Im Laufe deines Studiums wirst du ganz unterschiedliche Texte schreiben. Wir haben hier drei verschiedene Textsorten zusammengefasst und zeigen dir Unterschiede und Gemeinsamkeiten auf.
Hausarbeit
Grob kann man die allbekannte Hausarbeit als einen systematisch gegliederten Text und als eigenständige Forschung definieren, in die du auch Forschungsergebnisse anderer Wissenschaftler*innen einbeziehst. Die Hausarbeit ist in der Regel in mehrere Teile gegliedert:
> In der Einleitung soll deutlich werden, welche Frage du Dir und den Lesenden im Verlauf der Arbeit beantworten willst und welche methodische Vorgehensweise du dafür wählst.
> Im Hauptteil werden alle notwendigen Informationen zur Beantwortung der Forschungsfrage vermittelt und in Form einer stringenten Argumentation verknüpft. Dabei wird auch mit Kapiteln und Unterkapiteln gearbeitet, diese strukturieren die Arbeit auch äußerlich.
> Im Schlussteil wird ein Fazit formuliert in dem die wesentlichen Ergebnisse noch einmal herausgestellt werden. Auch auf die anfangs formulierte Fragestellung gehst du nochmal ein und beantwortest sie entweder, oder aber legst dar, warum sie nicht, oder nur teilweise beantwortet werden konnte. Hier erfolgt auch noch einmal eine kritische Reflexion der angewendeten Methoden, besonders, wenn diese nicht zum gewünschten Ergebnis geführt haben.
> Ans Ende gehört unbedingt ein Literaturverzeichnis
Essay
Der Essay ist eine der wichtigsten Textformen in der Kulturwissenschaft. > Der Aufbau eines Essays besteht ebenfalls aus Einleitung, Hauptteil und Schluss. In der Einleitung stellst du deine Fragestellung vor, die klar formuliert ist und durchaus herausfordernd sein kann. In der Einleitung begründest du außerdem die Fragestellung. Dann folgt die Argumentation, die die Plausibilität deiner Position verdeutlichen soll. Im Schlussteil kann die Kernthese dann noch einmal zugespitzt oder ausdifferenziert werden.
> Im Unterschied zur Hausarbeit muss ein Essay das Thema weniger systematisch und umfassend diskutieren. Stattdessen ist es der Versuch, eine bestimmte These argumentativ und unter Einbezug der eigenen Meinung wiederzugeben. Der eigene Standpunkt (auf Basis von vorhandener Literatur) steht hier also im Vordergrund. Auch sprachlich kann im Essay freier formuliert werden als in einer Hausarbeit. Zuspitzungen, Polemisierungen und auch assoziatives Formulieren sind erlaubt.
> Ein zentraler Text im Studium, der in essayistischer Form geschrieben ist, ist „Die Gabe“ von Marcel Mauss.
Forschungsbericht
Essays und Hausarbeiten schreibt man in allen Sozial- und Geisteswissenschaften. Der Forschungsbericht hingegen ist spezifisch für empirische Forschung. Den ersten Forschungsbericht schreibst du wahrscheinlich im M5-Seminar. Dabei handelt es sich um die Verschriftlichung von Daten und Ergebnissen, die mittels einer (kulturwissenschaftlichen) Feldforschung gesammelt wurden. Der Bericht präsentiert nicht nur Fragestellung, Ergebnisse und Schlussfolgerungen der Forschung sondern auch die Methoden, die angewendet wurden.
Wie auch bei Hausarbeiten und Essays, gibt es beim Forschungsbericht kein Schema F.
> Grob kann man aber sagen, dass es sich bei einem Forschungsbericht um einen Fließtext mit dichter Beschreibung der Forschungsdaten handelt. Auch deine Auswertungsansätze und Forschungsmethoden gehören in den Text. Wichtig ist logischerweise die wissenschaftliche Einbettung der gesammelten Ergebnisse sowie eine eigene Reflexion des Prozesses.
> Den Schluss bildet unter anderem die Zusammenfassung und das Fazit mit Bezug auf die Fragestellung und eigene Interpretationsansätze. Du kannst wie beim Essay und der Hausarbeit auch einen möglichen „Ausblick“ auf die Zukunft zu dem betreffenden Thema geben.
> In den Anhang eines Forschungsberichtes gehört nicht nur ein Literaturverzeichnis, sondern auch eine Übersicht über die gesammelten Daten. Außerdem hängst du hier Quellen wie Beobachtungsprotokolle und (transkribierte) Interviews an. Auch Fotos, Skizzen oder Infomaterial gehören, wenn sie von Relevanz sind, in den Anhang.