Aufgabe 1 a + b:
Die zentrale Erkenntnis, die ich aus den Vorträgen der Ringvorlesung „Umgang mit Heterogenität“ mitnehmen konnte, bezieht sich auf die Art und Weise, wie Schüler lernen. Vor allem in der Ringvorlesung 07 von Frank J. Müller, unter dem Oberbegriff der Inklusion. Hier wurde thematisiert, dass sich der soziale Austausch als Lernmöglichkeit positiv auf die Schüler auswirken kann. Als Beispiel führte er auf, dass Gruppentische zu einem besseren Klassenklima beitragen können. Dies lässt sich auch in der entwicklungslogischen Didaktik von G. Feuser wiederfinden, die mir bereits in Verbindung mit meines Studiums Inklusive Pädagogik begegnet ist. Wenn ich die Erkenntnis aus der Ringvorlesung 07 von Frank J. Müller auf meine Schulzeit projiziere, dann fällt mir auf, dass vieles damals nicht so umgesetzt wurde, was mir möglicherweise das Lernen erleichtert und zusätzlich die Motivation etwas neues zu Lernen gestärkt. Diese Methodik sollte man auf alle Unterrichtsfächer anwenden, um die Schüler und Schülerinnen bestmöglich im Lernprozess unterstützen zu können.
Genauso wichtig finde ich die zentrale Erkenntnis aus der Ringvorlesung 06 „Meint Inklusion wirklich alle? – Aktuelle Diskussionslinien und praktische Umsetzung“ von Frau Dr. Eileen Schwarzenberg. Beide Ringvorlesungen sind meiner Meinung nach sehr eng miteinander verknüpft und deshalb habe ich mich für diese beiden Vorlesungen entschieden, um daraus meine wichtigsten Erkenntnisse zu ziehen.
In der Ringvorlesung 06 wird kritisch auf die Umsetzung der Inklusion, wenn überhaupt eine stattfindet, in der aktuellen Zeit geblickt. Für mich machte es den Eindruck, dass die Strukturierung der Schulen momentan eher eine exkludierende Inklusion, als „die Inklusion“ fördern.
Hier findet zwar eine Inklusion durch den gemeinsamen Unterricht, mit oder ohne Förderschwerpunkt, statt, aber es erfolgt weiterhin eine Kategorisierung. Diese entspricht natürlich nicht dem Gedanken der Inklusion, wie A. Textor in Einführung in die Inklusionspädagogik (2015) beschreibt. Das Inklusion im didaktischen Sinne nicht ausgelebt wird, möchte ich gerne anhand des Beispiels aufzeigen, wobei Kinder mit Förderbedarf häufig in seperaten Räumen unterrichtet werden. Dies ist weder im Sinne der Inklusion, noch im Sinne der Lernmöglichkeit des sozialen Austausches.
Um etwas zu ändern, müssen wir an den gesellschaftlichen und schulischen Strukturen rütteln. So können wir möglicherweise noch einen weiteren Schritt in die richtige Richtung gehen und die Inklusion vorantreiben.
Aufgabe 2:
Rückblickend auf meine Schulzeit, kann ich mich nicht daran erinnern, dass wir jemals Themen wie Inklusion, Heterogenität oder Gendersensibilität explizit unter diesen Begrifflichkeiten angesprochen haben. Zwar war ich an meiner Schule eine Minderheit, da ich mein Abitur im Ausland absolviert habe, aber auch die einzige. Schüler mit Förderbedarf gab es an meiner Schule keine und ein Kriterium diese Schule besuchen zu dürfen war, dass man Deutsch auf einem Mindestniveau beherrschen musste. So wurde anstatt die deutsche Sprache zu fördern, einige Lehrer gaben sich auch mehr Mühe als andere, direkt aussortiert. Wer das Niveau nicht halten oder im besten Fall steigern konnte, musste die Schule verlassen und so wurden die Klassen zum Abitur hin immer kleiner, die Ansprüche immer höher und die Schule konnte garantieren, dass keiner das Abitur „verhaut“, da man die Wackelkandidaten schon vorher aussortiert hatte.
Diese Schulerfahrung hat mich zuerst abgeschreckt ein Lehramtsstudium anzustreben. Nachdem nun aber der Schwerpunkt Inklusion eingeführt worden ist, wurde mein Interesse geweckt, da ich durch meinen Bundesfreiwilligen Dienst und meiner Ausbildung immer nur die Exklusion von Menschen mit Behinderungen miterlebt habe.
Wie in Ringvorlesung 06 angesprochen und durch meine eigenen Erfahrungen, möchte ich dazu beitragen, dass es „Dekategorisierung und keine gruppenbezogene Ressourcenzuweisung“ (Textor, 2015) mehr gibt.
Aufgabe 3:
Zu den erziehungswissenschaftlichen Fragestellungen, die mich besonders interessieren gehört die inklusive Pädagogik und das Thema Gender. Beide Schwerpunkte wurden zwar aufgegriffen, dennoch finde ich, dass beide Themen in der aktuellen Zeit immer mehr an Aufmerksamkeit und Wichtigkeit für unsere Gesellschaft gewinnen, besonders im Bezug auf Rassismus.
Literaturverzeichnis:
- Feuser, Georg (2018): Entwicklungslogische Didaktik in: Müller, Frank J. [Hrsg.]: Blick zurück nach vorn – WegbereiterInnen der Inklusion. Band 2. Originalausgabe. Gießen: Psychosozial-Verlag, S. 147-165
- Textor, A. (2015). Einführung in die Inklusionspädagogik, UTB Verlag
Eine Antwort auf „Abschlussreflexion – RV14“
Liebe Nina,
es wird deutlich in der Abschlussrefleion, dass Inklusion ein Sie beschäftigendes Thema ist und Sie hier viele Impulse aus der Vorlesung aufgegriffen haben. Allerdings bleiben Ihre Ausführungen sehr eng an dieser einen Perspektive orientiert, dabei hätte die Vorlesung noch weitere Aspekte, auch verknüpft mit Inklusion, geboten. Ebenso fehlt ein expliziter Bezug auf Ihre Fächer.
ich bitte Sie, diesen noch herzustellen.
Erst nach der Überarbeitung Ihres Beitrages kann ein „bestanden“ duch mich bestätigt werden.
Yasemin Karakasoglu