Unterschiedlichkeiten in mathematischen Leistungen von Schülern – Grund zur Sorge?

„Sind Unterschiede in den mathematischen Leistungen von Schülerinnen und Schülern ein Grund zur Sorge?“

Zuerst muss man anmerken, dass die Frage unglücklich formuliert ist. Denn es wird nicht klar zwischen welchen Schülergruppen die Leistungsunterschiede betrachtet werden sollen. SchülerInnen einer Klassenstufe, eines Jahrgangs, einer Schule oder gar SchülerInnen in ganz Deutschland? Darauf gibt die Fragestellung erst einmal keinen Hinweis. Geschweige denn, ob es sich auf eine bestimmte Schulform bezieht…

Grundsätzlich betrachte ich hier jetzt trotzdem SchülerInnen einer Klasse innerhalb einer Schulform. Ob nun tatsächlich Gymnasium, Realschule oder Hauptschule, die SchülerInnen einer Klasse sind durchschnittlich in ihrer Leistung gleich stark. Selbstverständlich gibt es immer auch Ausnahmen, die z.B. mit besonders guten oder besonders schlechten Leistungen hervorragen, aber im Schnitt ist das Leistungsniveau vergleichbar. Somit gibt es im Mathematikunterricht unterschiedliche Leistungen, genauso wie in jedem anderen Fach auch. Deshalb erübrigt sich die Frage, ob es einen Grund zur Sorge gibt, da ja sonst auch in jedem anderen Fach um die unterschiedlichen Leistungen gesorgt werden müsste. Es war in der Tat auch in meiner Schullaufbahn nie ein Problem, dass einige Schüler weniger talentiert im Mathematikunterricht waren; Vielmehr intensiviert man sein Verstehen und Wissen auch dann, wenn ein Thema zum womöglichen dritten Mal erklärt würde. Außerdem konnte man immer beobachten, dass leistungsstärkere SchülerInnen den leistungsschwächeren SchülerInnen helfen und eventuell sogar gemeinsam Aufgaben bewältigen.

Somit sollte man sich keine Sorgen um unterschiedliche Leistungsniveaus innerhalb einer Klasse machen, da so etwas normal ist und durch gekonntes Verhalten des Lehrenden auch gut in Zaun gehalten werden kann.

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Eine Antwort zu Unterschiedlichkeiten in mathematischen Leistungen von Schülern – Grund zur Sorge?

  1. Luca sagt:

    Hallo Nicole,

    erst einmal muss ich sagen, dass es mir gefällt, dass du dich scheinbar intensiv mit der Fragestellung auseinander gesetzt hast und diese hinterfragst.

    Dass das unterschiedliche Leistungsniveau kein Problem darstellt, sehe ich auch so. Meiner Meinung nach ist es ein natürliches Phänomen, dass unterschiedliche Schüler*innen unterschiedliche Talente besitzen. Dies ist ja, wie du erwähnt hast, in anderen Schulfächern meist auch kein Problem. Allerdings würde ich nicht direkt sagen, dass sich die Frage dadurch erübrigt, da es im Fall von Mathematik meiner Erfahrung nach die größten Leistungsunterschiede gibt. Die Frage hat für mich also schon ihre Berechtigung.

    Interessant finde ich auch den Aspekt, dass „stärkere“ Schüler*innen den „schwächeren“ bei Matheaufgaben helfen können, wodurch vielleicht die Klassengemeinschaft und die sozialen Kompetenzen der Schüler*innen gestärkt werden können. Diesen Gedanken hatte ich ehrlich gesagt überhaupt nicht. Die „Problematik“ der Unterschiede kann also scheinbar auch positive Nebeneffekte haben.

    Alles in allem muss ich sagen, dass ich deinem Beitrag eigentlich nur zustimmen kann und du mir sogar ein paar neue Denkanstöße präsentiert hast.

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