Abschlussreflexion

1. Benennen Sie die für Sie zentralsten theoretischen Erkenntnisse, die Sie aus den Vorträgen der Ringvorlesung für sich mitgenommen haben. Nehmen Sie dabei konkret Bezug auf

a.) fachdidaktische Aspekte, indem Sie Erkenntnisse auf die Didaktiken ihrer eigenen beiden Fächer beziehen und.

Die Vorlesung „Mathematische Leistungsunterschiede- empirische Befunde und Konsequenzen für den Mathematikunterricht“ eröffnet mir neue Perspektiven. Im Verlauf der Vorlesung wurde schnell deutlich, dass es große Leistungsunterschiede in dem Fach Mathematik zwischen den Schüler*innen gibt, die im Laufe der Schulzeit immer signifikanter werden. Auch wurde deutlich, dass Kinder mit einer Fremdsprache als Familiensprache meist deutlich größere Schwierigkeiten haben, als Kinder aus deutschsprachigen Familien. Mithilfe von Spielen kann man den Leistungsunterschiede minimieren, da durch diese didaktische Methode die Kinder für ein mathematisches Thema begeistert und zum Mit- und Weiterdenken angeregt werden können, ganz unabhängig vom Wissensstand. Außerdem kann es die fachdidaktische Diagnostik unterstützen. Unterteilt sollte dabei das Spielen in folgende Phasen sein: Kennenlernen der Spielregeln, freies Spielen, Reflexion des Spieles, Strategien anwenden und Strategien reflektieren. Außerdem könnten auch die Schüler*innen sich selbst Spiele ausdenken, die gemeinsam gespielt werden können.
Während also im Mathematikunterricht die Leistungsunterschiede eine herausfordernde Aufgabe darstellen, so liegt in den naturwissenschaftlichen Fächern die Herausforderung darin, das Interesse der Schüler für diese Wissenschaften zu wecken da diese von vielen Schülern*innen als uninteressant oder überflüssig aufgefasst werden. Eine didaktische Methode hierfür ist mit kreativen und vielleicht auch lustigen Aufgaben zu arbeiten, wie z.B wie viel Kraft braucht Mario um einen Stein Block zu zerschlagen, welche ein Umdenken erforderlich machen. Außerdem gehen die Interessensgebiete der Jungen und Mädchen weit auseinander. Hilfreich um das Interesse aller zu wecken ist es die Schnittstelle herauszufinden. Auch können spannende Phänomene die Schüler*innen begeistern und auf diesen der weitere Unterricht aufbauen. Außerdem, so Kuglemeyer, ist für einen guten Unterricht eine hochwertige Tiefenstruktur des Unterrichtes wichtig. Diese Tiefenstruktur wird durch eine kognitive Aktivierung, konstruktive Unterstützung und eine konzentrierte Lernatmosphäre erreicht. Unterstützen bei diesem Prozess können Aufgaben mit gestuften Lernhilfen, jede Schülerin und jeder Schüler kann so bei Bedarf individuell auf Hilfestellungen zurückgreifen.

b.) Zwei generelle erziehungswissenschaftliche Erkenntnisse zu Schule und Unterricht mit Bezug zu den relevanten Quellen benennen

Durch die Vorlesung von Andreas Klee wurde deutlich, wie sich die Vorstellungen von Schüler*innen und Lehrkräften bezüglich einer Definition eines Wortes unterschieden. Durch diese unterschiedlichen Vorstellungen eines Wortes in unterschiedlichen Kontexten, kann es schon bei einfachen Zusammenhängen zu Missverständnissen kommen. Häufig sind es Homonyme, die bereits im alltäglichen Sprachgebrauch Verwendung finden, aber in unterschiedlichen Kontexten eine neue Bedeutung bekommen.
Hilfreich könnte hier eine Kartenabfrage sein um die Schülervorstellungen zu erheben, aber auch das gemeinsame Herleiten von Fachbegriffen. Hier könnte es ebenfalls förderlich sein, erst die Bedeutung an sich zu besprechen und anschließend den Fachbegriff einzuführen. Außerdem wäre ein bewusster und sparsamer Umgang mit Fremdwörtern und Fachbegriffen wertvoll für das Verständnis der Schüler*innen.

Allerdings sollte der Umgang mit Fachbegriffen auch nicht zu sehr gemieden werden da diese zu vermitteln in den Naturwissenschaften sehr wichtig sein kann um die Schüler*innen angemessen auf eine Weiterbildung an Hochschulen oder Universitäten vorzubereiten. Hier gilt es also als Lehrer einen Mittelweg zu finden, um möglichst wenige Schüler auf dem Weg zu verlieren aber auch die Fachbildung nicht zu sehr zu vernachlässigen.
Die Vorlesung zum Thema „(Welt-)Gesellschaftliche Veränderungen, Migration und die Reaktion von Schule – ein Blick auf Strukturen und Konzepte“ hat mich sehr auf das Thema „Migration und Integration“ sensibilisiert. Sie hat mir verdeutlicht, wie, für mich unscheinbare Wortwahlen und Ausdrücke, verletzend und treffen werden können, also auch diskriminierend. Dies ist ein Problem das sowohl durch Selbstreflexion und kritisches analysieren von Unterrichtsmaterialien auf Stereotypen, gemildert werden kann. Allerdings denke ich auch das hierfür in erster Linie das Schüler Lehrerverhältnis die Lösung in sich hält, denn wenn man eine gute soziale Basis zwischen Lehrer und Schüler hat, so kann viel einfacher fälschliche Diskriminierung im Dialog aufgeklärt oder präventiert werden.

3. Zu welchen zwei erziehungswissenschaftlichen Fragestellungen, die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, würden Sie gerne mehr erfahren im weiteren Studium im Bezug auf das Modulthema BAUMHET. Bitte begründen Sie Ihre Wahl?

Für mich ist die Methode „Aufgabe mit gestuften Lernhilfen“ sehr ansprechend, da in meiner Schulzeit diese leider nie genutzt wurde. Deshalb finde ich besonders interessant wie dieses im Unterricht genutzt werden kann, welche verschiedenen Möglichkeiten diese Methode bietet und welche fachdidaktische Mittel kann ich als Lehrkraft nutzen, damit diese Art der Aufgaben effektiv und hilfreich sind. Außerdem fände ich es sehr aufschlussreich, inwieweit man allein über die Hilfekarten differenzieren kann, aber auch wo die Grenzen dieser Methode sind.
Auch finde ich interessant mit den Ideen der Schüler*innen zu arbeiten da man im Fach Physik die meisten dinge irgendwie mit einen Bauen kann ist dort das Spektrum relativ groß. Ein Problem hierbei könnte allerdings sein das die Schüler*innen aus Unwissenheit sich für zu schwierige Problemstellungen entscheiden. Deswegen sollte man in diesem Fall wohl auch nicht zu viele Freiheiten lassen, aber man könnte wohl gut die Schüler den Kontext entscheiden lassen aus dem man dann als Lehrer eine Aufgabe formuliert.

4. Welche in den Vorlesungseinheiten von BAUMHET thematisierten Problematiken/Aspekte sehen Sie für sich persönlich als besondere Herausforderung? Wie könnten Sie sich, im Uni-Kontext oder auch darüber hinaus, auf diese Herausforderungen vorbereiten?

Ich sehe für mich persönlich eine Herausforderung in der Inklusion und der Differenzierung. Kein Schüler und keine Schülerin sollten sich benachteiligt fühlen und nicht die nötige Aufmerksamkeit bekommen. Also muss ich differenzieren und gleichzeitig homogenisieren, damit alle fair behandelt werden. Gerade darin sehe ich für mich eine Schwierigkeit, da es mir nicht leicht erscheint, die goldene Mitte zu finden.
Besonders im Fach Mathematik, mit den großen Leistungsunterschieden, sehe ich eine Herausforderung darin, alle Schüler*innen mit ein zu beziehen. Häufig haben die Schüler*innen auch unterschiedlich große Lernbereitschaften. Ich denke es wird auch schwierig sich damit abzufinden das sich halt nicht jeder Schüler für das eigene Fach begeistern lässt. Außerdem fiel mir bei der Vorlesung von Frau Knipping auf, dass gerade die grundlegenden Informationen nicht leicht zu vermitteln sind. Deswegen sollte darauf geachtet werden das auch für mich einfach erscheinende Zusammenhänge deutlich erkläre und nicht mit einer zu großen Selbstverständlichkeit davon ausgehe das ich verstanden wurde, da einen derartige Ausstrahlung Schüler*innen die vielleicht nicht mitkommen soweit verunsichern könnte das sie sich nicht trauen nachfragen zustellen um nicht vor der Klasse „dumm“ dazustehen.
Außerdem stelle ich es mir sehr schwierig vor bei Klassengrößen von bis zu 30 Schüler*innen einen Überblick über die Stärken und Schwächen der einzelnen Schüler*innen zu behalten. Jedoch empfinde ich dieses als dringend notwendig um gut differenzieren zu können und so alle zu fordern und zu fördern. Gerade bei Inklusionsklassen sollten auch die Mitschüler*innen auf den Umgang miteinander sensibilisiert werden.

Abschließend lässt sich sagen das ich einiges über die verschieden Herausforderungen als Lehrer im Verlauf der Vorlesung gelernt habe, davon waren mir so manche schon bewusst aber andere waren auch Komplett neu für mich.

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