Es ist Mittwoch, der 23. Februar 2022. Die Sonne scheint und ich begebe mich wie viele andere Bremer*innen nach einigen Tagen Sturm und Regen an die frische Luft. Die Sonne lockt mich und meine Kamera könnte mal wieder benutzt werden. Nach der Klausurenphase habe ich wieder mehr gedanklichen Freiraum für Hobbies – meine Kamera und das Erkunden.

Das Ziel meiner Tour ist das Theater Bremen. Ich begebe mich bewusst hinaus und mache mache mich mit Intention auf den Weg.

Was finde ich visuell, wenn ich einfach nur drauf los schaue, drauf los gehe und spaziere?  Ich kann das Theater Bremen auf der Website erkunden, niemals müsste ich mich aktiv und physisch zum Theater begeben, um Informationen oder Eindrücke zu bekommen. Die digitalen Informationen sind völlig ausreichend, wenn es nur um den einen Zweck geht.

Auf den Weg zum Theater am Goetheplatz erhasche ich einen  Blick auf das erste Anzeichen, das Logo des Theater Bremen. Ich kann es durch Äste und die Kunsthalle hinweg sehen, unter Einfluss von Tageslicht, in der Distanz. Anders als auf einer Abbildung. Der Eindruck des Gebäudes verändert sich mit jeder meiner Bewegungen, physischer Position.

Ich entscheide mich dazu das Gelände des Theater Bremen zu erkunden.

Als ich vor dem Café NOON stehe, das sich im Innenhof befindet, fallen mir drei Menschen auf. Sie sitzen und stehen an einem Tisch in der Sonne. Auf dem Tisch befindet sich Papierkram, ein aktiv genutzter Aschenbecher und leere Kaffeetassen. Die zwei Männer und die Frau unterhalten sich. Ich erkenne das Gesicht und die Statur einer der Männer. Es muss der Schauspieler, der Sänger sein, den ich wenige Wochen zuvor im Theaterstück „Die Zauberflöte“ auf der Bühne sehen durfte. Ich stelle mich etwas peinlich berührt dazu und frage ohne viele Gedanken an meine Unsicherheit zu verschwenden, ob sie vom Theater seien, stelle mich vor, versuche Kontakt herzustellen.

Das, was ich erfahre ist, dass sie gerade Mittagspause machen, zwei Sänger und eine Regisseurin sind. Sie notieren ihre Kontaktdaten auf herumfliegenden Papierstücken und seien generell ja immer für sowas offen. Sowas wie „Mal über den Wert von Bühnentheater quatschen“.

Um einige Fotoeindrücke, die Kontaktdaten dreier Theatermitwirkender und ein bisschen Stolz reicher mache ich mich auf den Weg zu den nächsten Orten, die ich an dem Tag noch auf der Liste habe.