1. Ein zentraler Aspekt der Vorlesung war, dass die Weiterentwicklung der Integration von Inklusion vorangetrieben werden muss und somit auch die Überwindung von Separation. Viel mehr ist es im Menschenrecht verankert, dass auch Menschen die aus verschiedenen Gründen benachteiligt sind, sei es z.B geistig oder körperlich, das Recht haben sich im Bildungssystem zu beteiligen und davon nicht ausgeschlossen werden dürfen. Dies führt natürlich zu dem Prozess der Veränderung von Schule, Barrieren müssen erkannt und abgebaut werden um eben diese Integration zu fördern. Wie man im zweiten Teil der Vorlesung sehen konnte, wird ein solches Bildungssystem angestrebt. In Bremen gibt es keine Sonderschulen mehr um die Gleichberechtigung der SuS zu unterstützen und zu fördern. Jeder soll das gleiche Recht auf Bildung haben und voneinander lernen und profitieren können.
2. Ein Beispiel von gutem Unterricht war für mich, die Visualisierung von Buchpassagen die etwas unklar formuliert waren. Durch Standbilder oder kurze Szenen wurde schauspielerisch die Aussage des jeweiligen Paragraphen dargestellt und so für jeden noch einmal besser veranschaulicht, auch die verschiedenen Wahrnehmungen und Empfindungen wurden diskutiert. Negin scheint sehr introvertiert zu sein, womöglich wegen seiner Sprach- , Denk- und Verständisbarrieren. Zuerst würde ich Gruppentische bilden in so einer Situation, damit er eventuell die Menschen an seinem Tisch besser kennenlernt und sich vor ihnen wenigstens traut sich zu öffnet und bei Verständnisfragen zuerst an sie wendet und vielleicht später sogar Freundschaften bildet. Danach ist es wichtig den Lernstoff für ihn, seinem Tempo anzupassen und seine Stärken zu nutzen, da er Memory und Liedtexte präferiert kann man spielerisch oder lyrisch Wissen an ihn weitergeben. Dennoch müssen weiterhin auch seine Schwächen ausgebildet und verbessert werden, dies kann man meiner Meinung nach ebenfalls durch Memory oder Lyrik an ihn herantragen und dadurch vereinfacht erklären.
3. Es wäre interessant zu beobachten, ob es in der Klasse denn Kinder mit Einschränkungen gibt und des Weiteren ob diese einen Anschluss an die Klassengemeinschaft haben oder ob der Integrationsprozess noch im Anfangsstadium der Entwicklung steht.
Valentin 23. Juni 2017
Liebe Mirjete,
ich denke du hast die wesentlichen Punkte der Vorlesung gut aufgegriffen, daher möchte ich in meinem Kommentar vor allem auf Punkte die über die VL und deinen Beitrag hinaus gehen, eingehen.. Wichtig scheint mir im Zusammenhang mit der Inklusion auch auf die aktuellen Debatten einzugehen und die Probleme die sich nicht nur pädagogisch sondern auch politisch ergeben einzugehen. Natürlich hat Deutschland durch die Unterzeichnung der UN Behindertenrechtskonvention sich faktisch dazu verpflichtet Inklusion vorranzutreiben und zu gewährleisten. Doch was geschieht wenn die Barrieren nicht erkannt werden, nicht abgebaut werden, das ausgebildete sonderpädagogische Personal fehlt? Führt dies dann nicht dazu, dass die Kinder und die Gesellschaft, die eigentlich von der Inklusion profitieren sollten, sich in einem Provisorium einrichten müssen, dass keinem gut tut? Führt dies nicht dazu, dass Inklusion dann an Rückhalt in der Gesellschaft verliert und insgesamt wir wieder einen Schritt rückwärts bei der Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen gehen? Ich finde diese Fragen höchstrelevant, denn wenn wir z.B, nach NRW schauen hat unter anderem die Schulreform, die auch die Förderung von Inklusion beinhaltete und deren mangelhafte, oberflächliche Umsetzung dazu geführt, dass Inklusion wieder zum Thema wurde und, weil so schlecht umgesetzt, auch wieder ganz in Frage gestellt wurde und sich bspw. in der Abwahl der Grünen bei der letzten Landtagswahl niederschlug. Bremen sehe ich hier auf einem guten Weg, aber ich halte es für äußerst wichtig die politische Dimension nicht zu vernachlässigen und nicht zu vergessen, was Inklusion für Schulen und die Gesellschaft an Umstellung und Neuordnung alles bedeutet.