Rv06 – Dr. Eva Maria Kenngott: Interreligiöse Konflikte im Religionsunterricht

In der 6. Vorlesung wurde das Thema der interreligiösen Konflikte im Religionsunterricht von Dr. Eva Maria Kenngott behandelt.
In Deutschland steigt die religiöse Pluralität auf Grund vieler Menschen, die verschiedene oder auch gar keine Religion besitzen, beträchtlich. Dies spiegelt sich natürlich auch in der Zusammensetzung einer Klasse wider und kann, wenn man dieser Pluralität nicht begegnet und somit Konflikten vorbeugt, schnell in eine Richtung gehen, die auf Dauer keinem Klassenklima gut tut.
Durch begegnungspädagogische Settings, die vor allen Dingen darauf abzielen zwischen den verschiedenen Religionen zu vermitteln bzw. ein gegenseitiges Kennenlernen und Akzeptieren zu ermöglichen, sollen Probleme vermieden und in ein positives Miteinander umgewandelt werden.
Jedoch kann es dabei auch zu Problemen kommen, wie zum Beispiel, wenn Schülerinnen und Schüler die persönlichen Eigenschaften eines Vertreters oder einer Vertreterin einer spezifischen Religion verallgemeinern und diese der jeweiligen Religion zuordnen. Dieser Prozess wird auch “Othering” genannt.
Außerdem sollte beachtet werden, dass der Religionsunterricht, um einen Austausch zwischen den verschiedenen Religionen zu garantieren, möglichst gemeinsam stattfinden sollte und die verschiedenen Religionen gemeinsam unterrichtet werden. Es würde meiner Meinung nach nichts bringen, die SuS in ihre verschiedenen Religionen aufzuteilen und sie getrennt zu unterrichten, da dadurch kein religiöser Austausch stattfinden könnte.
In meiner Schulzeit hatte ich keinen richtigen Religionsunterricht, weshalb ich darüber nicht so viel berichten kann. Jedoch war ich auf einer Schule, deren Schülerschaft eine große religiöse Pluralität aufwies. Probleme gab es dies bezüglich allerdings sehr selten, da in allen Klassen ein offener und respektvoller Umgangston gepflegt und eventuellen Konflikten schon allein dadurch vorgebeugt wurde.
Natürlich haben wir als Klasse die verschiedenen Religionen thematisiert und auch eine Moschee besucht, jedoch gab es, wie oben bereits gesagt, keine als Religionsunterricht gekennzeichnete Stunde in unserem Stundenplan.
Eine interessante Beobachtungsaufgabe könnte beispielsweise sein, herauszufinden, ob und wie interreligiösen Konflikten vorgebeugt wird. Werden Probleme und Konflikte bezüglich der verschiedenen Religionen nur im Religionsunterricht besprochen und behandelt oder findet dies auch in anderen Fächern, die eventuell gar nicht so viel mit der Materie zu tun haben, statt?

Ein Gedanke zu „Rv06 – Dr. Eva Maria Kenngott: Interreligiöse Konflikte im Religionsunterricht“

  1. Hey Mareike,

    ich fand es sehr positiv zu lesen, dass der Umgang mit Schülern verschiedener Religionen an deiner Schule so gut geklappt hat. Auch an meiner Schule gab es einen sehr respektvollen Umgang mit verschiedenen Religionen und es wurde von Lehrern auch darauf geachtet, Vorurteile und Konflikte nicht aufkommen zu lassen.
    Wir hatten an meiner Schule getrennten Religionsunterricht. Schüler hatten die Wahl zwischen envangelischer Religion, katholischer Religion und Werte&Normen zu wählen. Ich fand es sinvoll, das die Möglichkeit bestand eine Fach zu wählen welches nicht die christliche Religion thematisiert. Jedoch würde ich es genau wie du am besten finden, wenn Religion wie in Bremen im Klassenverband unterrichtet werden würde. Somit können alle gemeinsam über verschiedene Religionen lernen und es wird von Anfang an ein Gefühl der Gemeinsamkeit statt der Differunzierung vermittelt. Ich denke, dass dies wichtig ist um Toleranz und Verständnis zu fördern.

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