Beobachtungs-Protokoll

Es ist Samstag der 11.12.2021, da mein Vater und meine beiden Großmütter zu Besuch sind beschließen wir, nach unserem Spaziergang, im Ratskeller (Am Markt, 28195 Bremen) Mittag zu essen.

Als wir das Lokal betreten spüren wir sofort die angenehme Wärme, die uns regelrecht auftaut. Nachdem wir die Treppen runter gegangen sind werden wir von dem Personal freundlich begrüßt und nach unserem 2G-Nachweis gefragt, woraufhin wir unsere Impfausweise vorzeigen. Nun werden wir von einer Person zu unserem Tisch geführt. Wir ziehen unsere Jacken aus und hängen, diese über die Stuhllehnen. Die Taschen von mir und meinen Großmüttern lege ich auf den leeren Stuhl neben mir.

Jetzt, da wir alle sitzen, fallen einem die vier Speisekarten auf dem Tisch auf. Jeder von uns nimmt sich eine Karte und wählt Essen und Trinken. 

Während wir darauf warten, dass unsere Bestellung aufgenommen wird schaue ich mich etwas im Raum um. Über Türen und Bögen hängen Girlanden aus Tannenzweigen, welche von roten und goldenen Christbaumkugeln und Schleifen geschmückt sind. Auf unserem Tisch steht eine Weinflasche aus grünem Glas, die mit der Tischnummer 74 versehen ist. Außerdem befindet sich auf dem Tisch ein kleiner Weihnachtsstern in der Farbe rot, so wie Besteck gemeinsam mit Salz, Pfeffer und Servietten.

 Der Duft, der von den verschiedensten Gerichten, die Serviert werden, ausgeht und das gedimmte Licht, so wie die verschiedensten Stimmen, die man nur als Rauschen und Gemurmel wahrnehmen kann, geben einen ein Gefühl von Harmonie, Gemeinschaft und Lebhaftigkeit. Das Lachen, welches man mal leiser mal lauter wahrnimmt lockert die Atmosphäre zusätzlich auf. Man fühlt sich wohl und warm, fast schon heimisch.

Während ich mich so umsehe nehme ich vereinzelte Gesprächsfetzen von meinen Großmüttern und meinem Vater auf. „Wie geht’s eigentlich…?“,  „Wie läuft es mit der Arbeit?“, „Die sieht man kaum noch in der Stadt.“, „Was machen wir gleich noch?“, etc.. 

Meine Oma beschwert sich währenddessen immer mal wieder über den Tisch hinter uns, an dem eine größere Gruppe sitzt, welche sich etwas lauter unterhält und herzlich lacht. „Müssen die so laut sein?“. 

Die Gruppe, welche aus sieben Personen besteht, scheint sich gut zu amüsiere. Das Gespräch kann man aufgrund der vielen Personen, die sich zusätzlich im Raum befinden und ebenfalls unterhalten, zwar nicht verfolgen, jedoch deutet das laute Lachen, der eher männlich anmutenden Person auf gute Stimmung hin. Vielleicht handelt es sich um ein Treffen unter alten Freunden, Kollegen oder Kameraden. So lässt der lockere Umgang es jedenfalls anmuten. Allgemein wirken alle gut gelaunt und Entspannt. Auch die Kellner*innen waren trotz des vollen Lokals gut gelaunt und hatten ein ruhige Ausstrahlung.

Vielleicht liegt es an der Weihnachtszeit. Die Zeit in der alle zusammenfinden und man mehr Zeit mit Freunden und Familie verbringt. Man vergisst den Alltag und findet wieder innere Ruhe. Jedenfalls ist dies bei mir der Fall. In der Weihnachtszeit wirkt alles oft schöner, heller, gemütlicher und familiärer. Der Duft von Tannenzweigen und Mandarinen der in der Luft liegt, sowie das Kerzenlicht, welches leicht flackert wirken vertraut und beruhigend. So geht es mir immer wieder zur Weihnachtszeit. 

 

Jedoch stelle ich mir seit einiger Zeit die Frage wie es wohl bei anderen Menschen aussieht. Wie feiern andere Familien oder einzelne Personen Weihnachten? Feiern Sie überhaupt Weihnachten? Welche Feste werden in anderen Kulturen zu dieser Zeit wohl gefeiert? Ich finde es interessant, zu sehen wie andere feiern, was sie feiern und wieso sie etwas feiern. Auch wenn nicht alle Weihnachten feiern, so habe ich das Gefühl, dass es vielen ähnlich geht. Der Stress fällt von einem ab und man hat wieder etwas Zeit für sich und seine liebsten. Vor Allem während der Pandemie hat man gelernt, die gemeinsame Zeit wert zu schätzen.

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