Interkulturelle und geschlechtersensible Deutschdidaktik

1.) Fokussierung des Vorlesungsthemas: Benennen Sie ausgewählte, für Sie zentrale Aspekte des in der Vorlesung aufgemachten Spannungsfeldes von Literatur im Deutschunterricht, empirisch nachgewiesenen Gendervorlieben und „Leistungen“ im Deutschunterricht. Beziehen Sie sich dabei auf die theoretischen Kernaussagen der Vorlesung und begründen Sie deren Auswahl.

Oft werden Mädchen als das mehr lesende Geschlecht definiert und so wird sehr viel mehr Literatur produziert, die auf Mädchen abgestimmt sind. Problematisch ist hierbei, dass Jungs damit in einen Stereotyp gedrängt werden, der oftmals garnicht auf den Jungen zutrifft. Dieser Stereotyp ist ebenfalls schon festgesetzt bei den Lehrern, welches in manchen Fällen zu einer unterschiedlichen Förderung führen kann. Auch einige Mädchen könnten von diesem Stereotyp, für beide Geschlechter, von einen negativen Effekt beeinflusst werden. So ist der Stereotyp für Mädchen konträr zu dem der Jungs. Von ihnen wird erwartet ein großes Interesse am lesen zu haben und oftmals dieses auch schon sehr gut zu können. Mädchen mit Förderbedarf oder keinem aufgebauten Interesse am lesen könnten so ebenfalls vernachlässigt werden.
Ein weiterer Punkt sind die Einteilungen der Genres und Bücher für Mädchen und Jungen. So wird meistens schon durch das Cover des Buches mit den Signalfarben blau und rosa suggeriert, welches Buch für welches Geschlecht geeignet ist. Wenn nun auch noch aus markwirtschaftlichen Gründen weniger Literatur für Jungen produziert wird, bleiben wir in diesen „Genderrollen“ stecken und kein Fortschritt oder Förderung wird erzielt. Bücher sollten demnach nicht schon von außen oder Vorurteilen einem gewissen Geschlecht zugeordnet werden.

2.) Anwendung und theoriegeleitete Reflexion bisheriger Praxiserfahrungen: Benennen und diskutieren Sie Beispiele für die von Ihnen unter 1 benannten Aspekte und nehmen sie dabei explizit Bezug zu Ihren bisherigen Praktika oder Ihrer eigenen Schulzeit.

Je fortschreitender die Klassenstufen wurden, desto weniger gab es diese Unterteilung der Bücher in Geschlechter. Die Literatur war später nach dessen Nutzen für den Unterricht und dessen kulturellen Vermächtnis ausgesucht und hatte nicht das Ziel einer bestimmten Schülergruppe besser zu gefallen.
In meiner Grundschulzeit gab es dieses allerdings schon, da gerade die Bücher für jüngere SuS oftmals in diese Stereotypen gedrängt wurden. So gab es zum Beispiel für die Jungs Geschichten mit Rittern und für die Mädchen Geschichten um Feen oder Prinzessinnen. Dieses kam mir damals aber nicht als ungewöhnlich vor, da dieses ebenfalls meinem Interesse entsprach.
Ein positives Projekt aus meiner Grundschulzeit, war eine Website, auf der ich meinen Lesefortschritt sehen und erproben konnte zu dieser Seite hatte ebenfalls meine damalige deutsch Lehrerin Zugang und es gab ein Punkte System welches bei jedem Schüler angezeigt wurde. Aufgabe war es über die Ferien so viel wie möglich zu lesen um den höchsten Punktestand zu erzielen. Ob ein Buch wirklich gelesen wurde, wurde getestet, indem in einer Art Quiz inhaltliche Fragen gestellt wurden. Mich persönlich hat dieses System total angesprochen, da neben dem Willen der beste zu sein, dass Quizprinzip mir ziemlich viel Spaß gemacht hat. Schade war, dass nicht wirklich auf die Ergebnisse von der Lehrkraft eingegangen wurde und somit meine erhoffte Anerkennung für das mit Abstand beste Ergebnis der Klasse nicht gewürdigt wurde.

3.) Anwendung und theoriegeleitete Reflexion zukünftiger Praxiserfahrungen: Formulieren Sie eine Beobachtungsaufgabe für kommende Praktika zur „language awareness“, bei der Sprachenvielfalt als Normalfall angesehen wird, oder optional zum Thema „gendersensible Didaktik“.

 

Fragestellung:

Gibt es eine besondere Tendenz bei Schülern aus bestimmten Ländern bezüglich des Genres und lesen diese Kinder lieber in ihrer Muttersprache oder in Deutsch?

4.) Anwendung und theoriegeleitete Reflexion auf der Unterrichts- und Schulebene: Benennen Sie Ihnen bekannte Ansätze/Maßnahmen für Unterrichts- und/oder Schulentwicklung (z.B. bezogen auf Unterrichtsorganisation oder Schulformen,) die systematisch genderbezogene Heterogenität einbezieht.

In einem besseren Unterricht sollte es keine Kategorisierung der Schüler geben, sondern eher Literatur verwendet werden, die alle SuS ansprechen könnte. Zu dem sollte der Förderbedarf gleichermaßen bei Mädchen und Jungen erkannt werden, um so das Bedürfnis jedes Schülers war zunehmen. Bei Gruppenarbeit sind heterogene Gruppen sinnvoll und Themen, bei dem beide Geschlechter ihre Interessen wieder finden.

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