Sprachliche Heterogenität im NWU

Wenn eines in der Vorlesung klar geworden ist, dann, dass die Heterogenität des Sprachniveaus im naturwissenschaftlichen Unterricht zu Problemen führen kann, wenn die Aufgabenstellungen und Texte für nicht-Muttersprachler nicht unmissverständlich formuliert sowie Fachbegriffe sorgfältig und in angemessenem Tempo eingeführt werden. Sonst besteht das auf sprachlichen Unklarheiten basierende Risiko für inhaltliche Missverständnisse, die sich leicht in den Vorstellungen der Schüler festsetzen und deren fachliche Leistung beeinträchtigen können. Den Unterricht dahingehend konstruktiv, also was den Heterogenitätsgedanken angeht innovativ zu gestalten ist mit Sicherheit nicht leicht und eine große Herausforderung für die Lehrkraft, denn um zu überprüfen, ob das Verständnis wissenschaftlicher Sprache bei den Schülern gut ist oder eben nicht und, falls letzteres der Fall ist, diese Schüler zu fördern, bedarf es Zeit, die im allgemeinen im Unterricht ohnehin sehr knapp ist.

Andererseits bietet sich, wenn das geschafft ist und die standardsprachlichen Differenzen erst einmal halbwegs eingedämmt sind, die Chance auf einen „wissenschaftlichen Fremdsprachenunterricht“, bei dem, da kein Schüler diese „Sprache“ schon kennt, alle auf halbwegs dem gleichen Stand sind und so zumindest die sprachliche, aber leider nicht die Bildungsstand-Heterogenität, ein Stück weit eingeebnet wird. Das trägt erheblich zur angestrebten Chancengleichheit bei!

Published in: on 26. Mai 2015 at 19:20 Comments (0)
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Positives/Negatives Erlebnis einer Grundschullehrerin

Positive Erfahrung:
Frau  D.:  Schüler A. Kommz aus Albanien und ist 7 Jahre alt. er spricht sehr wenig deutsch. als wir zum Thema Sterne und Planeten arbeiteten war er vom Bildmaterial sehr begeistert. er fing an Bilder zum Thema zu malen und benutzte diese als Gesprächsanlass. das war eine positive Erfahrung. Ich habe die Bilder aufgehängt und seitdem malt A. regelmäßig Bilder für die Klasse.
Negative Erfahrung:
 Frau D. : Okay, dann nehmen wir als negative Erfahrung, dass die regulären Schulbücher im Fach Deutsch für jemanden mit wenigen Deutschkenntnissen kaum zu bearbeiten sind. meine Reaktion ist, dem Schüler A. Aufgaben zu geben, bei denen keine Deutschkenntnisse nötig sind. Zum Beispiel Schwungübungen, Buchstaben schreiben und wahrnehmungs Aufgaben. Leider erwirbt er durch diese Aufgaben keine Deutschkenntnisse. Das ist schlecht, weil mir die Zeit fehlt täglich mit ihm alleine zu arbeiten und es kaum Unterstützung gibt.  Wir haben das Glück, dass wir vor Ort ehrenamtliche Helfer haben, die einmal wöchentlich mit den Kindern arbeiten.
Published in: on 22. Mai 2015 at 10:05 Comments (1)
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Innere Differenzierung

1.) Innere Differenzierung im Klassenzimmer kann bedeuten, der Heterogenität der Schülerschaft mit einem ebenso heterogenen Lernangebot zu begegnen. Das gestaltet sich im ersten meiner Fächer, der Physik, als recht schwierig. Da es in der Physik mehr um Verstehensprozesse als um wirkliches (Auswendig-)Lernen würde ich den Ansatz der Leistungsbewertung verwenden, aber dahingehend, dass ich die relativen Lernfortschritte im Vergleich zum Stand des einzelnen Schülers und unter Berücksichtigung von etwaigen Sprachbarrieren bewerten würde. Dieser Ansatz würde nur auf die Heterogenität auf der Leistungsebene Rücksicht nehmen, interkultureller Unterricht kommt mir in diesem Fach mehr als falsch am Platze vor. Auch könnte man aus dem selben Grund min. zwei Hausaufgabenformate frei wählbar anbieten, die in etwa gleich zeitintensiv sein sollten. Eines befasse sich mit Vertiefung, das andere mit Übung und Wiederholung. Das Problem an diesem Modell ist nur, dass es eine hohe und präzise Selbstreflexion der Schüler erfordert.  Ganz anders in meinem Zweitfach, der Religion. Hier könnte man Inhaltlich differenzieren: wenn ein Schüler sich mit einer bestimmten Religion schon ganz gut auskennt, ihr vllt. sogar angehört, kann man aus begegnungspädagogischen Gründen die Vergabe von Refaratsthemen dahingehend orientieren. Auch könnte man, analog dazu, die Hausaufgaben multireligiös stellen und dazu auffordern, diese aus der Perspektive einer selbstgewählten Weltanschauung zu bearbeiten. Im letzteren Fall ist die „Natürlichkeit“ der Heterogenität noch mehr gegeben. Es wird auf die Religion/den ethnokulturellen Hintergrund der Schüler eingegangen, und wenn es dann an das Vortragen der HA in der Klasse geht ist das schon sehr nah an verständnisfördernder Begegnungspädagogik.

Published in: on 6. Mai 2015 at 6:47 Comments (0)
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