Man merkt es selbst: Es ist unwichtig in was für einer Gruppe von Menschen man sich befindet, es wird immer irgendwie deutlich, dass man sich unterscheidet. Dies bleibt auch, wenn man sich in einer scheinbar homogenen Gruppe aufhält, die z.B. eine gleiche Eigenschaft teilt. So sind SchülerInnen meistens in Klassenstufen eingeteilt – aufgrund ihres Alters. Sie werden alle gleich bewertet (sei es in Form von Noten), gleich gefördert und gleich belehrt. Besagte SchülerInnen sind also in eine homogene Gruppe eingeteilt, obwohl sie sich alle auf irgendeine Art und Weise in wichtigen und vor Allem entscheidenen Merkmalen unterscheiden. So ist jeder einzelne individuell und sollte eigentlich auch so behandelt und gefördert werden. Religion, Sexualität, soziale Herkunft, Begabung, Kultur, Sprache: Nicht nur diese Aspekte wirken in die Heterogenität hinein, vielmehr haben die unterschiedlichen Lerntypen mit unterschiedlicher Lernbereitschaft eine wesentliche Bedeutung. In der Schule werden alle, wie oben erwähnt, gleichermaßen behandelt und gefördert. Das führt aber dazu, dass alle „homogenisiert“ werden, obwohl es vermutlich besser wäre, jeden einzelnen individuell zu fördern. Es müsste sich Zeit genommen werden, um jede/jeden SchülerIn zu „analysieren“. Doch hier stoßen Lehrkräfte auf ein Hindernis, denn selten bleibt Zeit für solche „Extraarbeiten“ und viele LehrerInnen werden damit vermutlich, schlicht und ergreifend, überfordert sein.
Andererseits muss Schule ja fair bleiben, weshalb unterschiedliche Bewertungsmaßstäbe und -kriterien ein Problem darstellen würden. SchülerInnen hielten sich für ungerecht behandelt, wenn jemand durch eine abweichende Bewertungsart eine bessere Rückmeldung erhält. Dieser Aspekt ist in meinen Augen nicht zu vernachlässigen bezüglich des Spannungsverhältnisses von Hetero- und Homogenität. Es gibt nämlich immer SchülerInnen, die sich bei unterschiedlicher Förderung, Bewertung, im Allgemeinen bei unterschiedlicher Behandlung unfair behandelt fühlen werden. Und sowas birgt Konfliktpotenzial, wenn nicht sogar Anreize zur Ausschließung oder gar Mobbing. Man muss nicht zuletzt deshalb auf das Spannungsverhältnis achten, denn einerseits muss den Schülern eine Gleichheit vermittelt werden, andererseits auch eine Unterschiedlichkeit. Es muss richtig vermittelt werden, dass trotz Unterschiede in allen möglichen Aspekten, alle SchülerInnen gleich sind, gleichermaßen(wichtig: „gleichermaßen„, nicht „gleich„) behandelt und gefördert werden und dennoch klar wird, dass jeder/jede einen individuellen Wert besitzt, was nicht schlecht, sondern viel mehr besonders ist. Unterschiedlichkeit muss bleiben, aber das Gefühl der Zusammengehörigkeit darf meiner Meinung nach nicht verloren gehen.