Gleichberechtigung in Erziehung – gleiche Prüfung, gleiche Chance ?
(1) Fokussierung des Vorlesungsthemas
Im Rahmen vom Artikel 6 der Grundgesetzes werden Schulpflicht und die sich daraus ergebende Rechte auf Erziehung gewährleistet. Dennoch bleiben zwei Fragen für die Erziehungswissenschaftler offen : Wie kann man die Gleichberechtigung im Schulunterricht verwirklichen, wenn die Schüler aus Gründen von den Herkünften, Kulturen, Muttersprachen, Geschlechten, Vorkenntnissen, Verhindernisse der Kompetenzen z.B. Elternhaus oder Behinderung usw heterogen sind ? Wie kann man den perse unterschiedlichen Individuen mit verschiedenen Hintergründen einen Maßstab anbieten, um eine schulische Homogenität zu schaffen ?
Am Anfang der Ringvorlesung wurde der Begriff „allgemeine Hochschulreife“ mit anschließenden Auseinandersetzungen aufgeworfen, die mich auf eine Reflexion an meiner Schulzeit gebracht haben und mehrere Gedanken darüber gemacht habe.
(2) Anwendung und theoriegeleitete Reflexion bisheriger Praxiserfahrungen:
Ich komme aus Taiwan, wo der Leistungsdruck furchtbar hoch ist und die Noten vom Abitur die Zukunft der armen kleinen Seelen entscheiden. Die Idee „Wer eine bessere Note kriege, hat eine bessere Chance zum Einstieg des Berufslebens“ wurde sowohl von der Wertvorstellung der Eltern, Schule und der zusammenhängten (internationalen) Gesellschaft eingeführt, sowohl von der chinesischen philosophischen Geschichte und der Gesetzgegung aufgebaut. So lernt die Ehrgeizigen ohne Tag und Nacht, wobei die jenigen, die nicht zu dieser Schulstruktur passen, infolgedessen in der unteren „Klasse“ der Schule bleiben.
Wenn ich mal daran denke, wie es darauf kommt, kommt das vom Philosoph Confucious und die jahrhundertlange Anerkennung und Lob von den Nachwuchs. Der Appell „Gleiche Prüfung gleiche Chance“ ist von mir aus nicht nur eine damilige politische Methode, um die Gedanken der Menschen zu kontrollieren, sondern auch eine Ironie zu sich selber, mit der viele deswegen keine Chance mehr gekriegt haben, weil ihre individuellen Eigenschaften und Leidenschaften im Phasen der wichtigsten Persönlichkeitsgestaltung nicht berücksichtigt werden. Was den Eltern und der Gesellschaft wichtig war, war dann den Lehrer und Lehrerinnen wichtig – eine Hochschulzugangsberechtigung mit den besten Noten zu haben.
Die Lehrer und Lehrerinnen haben versucht, die Situation zu ändern. Konstruierte Mathematik wurde eingeführt, um die Leidenschaft und Flexibilität der Denkweise der Schüler zu intrigieren. Ranking-Systeme der Gymnasien und Klassen wurden verschafft und Prüfungsreforme fanden statt. Jedoch bleiben die Konsequenz das gleiche, dass die Abschlussprüfung als der maßgebliche Maßstab der allgemeinen Hochschulreife dient, auch wenn andere inhomogenen Faktoren in der Tat größere Rolle spielen.
(3)Beobachtungsaufgabe : Raum zur Verbesserung ?
Das Prüfungsergebnis sollte nicht die Kompetenzen oder Kenntnisse des Individuums heißen. Ob eine Leistung stark ist, hängt auch von der Definition der „Leistung“ ab. Und im Falle der Prüfung sollte auch nicht nur eine subjektive Bewertung darstellen – alle „man- made“ Sachen sind subjektiv, die nicht das Leben des anderen entscheiden sollten.
Mit der Hoffnung, dass die Lehrer hier in Bremen eine andere Idee auf „Prüfung“, „Bewertung“ und „Gleichberechtigung der Prüfung“ haben, habe ich folgende Beobachtungsaufgaben entwickelt :
* Wie die Lehrer die Leistung der Schüler bewerten
* Wie die Lehrer die Schüler auf einer Niveau entsprechend des Lernziels bringen, wenn alle mit unterschiedlichen Niveaus der Vorkenntnisse und Kapazitäten des Lernens haben.
* Wie die Lehrer die Subjektivität der Prüfung vermindern können