• Johanna hat einen neuen Beitrag auf der Seite RUMHIDS geschrieben vor 9 Jahren, 12 Monaten

    Benennen Sie die für sie bedeutungsvollsten Inhalte, die sie zum Umgang mit Heterogenität in der Schule aus der Ringvorlesung mitgenommen haben, und reflektieren sie, welche Bedeutung diese Inhalte für ihr nächstes Praktikum haben könnten.

    Allgemein formuliert kann ich sagen, dass mir die Vorlesung mit ihren behandelten Themen die Augen für viele Aspekte der Heterogenität geöffnet hat, die mir zuvor nicht bewusst oder bekannt waren.

    Zum Beispiel habe ich eine katholische Schule besucht und bin deshalb nie in Kontakt mit Muslimen gekommen. Ohne es zu wollen oder es zu bemerken, war mein Konzept diesbezüglich teilweise falsch oder vorurteilsbehaftet. Ich denke, dass ich dem ein Stück weit entgegenwirken konnte, indem ich mich im Rahmen der Vorlesungen, aber auch der Beiträge und Kommentare näher damit auseinandersetzen konnte.

    Mein Bewusstsein wurde besonders im Hinblick auf sprachliche Heterogenität gestärkt. Da ich selber die deutsche Sprache beherrsche und keinen Migrationshintergrund habe, wurde mir nie klar, wie sprachliche Barrieren Kinder und Jugendliche an der Teilnahme am Unterricht hindern können. Das ist für mich eine besonders wichtige Erkenntnis, weil ich dazu neige komplizierte, verschachtelte und lange Sätze zu formen.

    Der Einbezug dieser und weiterer Heterogenitätsaspekte, die uns in der Vorlesung vermittelt wurden, sind für die Gestaltung eines integrativen Unterrichts, der die SchülerInnen beim Lernen unterstützt, unerlässlich.

    Für mich als Praktikantin tun sich durch mein neues Bewusstsein ganz andere Perspektiven auf, unter denen ich den Unterricht verfolgen kann: Wie gehen die Lehrkräfte auf die Heterogenität ihrer SchülerInnen ein? Welche Aspekte der Hetero- und Homogenität weisen die Kinder und Jugendlichen auf? Wie gehen sie untereinander mit ihrer Heterogenität um? Besonders freue ich mich auf die GSO, an der ich mein Praktikum absolvieren werden, weil ich hoffe, dort ganz andere Ausmaße von zum Beispiel religiöser Heterogenität erleben zu können, als ich es an meiner eigenen Schule konnte.

  • Johanna hat einen neuen Beitrag auf der Seite RUMHIDS geschrieben vor 10 Jahren

    Wie kann sich religiöse Diversität in der Schule positiv abbilden ohne in “religiöses Othering” zu verfallen?

    Die Diversität der Schüler und Schülerinnen (SuS) ist groß, auch im Hinblick auf ihre Religion. […]

  • Johanna hat einen neuen Beitrag auf der Seite RUMHIDS geschrieben vor 10 Jahren

    Sind Unterschiede in den mathematischen Leistungen von Schülerinnen und Schülern ein Grund zur Sorge?

    In jedem Unterrichtsfach bestehen Unterschiede hinsichtlich der Leistungen der SchülerInnen, so auch in Mathematik. Grundsätzlich stelle ich mir folgende Fragen: „Was ist der Grund dafür?“ und „Ist das schlimm?“.

    Um ersterer Frage gerecht zu werden, reicht es meiner Meinung nach nicht, die Erklärung in dem Vorhandensein oder eben Nicht-Vorhandensein von Talent zu sehen. Sicherlich spielt das, was wir Talent nennen, eine Rolle, ebenso wie der Einfluss, den das Elternhaus und seine Veranlagungen haben. Jedoch können die mathematischen Kenntnisse, die in der Schule gelehrt und geprüft werden, mit etwas Fleiß auch dann verinnerlicht werden, wenn ein langsameres mathematisches Verständnis vorliegt. Deshalb klage ich als Hauptverantwortlichen unsere Mentalität an, die es uns erlaubt zu sagen „Manche können Mathe halt, andere – so wie ich – nicht“. Mit diesem Satz ist die Kapitualtion schon unterschrieben, der innere Schweinehund befriedigt und die Motivation über alle sieben Berge geflüchtet. Die Abschreibung und -lehnung des Faches Mathematik ist für mich schon der erste Grund zur Sorge, denn auf diese Art und Weise werden sich die Leistungen der entsprechenden SchülerInnen natürlich nicht mehr verbessern, sondern im Gegenteil wahrscheinlich sogar noch schlechter werden und damit die Leistungskluft in der Klasse noch weiter aufreißen.

    Besonders die Schülerinnen scheinen Mathematik in den weiterführenden Schulen abzulehnen, während sie in der Grundschule an dem gleichen Fach oft noch viel Freude hatten. In Folge dessen haben wir in naturwissenschaftlichen und mathematischen Berufsfeldern nur einen sehr geringen Frauen- und entsprechend hohen Männeranteil. Und das obwohl eine entsprechende Begabung wohl kaum auf eine genetische Veranlagung zurückzuführen ist. Ich denke, dass es sich eher um ein gesellschaftlich bedingtes Problem handelt.

    Nun aber zurück zu der eigentlichen Fragestellung: Ist beschriebene Situation ein Grund zur Sorge, ist das schlimm? Was kommt denn schon bei bescheidenen Leistungen im Fach Mathematik heraus? Eine schlechte Note vielleicht, so denken viele, aber das wird von diesen als nicht so schlimm erachtet, schließlich braucht man das entsprechende Wissen für den späteren Berufswunsch sowieso nicht. Was soll es einem auch bringen, wenn man berechnen kann, wie viel Prozent der Erde durch die neue Gitterstein-Pflasterung auf der Garageneinfahrt noch frei liegt? Sicherlich nicht viel. Realitätsferne Anwendungsaufgaben im Mathematikunterricht in der Schule vermitteln oft eben diesen Eindruck.

    Lasst uns jedoch einmal annehmen, dass wir genau so über viel elementarere mathematische Kenntnisse sprechen, solche, von denen wir in unserem alltäglichen Leben, auf der Arbeit, im Studium oder sogar in der Freizeit Gebrauch machen. Erschreckend viele SchülerInnen weisen auch an dieser Stelle Defiziete auf, die es ihnen eigentlich unmöglich machen, einmal eine Ausbildung zu absolvieren und im Alltag zu bestehen, in etwa so, wie es einem Analphabeten ergehen würde. Das ist meiner Ansicht nach ein erheblicher Grund zur Sorge.

  • Johanna hat einen neuen Beitrag auf der Seite RUMHIDS geschrieben vor 10 Jahren, 1 Monat

    Wilfried Bos stellt in der Begleituntersuchung zu IGLU 2003 fest, dass Jungen sich in der Tendenz – im Vergleich mit der weiblichen Gleichaltrigengruppe – signifikant weniger sicher in Schule fühlen, deutlich weniger gerne zur Schule gehen und eindeutig häufiger das Gefühl haben, dass sich die Lehrkräfte nicht/wenig um sie kümmern. Wie erklären Sie sich diese Ergebnisse und wie könnte man diese Situation verbessern?

    Ich denke, dass diese Untersuchungsergebnisse Folgen eines Unterrichts- bzw. Schulkonzepts sein könnten, das für Mädchen eher als für gleichaltrige Jungen geeignet ist.

    Ich wage zu behaupten, dass zum Beispiel Mädchen besser damit umgehen können,den ganzen Schultag hindurch zu sitzen und Aufgaben, schreibend, malend und in kleinen Gruppen diskutierend zu bearbeiten, während Jungen eher den Drang dazu haben, sich zu bewegen. Dies kann eine mögliche Erklärung dafür sein, weshalb Jungen auch weniger Spaß in der Schule haben, vielleicht auch weniger aus dem Unterricht mitnehmen können oder das Interesse daran verlieren.

    Mich in die Rolle der Lehrkraft hineinversetzend, könnte ich zumindest nachvollziehen, wenn auch nicht gutheißen, dass diese mehr auf den Teil der Klasse eingeht, der sich aktiv am Unterrichtsgeschehen beteiligt und auf die Lernmethoden anspringt. Verstärken könnte sich dies vermutlich noch weiter, wenn es sich bei der Lehrerin, wie in vielen Grundschulen fast ausschließlich der Fall, um eine Frau handelt.

    Die Tatsache, dass viele Jungen sich nicht sicher in der Schule fühlen, finde ich persönlich sehr erschreckend. Dies kann an der Lehrkraft oder aber an den MitschülerInnen liegen, auf den ersten Blick erscheint mir letzteres fast plausibler, da Jungen oft etwas gröber untereinander sind.

    Einen Lösungsansatz finde ich schwierig, zumal schon die Erklärung mich nicht ganz zufrieden stellt.
    Lehrkräfte werden eben immer Frauen und Männer sein und sich dementsprechend wahrscheinlich auch unterschiedlich verhalten, anderen Unterricht gestalten usw.
    Gut einbauen kann man in den Unterricht Elemente, wie zum Beispiel mehr Bewegung, die auch Jungen stärker ansprechen, um auf diese Weise ihren Spaß am Unterricht und damit die Lust auf Schule zu fördern.
    Am Zusammenhalt der Klasse zu arbeiten, kann helfen, Gewalt zwischen SchülerInnen vorzubeugen und die gegenseitige Rücksichtnahme zu fördern

  • und Profilbild von JohannaJohanna sind jetzt Freunde vor 10 Jahren, 1 Monat

  • Natürlich ist eine innere Differenzierung bezüglich des Schwierigkeitsgrades im Musikunterricht keine leichte Sache, deswegen scheitert sie ja (nach meiner persönlichen Erfahrung) auch regelmäßig. Während die […]

  • Johanna hat einen neuen Beitrag auf der Seite RUMHIDS geschrieben vor 10 Jahren, 1 Monat

    Diskutieren Sie, wieso ist die Berücksichtigung der sprachlichen Heterogenität der Klassen in Chemie-/naturwissenschaftlichen Unterricht wichtig ist.
    Ziel des naturwissenschaftlichen Unterrichts ist es, auch die Fachsprache des Faches zu lernen. Ist hier Sprache gleich Sprache?

     

    Viele SchülerInnen haben heutzutage einen Migrationshintergrund, sind unter Umständen erst während ihrer Schullaufbahn nach Deutschland immigriert. Einige dieser SchülerInnen sprechen auch zu Hause nur Deutsch, andere wiederum hauptsächlich in der Schule und wieder andere sind noch dabei, Deutsch zu lernen. Vor allem im letzteren Fall ist die Sicherheit im Sprachgebrauch und -verständnis natürlich noch eingeschrenkt. Dies birgt die Gefahr, dass SchülerInnen, auf die dies zutrifft, Wörter falsch oder gar nicht verstehen. Oft fällt dies jedoch nicht unbedingt auf.

    Als Lehrkraft ist es besonders wichtig, die sprachliche Heterogenität der SchülerInnen zu berücksichtigen. In der Konsequenz heißt das, Arbeitsanweisungen möglichst deutlich, das heißt frei von Quellen potenzieller Missverständnisse, und einfach, also in möglichst wenig verschiedenen, gebräuchlichen und wenig ausschmückenden Worten, zu formulieren.

    Umso wichtiger ist die Rücksichtnahme auf sprachliche Heterogenität aber im naturwissenschaftlichen Unterricht, denn es werden, im Vergleich zu den anderen Schulfächern, überdurchschnittlich viele Fach- und Fremdwörter benutzt. Diese erhöhen Verständnisschwierigkeiten, nicht nur für SchülerInnen mit anderer Erstsprache als Deutsch. Eine genaue Erklärung der Begriffe ist an dieser Stelle unerlässlich. Außerdem denke ich, dass nach Möglichkeit nur die wichtigsten Fach- und Fremdwörter verwendet, bzw. vermittelt werden sollten, falls die Gefahr der Überforderung der SchülerInnen besteht.

    Erwähnte Fach- und Fremdwörter werden gemeinhin auch als Fachsprache bezeichnet. Diese Fachsprache ist jedoch meiner Meinung nach nicht Sprache im gleichen Sinne wie Deutsch, Englisch oder Französisch. Wie der Begriff „Fachsprache“ schon sagt, handelt es sich dabei um einen Wortschatz, der nur innerhalb eines bestimmten, hier des naturwissenschaftlichen, Kontexts verwendet wird, jedoch zu einer Sprache gehört, sich ihrer Grammatik, sowie ihres Grundwortschatzes bedient und ohne diese nicht zu verstehen ist. Folglich haben viele SchülerInnen keinen Bezug außerhalb des (naturwissenschaftlichen) Unterrichts zu der Fachsprache, was ihr Erlernen erschwert.

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