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RV08 – Heterogenität und Inklusion im Deutschunterricht

Greiner (2019) formuliert verschiedene Dilemmata, die mit der Forderung nach Inklusion an den Schulen verbunden sind. Nehmen Sie zu dreien Ihrer Wahl Stellung.

Autonomiedilemma: Hierbei geht es darum, dass von Schüler*innen verstärkt erwartet wird, autonom zu arbeiten. Denjenigen, die sowieso im entsprechenden Fach stärker sind, fällt dies deutlich leichter, wohingegen die etwas schwächeren Schüler*innen nicht weiterkommen. Der Unterschied im Lernerfolg wird also noch größer, als er evtl. sowieso schon war. Es sollte also immer mehrere Möglichkeiten geben, die Autonomie je nach Leistungsstand und bereits vorhandener Selbstregulationsfähigkeit zu fördern, sodass alle Schüler*innen davon profitieren.

Differenzierungsdilemma: Alle Schüler*innen sind unterschiedlich und bringen verschiedenes Vorwissen und Kenntnisse mit in den Unterricht. Auch das Verhalten der Schüler*innen ist deutlich zu unterscheiden. Einige brauchen im Unterricht also mehr Unterstützung als andere. Zwar ist es möglich, zusätzliche Hilfestellungen zu geben und individuelle Förderung umzusetzen, jedoch könnte eben diese bei einigen Schüler*innen ein Gefühl der Beschämung und/oder Abwertung führen, weil sie eine Extrabehandlung brauchen um dem Unterricht zu folgen. Meiner Meinung nach bringt genau das die beiden Schülergruppen noch mehr auseinander, weswegen die Lehrkraft diese Sonderbehandlung nie in den Vordergrund stellen sollte. Die Schüler*innen, die schneller arbeiten könnten sich zusätzliche Aufgaben abholen oder es könnten Lerntandems organisiert werden, sodass die Schüler*innen sich eventuell auch gegenseitig unterstützen.

Kategorisierungsdilemma: Hier sollen Schüler*innen zwar individuell gefördert werden, eine Etikettierung der einzelnen Personen soll jedoch verhindert werden. Dies gestaltet sich insofern schwierig, als dass die Beurteilung der Schüler*innen nach ihren individuellen Bedürfnissen eigentlich schon etikettierend ist. Lehrkräfte sind auch nur Menschen und es ist oft schwierig, alles objektiv zu beurteilen. Unterbewusst kann es also trotzdem schnell passieren, dass die Schüler*innen nur nach der Leistung beurteilt und dementsprechend in Schubladen gesteckt werden.

Die Vermittlung und Reflexion der deutschen Sprache ist nicht nur Aufgabe des Deutschunterrichts, sondern fächerübergreifendes Unterrichtsprinzip. Wo sehen Sie in Ihrem (ggf. zweiten) Fach Möglichkeiten

Vielsprachigkeit als Ressource zu nutzen:

Meine Fächer sind Französisch und Biologie. In Französisch kann die Vielsprachigkeit natürlich deutlich besser als Ressource genutzt werden. Man lernt über die französische Sprache hinaus auch die Kulturen in französischsprachlichen Ländern kennen und setzt sich mit der Geschichte auseinander. Es können Unterschiede zur deutschen Sprache und Kultur hergeleitet werden und die Schüler*innen lernen somit, wie vielfältig die deutsche aber auch die französische Sprache sein können.

Auch in Biologie kann man in gewisser Weise von Vielsprachigkeit sprechen. Es werden, gerade in der Oberstufe, viele Fachbegriffe benötigt, die von unserem Alltagsdeutsch abweichen. Zum Teil sind auch Begriffe von Bedeutung, die aus anderen Sprachen übernommen wurden. Der Unterschied zwischen unserer Alltagssprache und der Fachsprache in den Naturwissenschaften kann hier konkret herausgearbeitet werden.

gendersensibel Unterrichtsgegenstände auszuwählen und Aufgaben zu konstruieren. (ACHTUNG! Ein * genügt dafür nicht!):

Ich denke, dies ist bei manchen Unterrichtsfächern einfacher als bei anderen. In Französisch oder generell in Fremdsprachen halte ich es für sinnvoll, über die Geschichte des jeweiligen Landes zu sprechen. So lassen sich die Geschlechterrollen von damals mit denen von heute vergleichen und interpretieren.

In den Naturwissenschaften ist vor allem zu betrachten, inwiefern Männer und Frauen damals sowie heute dafür bekannt sind, Entdeckungen und Forschungen getätigt zu haben. Die jeweiligen Ergebnisse sollten dann in Verbindung mit der Rolle der Frau damals im Gegensatz zu der Rolle der Frau heute in der Gesellschaft betrachtet werden.

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