 Jahrhundert.

Folge 2: Sex und Politik in der Antike

In dieser Folge spreche ich mit Jean Coert über einen Ausschnitt aus der Kaiservita Neros (um 120 n. Chr.). Darin erhob der römische Autor Sueton Anschuldigungen über Neros angebliches sexuelles Fehlverhalten. Doch warum? Wir lernen etwas über sexuelle Tabus in der Antike und über deren Instrumentalisierung als politische Diffamierung.


Gast: Jean Coert ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Alten Geschichte an der Universität Bremen. Seine Forschungsschwerpunkte sind unter anderem die Außen- und Reichspolitik des römischen Reiches, Antikerezeption in den digitalen Medien, Antikes Völkerrecht und die Wechselbeziehung zwischen Sexualität, Hassrede und politischer Biographie.

Folge 1: Aufstand transnational

In dieser neuen Folge spreche ich mit Simon Gerards Iglesias darüber, was gewaltsame Arbeiterproteste in Argentinien mit der Gründung der Internationalen Arbeitsorganisation (International Labour Organization = ILO) zu tun hatten. Gemeinsam versuchen wir zu erklären, in welcher Situation sich Argentinien zu Beginn des 20. Jahrhunderts befand, welche Forderungen und Ideen verschiedene Akteure in dem südamerikanischen Land in Bezug auf „Industriearbeit“ hatten und welche Rolle der ILO dabei zukam.


Gast: Simon Gerards Iglesias ist Wirtschafts- und Sozialhistoriker und forscht zur Geschichte Lateinamerikas an der Universität Bremen. In seiner Dissertation beschäftigt er sich mit transnationaler Geschichte und dem Verhältnis zwischen Argentinien und der Internationalen Arbeitsorganisation.