Sprachliche Heterogenität im NWU
Wenn eines in der Vorlesung klar geworden ist, dann, dass die Heterogenität des Sprachniveaus im naturwissenschaftlichen Unterricht zu Problemen führen kann, wenn die Aufgabenstellungen und Texte für nicht-Muttersprachler nicht unmissverständlich formuliert sowie Fachbegriffe sorgfältig und in angemessenem Tempo eingeführt werden. Sonst besteht das auf sprachlichen Unklarheiten basierende Risiko für inhaltliche Missverständnisse, die sich leicht in den Vorstellungen der Schüler festsetzen und deren fachliche Leistung beeinträchtigen können. Den Unterricht dahingehend konstruktiv, also was den Heterogenitätsgedanken angeht innovativ zu gestalten ist mit Sicherheit nicht leicht und eine große Herausforderung für die Lehrkraft, denn um zu überprüfen, ob das Verständnis wissenschaftlicher Sprache bei den Schülern gut ist oder eben nicht und, falls letzteres der Fall ist, diese Schüler zu fördern, bedarf es Zeit, die im allgemeinen im Unterricht ohnehin sehr knapp ist.
Andererseits bietet sich, wenn das geschafft ist und die standardsprachlichen Differenzen erst einmal halbwegs eingedämmt sind, die Chance auf einen „wissenschaftlichen Fremdsprachenunterricht“, bei dem, da kein Schüler diese „Sprache“ schon kennt, alle auf halbwegs dem gleichen Stand sind und so zumindest die sprachliche, aber leider nicht die Bildungsstand-Heterogenität, ein Stück weit eingeebnet wird. Das trägt erheblich zur angestrebten Chancengleichheit bei!
The URI to TrackBack this entry is: https://blogs.uni-bremen.de/luiskaplan/2015/05/26/sprachliche-heterogenitaet-im-nwu/trackback/
Schreibe einen Kommentar
You must be logged in to post a comment.