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RV14- Abschlussreflexion

1.Benennen Sie die für Sie zentralsten (mindestens zwei verschiedene) theoretischen Erkenntnisse, die Sie aus den Vorträgen der Ringvorlesung für sich als besonders prägnant mitgenommen haben. Nehmen Sie dabei konkret sowohl Bezug auf:

a.) die unterschiedlichen, fachdidaktischen Aspekte und übertragen Sie diese in der Ringvorlesung gewonnenen Erkenntnisse auf die Didaktiken der von Ihnen studierten Fächer. Beziehen Sie sich hierbei auch auf didaktische Erkenntnisse mindestens eines Fachs, das Sie nicht selbst studieren.

b.) generelle erziehungswissenschaftliche Erkenntnisse zu Schule und Unterricht.

Ich habe mich bereits vor der Ringvorlesung damit auseinandergesetzt, wie der Fremdsprachenunterricht frei von Stereotypen durchgeführt werden kann. Die dritte Vorlesung zu eben dieser Thematik hat mir noch viele neue Erkenntnisse gebracht. Vor allem für mein Fach Französisch kann ich jetzt und später sicher auf vieles zurückgreifen. Gerade die verschiedenen Kompetenzen, die miteinander in Verbindung gebracht werden sollten, werden in der Vorlesung sehr verständlich dargestellt. Diese sind natürlich ebenso gut auf andere Fächer des Fremdsprachenunterrichts zu beziehen, sei es nun Englisch, Spanisch oder Italienisch. Die funktionalen kommunikativen Kompetenzen, die interkulturellen Kompetenzen sowie die methodischen Kompetenzen sind also immer zu beachten (vgl. Beschluss der Kultusministerkonferenz 2003; 2012). Auch das Bryam Modell (1997) war in diesem Zusammenhang äußerst hilfreich und wirft neue Aspekte wie beispielsweise die Linguistik und die Entstehung der jeweiligen Fremdsprache auf.

Auch die neunte Vorlesung zur Thematik der gendersensiblen Pädagogik möchte ich als für mich besonders erkenntnisreich hervorheben. Das in der Vorlesung thematisierte Spannungsfeld zwischen der Inszenierung und der Zuschreibung ist hierbei besonders interessant. Der Unterschied zwischen Mädchen und Jungen kann im Unterricht was die Leistungen und/ oder das Verhalten angeht zwar stark variieren, es muss aber auf keinen Fall so sein. Diesen Aspekt darf man als Lehrkraft niemals vergessen. Gerade in naturwissenschaftlichen Fächern, wie beispielsweise in meinem zweiten Fach Biologie, existiert leider immernoch das Klischee, Jungs seien begabter und interssierter, wohingegen in künstlerischen Fächern wie Musik die Mädchen talentierter seien. Auch in Sprachen werden Jungen „bei gleichen Leistungen u.a. in Deutsch etwas schlechter benotet“ (Bos 2005; LAU-Studie 1999). Wie mit dieser Thematik umgegangen werden sollte, wurde mir durch die Vorlesung deutlicher als zuvor.

2. Welche Faktoren zum schulischen Umgang mit Heterogenität (z.B. Unterrichtsformen, Schulformen, schulstrukturelle Fragen, schulkulturelle Aspekte, Lehrer*innenhandeln)), die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, prägen im Rückblick auf ihre eigenen Praxiserfahrungen (eigene Schulzeit, Berichte aus der Praxis, ggf. auch schon eigene Praxiserfahrungen) den Schulalltag besonders stark – und warum? Hier können Sie aus Ihrer Sicht besonders gelungene oder auch weniger gelungene Beispiele geben. Inwiefern helfen Ihnen die Inhalte der Vorlesung, eine solche Einschätzung vorzunehmen? Nehmen Sie konkret Bezug auf entsprechende Begriffe, Theorien, Konzepte, die Sie jetzt kennengelernt haben.

Meiner Meinung nach sollte mit Inklusion und Migration besser und offener umgegangen werden. Beide Faktoren können dazu führen, dass zum einen Gruppen im Klassenraum entstehen, die andere Gruppen oder einzelne Schüler*innen ausschließen, zum anderen führen sie zum Teil zu Leistungsdifferenzen. Schüler*innen mit Migrationshintergrund, die erst vor kurzem in die Klassengemeinschaft gekommen sind, könnten Anschlussschwierigkeiten und insbesondere Verständigungsschwierigkeiten haben. Die Lehrkräfte müssen hier einheitliche Lösungen finden, wie damit umgegangen wird. An meiner ehemaligen Schule war auffällig, dass einige Lehrkräfte Schüler*innen mit Migrationshintergrund zu gesondert behandelt haben, andere hat es so gut wie gar nicht interessiert und es wurde keine Rücksicht genommen.

In meiner Schulzeit habe ich, außer kurzzeitig in der Grundschule, keinen Unterricht besucht, in welchem Schüler*innen mit besonderen Bedürfnissen teilgenommen haben. Ich habe das auch nie hinterfragt, jedoch finde ich es im Nachhinein schade. In der Ringvorlesung habe ich gelernt, dass Inklusion funktioniert und Schüler*innen mit besonderen Bedürfnissen genauso gut am Unterricht teilnehmen können und vor allem auch sollten! Ich denke, das ist für alle eine Bereicherung und man die Schüler*innen können sehr viel voneinander lernen.

Ich bin in Niedersachsen zur Schule gegangen. Das Konzept der Oberschulen war mir, zu mindestens in meinem engeren Umkreis, nicht wirklich bekannt. Dass diese Schulform in Bremen im Gegensatz zum Gymnasium dominiert, fand ich zu Beginn etwas seltsam, eben weil ich mit dieser Schulform nicht vertraut war. Jetzt, wo ich viel dazu erfahren habe und das Konzept dahinter näher kennenlernen konnte, finde ich diese Schulform sehr ansprechend und freue mich, diese im Laufe des Studiums noch besser kennenzulernen.

3. Zu welchen zwei erziehungswissenschaftlichen Fragestellungen, die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, würden Sie gerne mehr erfahren im weiteren Studium in Bezug auf das Modulthema UMHET? Welche haben Sie vermisst? Bitte begründen Sie Ihre Wahl.

Alle behandelten Themen sollten weiter vertieft werden, denn eine Vorlesung zu jedem Thema gibt zwar einen guten Einblick, es sind zum Teil jedoch viele offene Fragen, die im Rahmen einer Vorlesung von zwei Stunden einfach nicht geklärt werden können. Mir persönlich wäre hier besonders das Thema Inklusion wichtig, gerade weil ich in meiner Schulzeit wenig mit dem Thema zu tun hatte und mir deswegen jegliches Wissen zum Umgang fehlt. Die Fragestellung, wie man als Lehrkraft den Unterricht für alle Schüler*innen trotz unterschiedlichem Leistungsstand und Arbeitstempo angemessen gestalten kann, könnte im Bezug auf Inklusion aber natürlich auch generell vertieft werden. Auch, wie mit verschiedenen Interessen umgegangen werden kann, sollte meiner Meinung nach vertieft werden. Schade finde ich, dass Themen wie Rassismus in den Ringvorlesungen nicht wirklich angesprochen wurden. Es wäre wünschenswert, dass man als Lehrkraft in der Klasse keine Probleme mit Rassismus bekommt, trotzdem wäre eine Vorlesung zum Thema Umgang mit Rassismus unter den Schüler*innen sinnvoll, um sich mit der eventuellen Problematik auseinander zu setzen und Lösungsansätze zu erhalten.

Literatur:

Beschluss der Kultusministerkonferenz (2003; 2012): Inter- und transkulturelle Lernprozesse im FSU.

Bos, Wilfried: IGLU Pressegespräch am 7.11.2005. Institut für Schulentwicklungsforschung, Universität Dortmund. Dortmund 2005.

Bryam (1997): Modell zur Interkulturellen kommunikativen Kompetenz.

LAU-Studie Hamburg (1999).