„Viele LehrerInnen bemühen sich zwar um einen methodisch abwechslungsreichen und schüleraktvierenden Unterricht. Innere Differenzierung ist (…) in der Schulpraxis aber (noch?) kaum verbreitet; die konzeptionell angelegten Möglichkeiten werden lediglich in bescheidenen Grenzen genutzt“ (Trautmann/Wischer 2011, S. 123). Setzen Sie sich mit dem eingestellten Text von Reh (2005) auseinander und überlegen Sie:
Warum tun sich Lehrkräfte im Umgang mit einer heterogenisierten Schüler*innenschaft und einer individualisierenden Öffnung des Unterrichts schwer?
Dem Text von Sabine Reh zufolge besteht bei den Lehrkräften, in der Regel, eine Sehnsucht nach einer „homogenen“ Lerngruppe. Hier können die Lehrer viel Stoff mit wenig Aufwand den Schülern übermitteln. Meistens weisen Schulklassen jedoch eine große Heterogenität auf. Man hat sowohl Leistungsstarke Schüler, die mit dem Unterrichtsstoff unterfordert sind, aber auch Leistungsschwache die im Unterricht schwer mitkommen. Das Verlangen der Lehrer, jedem Schüler gerecht zu werden und dabei auf alle Eingehen zu können, löst bei vielen Lehrkräften einen Arbeitsdruck aus. Bei zu großer Heterogenität können einige Lehrkräfte den Anforderungen nicht mehr Stand halten, weil es viel Arbeitsaufwand mit sich bringt.
Wie würden Sie sich selbst zu dieser Anforderung positionieren?
Wenn ich an meine eigene Schulzeit denke, merke ich selbst wie mühsam es sein muss, in einer heterogenen Lerngruppe zu Unterrichten. Zunächst ist es meiner Meinung nach wichtig, die Heterogenität der Klasse und somit die Leistungsstärken der Schüler so schnell wie möglcih festzustellen. Anschließend würde ich, wie im Text erwähnt, Gruppenarbeiten bevorzugen, bei der die Leistungsstarken Schüler den Leistungsschwachen behilflich sein können. Außerdem würde ich bei bestimmten Aufgaben, wie Hausaufgaben, Referate oder Tests, je nach Leistungsstärke, verschiedene Aufgaben verteilen, um eine Unterforderung der Leistungsstarken und eine Überforderung der Leistungsschwachen zu verhindern. Allerdings sind die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Arbeit in heterogenen Lerngruppen: Nicht zu viele Schüler in einer Klasse oder zwei Lehrkräfte bei größeren bzw. bei problematischen Klassen.