Monat: Januar 2018

Habe gerade das Reclam-Heft „Antigone“ gelesen (Pflichtlektüre für den jetzigen Deutsch-Abiturleistungskurs). Rein Inhaltlich gibt es natürlich wenig hinzuzufügen, ich verstehe auch, das klassische, bekannte Dichter und Denker von früher im Unterricht zumindest moderat angeschnitten werden müssen, aber die Kerninhalte des Pensums könnten meiner meiner Meinung nach wirklich durch aktuelleres, moderneres gefüllt werden…

Gestern auf dem Konzert von einem meiner Vorbilder gewesen… Danach Autogramm, Smalltalk und Foto gemacht… sehr beeindruckend, mal diese Person auf Augenhöhe vor sich stehen zu haben…

Ich spare mir Umstand und Ort, kurz gesagt: Ich habe soeben ein traditionelles Zusammentreffen einflussreicher Männer aus Politik, Wirtschaft, Presse und Medien hautnah miterlebt. Man hat mir aufgrund (ich glaube) meines Alters eher mit Nichtachtung und – verzeiht mir den Ausdruck  – symbolischen Schwanzvergleichen meinen niedrigeren Stand als kleinen Studenten unmissverständlich klar gemacht. Sehr belustigend, wie der Pluralismus alter Opas ihnen eine große Klappe wachsen lässt. Ich will später auf keinen Fall reich werden. Keine Ironie.

Bin gerade übrigens zufällig über einen Kinotrailer eines Filmes gestoßen, der vor etwa 1 1/2 Jahren erschien. „Dirty Grandpa“ mit einem der führenden Charakterdarstellern der US-Amerikanischen Filmindustrie, Robert De Niro. Mehrere Oscars, unglaublich talentiert und eigentlich immer sehr seriös und kritisch. Jetzt in einer drittklassigen Komödie neben Zac Efron, die sich neben beinahe alle anderen, zeitgenössischen Produktionen der USA einreiht und mit unmoralisch-versauten und absolut nicht originellen, neuartigem Humor aber anscheinend alle begeistert hat. Als Land und von der kulturellen Vielfalt her zwar zugegeben nach wie vor unangefochten, aber was moralische Grundsätze angeht sehe ich die USA echt mittlerweile ganz unten…

Meine erste Klausur ist vorbei, lief ganz entspannt. Frage mich gerade nur, was die Politikwissenschaft spezifisch mit politischer Verflechtung meint… allgemein Formulieren als „politisches Zusammenspiel mehrerer Komponenten zu einem gesamten System“ wäre nämlich falsch gewesen…

Lese gerade ein Buch mit kommunistisch angehauchtem Gedankengut, es wird von „Utopien für Realisten“ gesprochen. Dem Autor ist absolut klar, welch Probleme und Aufgaben die Menschheit noch zu bewältigen hat, jedoch zeigt er auf beeindruckende Weise ebenfalls die auch positive Entwicklung der Welt auf; Rückgang der Armut, Aufschwung der Bildung, Abnahme von Kriegen, Medizinische Entwicklung, etc.

Ich überlege nun, ob der Satz „Alles wird gut werden“ tatsächlich realistisch ist, wenn man diese Entwicklung aufzeigt, aber hadere auch mit den Gedanken, das es sich für Menschen, die nicht das Privileg genießen können, in einem sicheren Industriestaat zu leben, sehr arrogant und verblendet anhören könnte. Ich könnte bei diesem Problem Hilfe gebrauchen.