Auf den Spuren der Vergangenheit
Durch Seminare und Vorlesungen erhält man Einblicke in verschiedenste Themen, die einen selbst, aber vor allem die Gesellschaft und unsere Lebenswirklichkeit betreffen. Diesen Beitrag möchte ich einer Exkursion widmen, welche im Rahmen des Seminars „Kulturen vergleichen – USA / Deutschland“, stattfand.
Hierzu ein kleiner Auszug:
Heute am 10.11.24 waren wir mit einer kleinen Gruppe im Deutschen Auswandererhaus in Bremerhaven. Jedes Gruppenmitglied hat im Voraus die Karte von einem Auswanderer oder einer Auswanderin ausgeteilt bekommen und konnte die individuelle Geschichte nachverfolgen. Die Geschichten sind Erlebnisse realexistierender Personen. Das Auswandererhaus hat ihre Ausstellung in zwei Abschnitte aufgeteilt: Auswanderung und Einwanderung. Unsere Reise in die Vergangenheit startete im Jahr 1888. Zahlreiche Menschen haben sich in Hamburg, Rotterdam und Bremerhaven damals auf den Weg in eine neue Welt gemacht. Insgesamt sind sieben Millionen Menschen während des 19. Und 20. Jahrhunderts ausgewandert. Ausgangspunkt war die Kaje in Bremerhaven, welche Auswandernde nach New York brachte. Passagiere der ersten und zweiten Klasse wurden ohne großangelegte Überprüfung ziehen lassen. Anders war es in der dritten Klasse: Bevor es von Bord ging, wurde in der Auswanderungsstation Ellis Island die Eignung der jeweiligen Person geprüft. Bei Bestehen konnte man hinaus in die neue Welt. Alle anderen wurden ohne Erhebung zusätzlicher Kosten mit dem nächsten Schiff wieder zu ihrem Startpunkt zurückgeführt.
In der Ausstellung konnten wir uns die nachgebauten Kabinen der Schiffe anschauen. Es gab auch einen Speisesaal, in den man sich zu den dort platzierten Puppen reinsetzen und den Geschichten lauschen konnte. Auch Geschäfte wie einen Supermarkt, eine Schneiderstube sowie einer Bar konnten sich angeschaut werden. Am Ende der Ausstellung hatte man die Möglichkeit an Computern das Archiv nach Vorfahren zu recherchieren, welche nach Amerika ausgewandert sind, sofern dies dokumentarisch erfasst wurde. Leider gingen mit der Zeit Aufnahmen und mögliche Nachweise verloren oder wurden damals erst gar nicht erstellt. Zu meiner Überraschung lassen sich diverse Eintragungen zu meinem Nachnamen finden. Doch auf eine tiefergehende Nachforschung habe ich verzichtet, um die ohne hin schon wenigen Plätze nicht länger als nötig in Anspruch zu nehmen.
Ich war bereits vor ein paar Jahren im Auswandererhaus gewesen und hatte den groben Aufbau noch vor Augen. Nichtsdestotrotz ist es immer wieder spannend sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen, da man bei jedem Durchgang noch weitere Informationen erfahren kann. Durch hohen Andrang an manchen Stationen ist es schwerer, sich direkt beim ersten Mal alles in Ruhe anschauen zu können. Aber man kann jederzeit zu den einzelnen Räumen zurückgehen und sich genauer umschauen. Jeder Abschnitt ist mit Liebe zum Detail gestaltet worden, sodass man in eine andere Zeit eintauchen kann. Dabei kann man gut und gerne einen halben Tag verbringen und man hat trotzdem noch das Bedürfnis sich weiter umzuschauen.
Man braucht für einen Besuch im Auswandererhaus keine geschichtlichen Vorkenntnisse, da man Stück für Stück an das Thema innerhalb des Aufenthaltes herangeführt wird. Zudem kann man sich von einem Guide durchführen und Erklärungen geben lassen. Auch wenn sich das stellenweise vielleicht, wie eine Werbung liest, kann ich jedem und jeder nur ans Herz legen sich die Ausstellung mal anzuschauen.
— Marie
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