Mehrsprachigkeit an Schulen

1. Einem Kind, welches das Potenzial dazu hat, das Gymnasium zu besuchen, dem sollten möglichst keine Hindernisse in den Weg gestellt werden. Die Begründung, SchülerInnen aufgrund nicht ausreichenden Deutschkenntnisse nicht einem Gymnasium, sondern einer Realschule zu überweisen, finde ich nicht gerechtfertigt. Natürlich gehört ein gewisses Grundverständnis der im Unterricht gesprochenen Sprache zu den Voraussetzungen, sollte aber keine SchülerInnen vom Gymnasium fernhalten, deren Zweitsprache in diesem Falle Deutsch ist. Es bestehen meiner Meinung nach genug Möglichkeiten, den Spracherwerb schnell zu fördern, damit die SchülerInnen schnell den passendes Anschluss bekommen.

Würde man kontinuierlich der genannten Begründung nachgehen, so würde die Leistungsheterogenität an Realschulen zu stark annehmen, sodass die Lehrkraft nicht jedem/r SchülerIn beim Erlernen von Themen gerecht werden könnte.

2. Ich selbst hatte in der 3.Klasse für eine kurze Zeit, ein Mädchen aus Kolumbien in meiner Klasse. Sie sollte erst mal mit unsere Sprache und dem Schulsystem vertraut werden, deswegen haben wir sie in alles eingeweiht und sie ihr alles gezeigt, obwohl sie anfangs kaum Deutsch sprach. Dies änderte sich aber schnell und nach einigen Wochen/Monaten, wurde sie dann in die untere Klassenstufe versetzt. Ich erinnere mich, dass wir alle sehr offen mit ihr waren und uns für sie und dem, was sie erlebt hatte, sehr interessierten.

Ich denke, dass es ihr bezüglich des Spracherwerbs sehr geholfen hat, uns als Klasse zu beobachten und mit uns zu interagieren, auch, wenn es am Anfang nur mit Hilfe von ,,Zeichensprache‘‘ oder Malerei geschah. Die beweist meiner Meinung nach, dass Kinder sehr wohl dazu fähig sind, sich in eine Klasse zu integrieren und die Sprache zu lernen, wenn man sie passend in das Unterrichtsgeschehen einbindet und unterstützt.

3. Für meine Zukunft als Lehrer nehme ich mit, primär auf das Können und die Leistungen der einzelnen SchülerInnen zu gucken, wenn es um z.B um eine Versetzung geht. Zu denken, dass man eine/n SchülerIn automatisch in eine niedrigere ,,Leistungsstufe‘‘ stuft, da seine Sprachkenntnisse nicht ausreicht, ist kontraproduktiv. Vielmehr sollte etwas dafür getan werden, damit der/die SchülerIn eine für sie/ihn passende Schule und Klassenstufe besucht, denn jeder hat ein Recht auf eine angemessene Bildung.

4. DAZ-Zentren innerhalb der Schulen sind denke ich eine gute Stütze für SchülerInnen mit Deutsch als Zweitsprache. Es sollten grundsätzlich an den Schulen Hilfen für den Spracherwerb angeboten werden, wo es von Nöten ist. Unsere Gesellschaft hat such schon seit längerer Zeit geändert. So sollte auch das Schulsystem diese Veränderungen wahrnehmen und neue Schulkonzepte einführen.

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