Call for papers

[German version below]

English version

The aim of this symposium is to map out the pedagogical implications of the global spread and diversity of pluricentric languages, to exchange existing approaches to the teaching of such languages, and to discuss innovative approaches that take account of their linguistic diversity and variability. The following central questions will be addressed:

  • How can future foreign language teachers be prepared for the pedagogical implications of the variability of pluricentric languages?
  • How can the diversity of pluricentric languages be adequately addressed in language teaching with a view to existing curricula?

In the course of decolonisation in the 20th century, and as a result of globalisation and technologisation in the 21st century, English has established itself as the global lingua franca, and is experiencing both an increasing worldwide diversification and the emergence of supra-regional standards of use beyond standard British and American English. This poses some important questions and challenges for English language education and its goals in the 21st century, but also for the training of English teachers. Global Englishes Language Teaching (GELT, Rose & Galloway 2019) and the closely related approach English as an International Language (EIL, Matsuda 2017) are the most visible manifestations of a current trend towards a paradigm shift that questions some of the long-standing principles of foreign language teaching, such as the adherence to idealised standard British or American English and the associated cultural conventions as the only target varieties in the teaching of English.

Similar issues have been discussed in and for other pluricentric languages, for example Spanish (Leitzke-Ungerer & Claudia Polzin-Haumann 2017), French (Frings & Schöpp 2011), Portuguese (Koch & Reimann 2019) and German as a Foreign Language (Hägi 2006, 2007). Like GELT/EIL, these more recent discussions address the implications of the global dissemination and use of pluricentric languages for teaching, with the aim of integrating various key elements into the existing curricula. Most importantly, these are the integration of linguistic diversity and variation (e.g. in curricula, textbooks and through sufficient input in teaching), the consideration of multilingualism and the raising and promotion of multi-cultural and intercultural awareness.

However, in the course of these renewal processes, some of which have already been initiated, a number of barriers must also be overcome. These include above all 1) the predominantly normative orientation towards (monolingual) mother-tongue reference varieties in foreign language teaching, 2) the respective educational standards and educational plans, which often provide only inaccurate information on aspects of linguistic variation, 3) the lack of suitable teaching and learning materials, 4) a lack of knowledge of the extent of linguistic variation among in-service teachers, and 5) a lack of empirical research on the impact of curricular innovation in teacher training (Rose & Galloway 2019).

We invite all interested colleagues to submit papers dealing with the issues outlined above in the following areas:

  • variation in pluricentric languages in foreign language teaching at schools and universities
  • implications and effects of including language varieties in the first and second phase of teacher training, especially with regard to the linguistic competence of teachers and learners (for example, at the University of Bremen we have developed and evaluated an innovative teaching concept at the interface of English linguistics, foreign language pedagogy and teaching practice see https://blogs.uni-bremen.de/varieties/).
  • aspects of linguistic variation in curricula, textbooks and the design of language tests.

Proposals for contributions of 500 words (excluding references) should be sent by 15.03.2020 as a PDF file to callies@uni-bremen.de and hehner@uni-bremen.de by e-mail.

 

Deutsche Version

Ziel des Symposiums ist es, die didaktischen Implikationen der globalen Verbreitung und Diversität plurizentrischer Sprachen in den Blick zu nehmen und sprachübergreifend nach Ansätzen zur Erneuerung des Fremdsprachenunterrichts zu suchen, sowie sich über existierende Ansätze auszutauschen. Zentrale Fragen sind dabei:

  • Wie können angehende FremdsprachenlehrerInnen in der universitären Ausbildung auf die Implikationen, die sich aus der Variationsbreite plurizentrischer Sprachen für den Unterricht ergeben, vorbereitet werden?
  • Wie kann die Varietätenvielfalt der plurizentrischen Sprachen im Unterricht im Rahmen geltender Bildungspläne angemessen behandelt werden?

Das Englische hat sich im Zuge der Dekolonisierung im 20. und als Folge der Globalisierung und Technologisierung im 21. Jahrhundert als globale Lingua Franca etabliert und erfährt eine zunehmende weltweite Diversifizierung und Ausbildung überregionaler Verwendungsstandards über das britische und amerikanische Standardenglisch hinaus. Daraus ergeben sich einige zentrale Herausforderungen für einen zeitgemäßen schulischen Englischunterricht und dessen Ziele, aber auch für die Ausbildung von Englischlehrkräften. Global Englishes Language Teaching (GELT, Rose & Galloway 2019) und der stark verwandte Ansatz English as an International Language (EIL, Matsuda 2017) sind die sichtbarsten Ausprägungen eines derzeit zu beobachtenden Trends hin zu einem einsetzenden Paradigmenwechsel, der einige der klassischen Prinzipien des Fremdsprachenunterrichts in Frage stellt, z. B. das Festhalten an oft idealisierten britischen bzw. amerikanischen muttersprachlichen Standards und den dazugehörigen kulturellen Konventionen als alleinige Zielvarietäten im Englischunterricht.

Ähnliche Entwicklungen wie im Englischen sowie die sich daraus ergebenden didaktischen Implikationen sind auch in und für andere plurizentrischen Sprachen diskutiert worden, zum Beispiel für das Spanische (Leitzke-Ungerer & Claudia Polzin-Haumann 2017), das Französische (Frings & Schöpp 2011), das Portugiesische (Koch & Reimann 2019) und Deutsch als Fremdsprache (Hägi 2006, 2007). Diese neueren Diskussionen greifen ähnlich wie GELT/EIL die Implikationen der globalen Verbreitung und Verwendung plurizentrischer Sprachen für den Unterricht auf mit dem Ziel, verschiedene Schlüsselelemente in bestehende Curricula einzubinden. Diese sind vor allem die Sichtbarmachung und Erfahrung sprachlicher Diversität und Variation (z. B. in den Curricula, Lehrwerken und durch ausreichenden Input im Unterricht), die Berücksichtigung von Mehrsprachigkeit und das Erzeugen und Fördern multi- und interkultureller Bewusstheit.

Im Zuge dieser zum Teil schon angestoßenen Erneuerungsprozesse ist allerdings auch eine Reihe von Barrieren zu überwinden. Zu nennen wären hier vor allem 1) die überwiegend normative Orientierung an (monolingualen) muttersprachlichen Referenzvarietäten im Fremdsprachenunterricht, 2) die jeweiligen Bildungsstandards und Bildungspläne, die oft nur ungenaue Angaben zu Aspekten sprachlicher Variation machen, 3) das Fehlen geeigneter Lehr- und Lernmaterialien, 4) mangelnde Kenntnis der Dimensionen sprachlicher, vor allem regionaler Variation, unter praktizierenden Lehrkräften, und 5) das Fehlen empirischer Begleitforschung zu Maßnahmen in der Lehrkräfteausbildung (Rose & Galloway 2019).

Wir laden alle interessierten Kolleginnen und Kollegen ein, Beiträge einzureichen, die sich mit dem oben skizierten Themenkomplex in den folgenden Bereichen auseinandersetzen:

  • Varietätenvielfalt im Fremdsprachenunterricht an Schulen und Hochschulen
  • Auswirkungen der Berücksichtigung von Varietäten für die erste und zweite Phase der Lehrerbildung, insbesondere mit Blick auf die Varietätenkompetenz von Lehrenden und Lernenden (an der Universität Bremen haben wir im Rahmen der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ ein innovatives Veranstaltungskonzept an der Schnittstelle von englischer Sprachwissenschaft, Fremdsprachendidaktik und Unterrichtspraxis entwickelt und evaluiert (https://blogs.uni-bremen.de/varieties/)
  • Aspekte sprachlicher Variation in Curricula und Lehrwerken bzw. der Lehrwerksentwicklung und der Gestaltung von Sprachtests.

Vorschläge für Beiträge im Umfang von 500 Wörtern (exklusive Literaturangaben) senden Sie bitte bis zum 15.03.2020 als PDF per E-Mail an callies@uni-bremen.de und hehner@uni-bremen.de.

 

References

Frings, Michael & Frank Schöpp, eds. (2011). Varietäten im Französischunterricht. Stuttgart: Ibidem.

Hägi, Sara (2006). Nationale Varietäten im Unterricht Deutsch als Fremdsprache. Frankfurt/Main: Peter Lang.

Hägi, Sara, ed. (2007). „Plurizentrik im Deutschunterricht“. Themenheft Fremdsprache Deutsch, Heft 37.

Leitzke-Ungerer, Eva & Claudia Polzin-Haumann, eds. (2017). Varietäten des Spanischen im Fremdsprachenunterricht. Ihre Rolle in Schule, Hochschule, Lehrerbildung und Sprachenzertifikaten. Stuttgart: Ibidem.

Koch, Christian & Daniel Reimann, eds. (2019). As Variedades do Português no Ensino de Português Língua Não Materna. Tübingen: Narr.

Matsuda, Aya (2017). Preparing Teachers to Teach English as an International Language. Clevedon: Multilingual Matters.

Rose, Heath & Nicola Galloway (2019). Global Englishes for Language Teaching. Cambridge: Cambridge University Press.