1. Wirft man einen Blick in den Unterricht an Schulen in Deutschland, so ist mir persönlich aufgefallen, dass u.a im Deutsch – und Musikunterricht überwiegend deutsche Geschichte, mit all ihren Dichtern, Künstlern und Musikern, behandelt wird. Bedingt durch das jeweilige Bildungssystem, erlangen Schüler_innen in ihrer Schulzeit überwiegend Kenntnisse über das Land, in welchem sie leben. Es liegt auf der Hand, dass Ihnen ein/e Schüler_in, welche/r eine deutsche Schule besucht hat, beim Stichwort ,,Literatur‘‘ eher etwas von Thomas Mann, Goethe oder Theodor Storm erzählen kann, anstatt auf internationale Schriftsteller zurückzugreifen. Genau so wird Ihnen ein/e Schüler_in aus Frankreich eher etwas zu Marcel Proust und Emile Zola erzählen, anstatt auf Goethe einzugehen.
Demnach schließe ich, dass durch die ,,nationale Orientierung des Bildungssystems‘‘, der Staat versucht, den Lernstoff auf die nationale Lehre und Kenntnis zu beschränken. Dies zieht bestimmt Vor- und Nachteile mit sich.
2. Aus der letzten Vorlesung nehme ich mit, dass es in vielen Fällen die Schüler mit ,,Migrationshintergrund‘‘ sind, die ein großes Päckchen mit sich tragen müssen. Ihre Eltern sind vielleicht vor Krieg, politischer Unruhen oder Ungerechtigkeit geflohen und sind auf der Suche nach einer neuen Chance. Dies lässt meiner Meinung nach auch Spuren an den Kindern. Folglich ist es schwer, sie mit einem neuen Schulsystem vertraut zu machen und optimal in den Schulalltag einzubinden, da diese Schüler vielleicht auch anderes gewohnt sind, oder vorher gar in andere Schulfächer unterrichtet wurden.
Dann gibt es auch Mitschüler, die ,,Schüler mit Migrationshintergrund‘‘ in Deutschland genannt werden, nur weil sie eine andere Hautfarbe haben oder eine Kopfbedeckung tragen, obwohl ihre Familien vielleicht schon seit einigen Generationen in Deutschland leben.
Für mich persönlich sei aber nicht zu vergessen, dass jeder Mensch gleiche Rechte und Ansprüche hat und Niemand aufgrund seines Hintergrundes bevormundet oder vernachlässigt sein dürfte.
3. Durch den Vorfall, den Schülerin Birgül mit ihrer Lehrerin hatte, wird das ,,Doing Cultur‘‘ offensichtlich. Nur, weil ein Mädchen durch ihre Erscheinung einer türkischen Kultur zugeordnet wird, bedeutet dies noch lange nicht, dass sie dieser auch angehört und türkische Prinzipien, Denkweisen und Werte teilt. Man kann einen Menschen nicht nach seinem Äußeren beurteilen und grundlos einem Kulturkreis zuordnen, denn Schülerin Birgül konnte sich als eigentliche Türkin weder mit türkischem, noch mit deutschem Denken identifizieren. Sie behauptet, europäisch zu denken, was bei einem Mädchen normal ist, welches wahrscheinlich nicht nur in einem bestimmten Kulturkreis aufgewachsen ist, sondern viele verschiedene Lebensarten und Denkweisen kennen gelernt hat.