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Meint Inklusion wirklich alle? – rv06

1. Benennen Sie bitte die für Sie zentralen theoretischen Aspekte aus der Vorlesung und begründen Sie die Auswahl.

  • Der zentrale Aspekt der Ringvorlesung war für mich das Verständnis davon, was Inklusion in in unserem Schulsystem eigentlich bedeutet und wie diese einzuordnen ist.
    Außerdem erschien mir das soziale Modell, Behinderung als Soziale Konstruktion zu verstehen, als zentral, da es heutzutage immer noch so ist, dass Menschen mit Einschränkungen erst dann „behindert“ werden, wenn sie durch andere Menschen, die in ihrem Sinne „normal“ sind, die anderen wie „behinderte behandeln.
    Abschließend zu Aufgabe eins möchte ich sagen, dass es wichtig ist allen Schülern, egal ob mit oder ohne Behinderungen, die gleichen Chancen auf Lernen zu ermöglichen, unter Berücksichtigung der Gefühle und dem „Wohlfühlfaktor“ des Kindes. Was würde es bringen, beispielsweise ein Kind mit einer starken geistigen Behinderung in eine inklusions Schule zu stecken, wenn es sich dort nicht wohlfühlt, sondern von der „Förderschule“ eher profitiert?  Ich denke, dass an dem Konzept einer inklusions Schule noch sehr viel gearbeitet werden muss, um nicht eine „inkludierende Exklusion“ zu schaffen.

2. Lesen Sie bitte die Fallbeispiele (unten als Datei angehängt; auch auf Stud.IP im Dateiordner RV06 zugänglich) und beantworten die Fragen.

  • Finn: Er hat/bekommt keinen klaren Förderschwerpunkt zugewiesen, was mich in der Hinsicht stört, dass er die Hilfe, die er benötigen würde erst dann bekommt, wenn fast schon zu spät ist. Da stellt sich mir persönlich die Frage, warum Finn nichtbereite ohne zugewiesenen Förderschwerpunkt Hilfe/Unterstützung bekommt! Es wird nicht präventiv gehandelt, sondern erst dann, wenn es eigentlich schon zu spät ist und vielleicht schon sehr viel Motivation und Lust am Lernen verloren gegangen ist.
  • Hanna: Hanna wird als motivierte Schülerin beschrieben, wenn sie die gleichen Aufgaben wie ihre Mitschüler lösen soll.  Sie möchte keine „Extrawurst“, aber braucht eben auch sehr lange für verschiedene Aufgaben und hält sich gerne mit kleinen Dingen auf. Ich würde empfehlen, dass man weiterhin die Motivation und Lust am Lernen fördert, indem man ihr den Freiraum lässt, sich selber auszusuchen, ob sie sich diese Aufgaben allein zutraut oder ein bisschen Hilfe braucht. Aber dieses Zeit, also das längere Bearbeiten der Aufgabe muss zeitlich eingeplant werden.
  • Malik: Malik ist sehr zurückhaltend, da er unteranderem gerade erst nach Bremen gezogen ist. Außerdem hat er starke Probleme, sich Buchstaben zu merken, was das Lesen erschwert. Sowie die Menge richtig einzuordnen und Lagebeziehungen zu erkennen.
    Doch wird beschrieben, dass er ein sehr gutes Gedächtnis hat. So könnte man, beispielsweise spielerisch die Namen seiner Klassenkameraden lernen, was ihm vielleicht etwas mehr Selbstbewusstsein in der Klassengemeinschaft geben könnte.
  • Lena: Ich finde es sehr schön, dass Lena kleine Aufgaben übernimmt, die sich für sie sehr groß und wichtig anfühlen. Das stärkt ungemein ihr Selbstwertgefühl und wirkt sich positiv auf ihre Motivation in die Schule zu gehen aus!
    Wichtig ist aber auch, dass sie scheinbar eine Assistentin hat mit der sie sich gut versteht und sie unterstützt, wenn es notwendig ist.

2. Reflektieren Sie bitte anschließend Ihre bisherigen Erfahrungen an Schulen:
a) Wie würden Sie ihre Erfahrungen im Hinblick auf die theoretischen Aspekte aus der Vorlesung einordnen? (u.a. Modelle von Behinderung, „inkludierende Exklusion“).

b) Welchen Meinungen sind Ihnen im Praktikum / in Praxiserfahrungen insbesondere zu der Frage der Inklusion von SuS mit sonderpädagogischem Förderbedarf an Oberschulen und Gymnasien begegnet und welche Auffassung vertreten Sie selbst?

  • In meiner Schullaufbahn gab es keine Inklusion von Menschen mit Behinderungen. Zwar gab es „Förderklassen“, aber diese waren eher darauf ausgerichtet, den Schüler*innen eine Extrastunde Mathe oder Deutsch anzubieten, wenn es in dem jeweiligen Fach Probleme gab. Das Schulkonzept änderte sich nur, da ich ins Ausland gezogen bin und die deutschen Auslandsschulen sehr streng sind (meine persönlichen Erfahrungen aus Ungarn und China).
    Meiner Meinung nach, müssen wir Behinderung als soziale Konstruktion verstehen, um dadurch diskriminierenden Aussagen und Handlungsweisen entgegenzuwirken.
    Leider habe ich keine Erfahrungen aus dem Praktikum miteinbeziehen können, da ich durch meine Ausbildung kein Praktikum machen musste.

3. Formulieren Sie bitte eine Beobachtungaufgabe für den inklusiven Unterricht für zukünftige Praktika.

  • Beobachtungsfragen:
    Wie wirkt sich der Förderbedarf/-schwerpunkt auf das Kind/die Klassengemeinschaft aus? Inwiefern beeinträchtig der Förderschwerpunkt, das Arbeiten in einer Gruppe?
    Löst der Förderschwerpunkt eine Sonderstellung beim Kind aus und wie reagieren die Mitschüler darauf?
    Werden die Sonderpädagogen nur mit dem Hintergrund „Schäferhund-Pädagogik“ eingesetzt?

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