Inklusion in den Medien

Ich muss ehrlich sagen, dass ich bisher nicht wirklich viele Erfahrungen mit Inklusion in den Medien gemacht habe. Abgesehen von dem Film „Wo ist Fred“ in dem Behinderung eher auf eine nicht ernst zunehmende, humorvolle Art vermitteln wird, habe ich bisher keinen Film gesehen in dem Behinderung thematisiert wird. Doch dann ist mir ein sehr geliebtes Beispiel aus meiner Kindheit eingefallen: „Heidi“. 

Ich habe Heidi früher soweit ich mich erinnern kann immer auf Kika geschaut und hatte auch eine Kassette zum Hören. Ich denke die meisten kennen Heidi, das Alpenmädchen, welches mit ihrem Großvater in einer Almhütte in den Bergen wohnt. Heidis beste Freundin ist Klara, ein Mädchen das in der Großstadt lebt und im Rollstuhl sitzt.

Man muss natürlich sagen, dass die Behinderung von Klara und der Umgang damit nicht unbedingt realitätsgetreu vermittelt wird, wenn man beispielsweise bedenkt, dass Klara jedes mal wenn sie Heidi besucht, den ganzen Weg in die Alpen getragen wird.

Ich finde es jedoch sehr wichtig, dass Behinderung in Kinderbüchern und Geschichten thematisiert wird und nicht als negativ behaftete Ausnahme gilt, welcher keine Beachtung geschenkt wird.

Außerdem finde ich es schön, mit welcher Hingabe Heidi mit ihrer Freundin Klara umgeht und stets mit positiver Energie und Zuversicht auf Klara zugeht und nicht davon ablässt Klara das Laufen beizubringen.

In der Geschichte von Heidi steht natürlich nicht nur die Behinderung von Klara im Vordergrund, sondern es werden beispielsweise auch der Kontrast zwischen Stadtleben und Landleben thematisiert, denn das Großstadtleben in dem Klara bei Frau Rottenmeier lebt wird eher negativ und als belastend und einengend dargestellt, da Heidi sich hier auch nicht wohlfühlen und Heimweh nach den Alpen hat.

Wenn man jedoch bedenkt, dass Heidi 1974 entstanden ist, finde ich diese Sicht auf Behinderung relativ fortschrittlich, auch wenn nicht unbedingt ein umfassendes Bild von Behinderung und Inklusion vermittelt wird.

Bildergebnis für heidi serie alt

Freiwilligenarbeit in einem Kindergarten in Kapstadt

2016 verbrachte ich zwei Monate in einem Kindergarten in Südafrika, in Kapstadt. Diesen Kindergarten besuchten Kinder aus relativ armen Verhältnissen. In diesem Kindergarten gab es kein inklusives System, jedoch gab es dennoch Kinder, welche eine Behinderung hatten. Für diese Kinder gab es keine besondere Förderung, im Gegenteil diese Kinder wurden eher als lästig und behindernd angesehen und auch dementsprechend schlecht behandelt. Allgemein war das System in diesem Kindergarten nicht wirklich fortschrittlich. Außerdem gab es nicht genügend Mittel und Materialen die zu einer individuellen Förderung beitragen könnten, da der Kindergarten sehr auf Spenden angewiesen ist. Zudem pflegten die meisten Lehrkräfte eine sehr veraltete Lehrweise und bestraften die Kinder teilweise auch durch Schläge. Im Endeffekt hat die Mehrheit der Lehrkräfte wirklich gegen jegliche pädagogischen Grundsätze verstoßen und die Kinder relativ herablassend und hierarchisch behandelt. In der Kindergartengruppe, in der die ältesten Kinder waren (5 Jahre alt) wurde sogar schon Unterricht gegeben, wie wir ihn eher aus der 1. Klasse kennen. Die Kinder haben hier Frontalunterricht erlebt in dem die Lehrkraft vor der Klasse stand und Aufgaben angeleitet hat. Zwischendurch gab es kurze Spielsequenzen. Eine besondere Förderung oder Aufsicht für Kinder mit besonderen Bedürfnissen gab es hier nicht. Die Lehrkraft schenkte diesen Kindern nicht wirklich viel Aufmerksamkeit. Für solche Aufgaben waren dann eher die „Volunteers“ zuständig.

Es ist sehr schade so etwas mit anzusehen und vor allem zu sehen, dass die Lehrkräfte nicht wirklich für Feedback und Verbesserungsvorschläge offen sind, da die meisten Lehrkräfte eher eine negative Einstellung gegenüber den freiwilligen Kräften haben. Außerdem ist es wirklich traurig und es ist schwer sich vorzustellen, dass manche Praktiken immer noch in unserer Zeit existieren und immer noch sehr altertümliche „Lehrweisen“ vermittelt werden.

Man sollte sich dies immer wieder bewusst machen und die Mittel, welche wir bei uns haben, zu schätzen wissen. Ich wünsche mir, dass das Bildungssystem in Ländern wie Südafrika verbessert wird und eine angemessene Bildung als Grundlage für das weiterführende Leben in Zukunft keine Besonderheit mehr darstellt.

Erfahrungen A- Inklusion in der Grundschule

Vor meinem Praktikum dieses Jahr hatte ich noch keine wirkliche Erfahrung mit Inklusion in der Schule. Es soll wohl jede Bremer Grundschule inklusive eingerichtet sein, jedoch habe ich in meiner Schulzeit davon nichts mitbekommen.

Da ich mein Vorpraktikum für das Studium in keiner Bildungseinrichtung absolviert habe, war ich sehr gespannt auf mein Praktikum, da ich im Vorfeld erfahren habe, dass ich in einer Inklusionsklasse „eingesetzt“ werde.

Während meiner Praktikumszeit habe ich weitestgehend nur positive Erfahrungen mit Inklusion in der Grundschule gemacht. An der Grundschule an der ich mein Praktikum absolviert habe, gab es eine sehr gute Besetzung sowohl der Lehrkräfte, als auch der Sonderpädagog*innen und pädagogischen Hilfskräften und Klassenassistent*innen. Dadurch wurde nicht nur ein angenehmes Arbeitsklima für alle „Arbeitskräfte“ an der Schule geschaffen, sondern natürlich auch eine gute Lehr-und Lernvorraussetzung für die Schüler*innen.

In meiner Klasse waren 21 Kinder: 16 Regelschulkinder und 5 Kinder mit Förderbedarf.  Es handelte sich bei den fünf Kindern, um Kinder bei denen eine „Störung“ im Bereich Wahrnehmung und Entwicklung vorliegt. Das Klassenteam bestand aus einem Lehrer, einer Sonderpädagogin und einer Klassenassistenz (Kunsttherapeutin).

Die Sonderpädagogin war super engagiert und motiviert. Sie entwickelte eigene Arbeitsblätter für die Kinder mit Förderbedarf und achtete hierbei auf die individuellen Förderschwerpunkte der Kinder. Die Klasse wurde hauptsächlich gemeinsam unterrichtet, aber teilweise hat die Sonderpädagogin gesonderten Unterricht mit den „Förderkindern“ im Differenzierungsraum geführt, da sie hier die Möglichkeit hat, um individuell auf die Schüler*innen einzugehen und in einem langsameren Tempo zu arbeiten.

Im Großen und Ganzen habe ich wirklich sehr positive Erfahrungen gemacht in Bezug auf Inklusion in der Grundschule. Ich bin mir jedoch bewusst, dass dieser Zustand leider nicht die Regel ist und sich noch viel ändern muss, damit Inklusion wirklich stattfinden kann.

 

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