Heterogenität vs. Homogenität

Das Spannungsfeld zwischen Heterogenität und Homogenität in der Schule ist vor allem ein Konflikt zwischen der vielfältigen Lebenswirklichkeit der Schüler und dem Anspruch des Arbeitsmarktes auf objektiven Leistungsvergleich.

Liegt der Fokus auf der individuellen Betreuung und Beurteilung von Mitgliedern heterogener Gruppen unter Berücksichtigung der Chancengleichheit, wie es zunehmend gefordert wird, mangelt es der Leistungsbewertung an Objektivität, für die Wirtschaft sind Leistungen von Schülern nicht mehr so direkt vergleichbar und müss(t)en durch Einstellungstests validiert werden.

Echte Homogenität einer Gruppe in dem Maße zu erreichen, dass man durch ein und dieselbe Behandlung allen Schülern gerecht wird ist so gut wie nicht machbar. Die nötige starke äußere Differenzierung spaltet die Jugend in „Klassen“ (Haupt, Real, Gymnasium). Natürlich wäre es einfacher für die Lehrkräfte, eine homogene Klasse einfach anzunehmen und sich evtl. mit Stereotypen zu behelfen statt wirklich auf die Bedürfnisse einzelner Schüler einzugehen, man wird ihnen dadurch aber auch nicht gerecht, es wird viel Potential durch partielle Über- und Unterforderung innerhalb einer Klasse vergeudet, das Lernklima beeinträchtigt, auch nach der Aufteilung in Leistungsstufen.

Fazit: Momentan werden der Kompatibilität des fertigen Schülers und seiner Leistungen mit der Arbeitswelt Teile seiner Individualität geopfert. Was am Ende am besten für alle ist, bleibt abzuwägen.

 

Published in: on 16. April 2015 at 21:13 Comments (0)
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