Der Geruchssinn

Letztens hörten wir im Seminar ein Referat zu dem Thema: „Geruchssinn“. Was mir sehr gut gefallen hat war, dass der Sinn von der naturwissenschaftlichen und der kulturwissenschaftlichen Seite betrachtet bzw. beleuchtet wurde.

Im naturwissenschaftlichen Kontext wurde erklärt, dass der Geruchssinn eng mit unserem Erinnerungsvermögen verknüpft ist. Also wenn ich das nächste Mal für eine Prüfung lerne, stelle ich mir mehrere ätherische Öle bereit, um die gelernten Dinge mit einem bestimmten Geruch in Verbindung zu bringen. Vielleicht kann man auch die Öle dann mit zur Prüfung nehmen und immer daran riechen, um mir die Informationen ins Gedächtnis zu rufen. Auf jeden Fall sehr interessant. In dieser Methode steckt bestimmt viel Potential.

Außerdem wurde gesagt, dass bei uns Menschen, wie auch bei Tieren der Geruch unsere Partnerwahl beeinflusst. Wer kennt nicht das Sprichwort: „Ich kann dich gut riechen“.

Im kulturwissenschaftlichen Kontext wurde erklärt, dass die Bewertung von Gerüchen nicht angeboren, sondern erlernt ist. Uns wird schon früh in der Kindheit von unseren Eltern und auch anderen Menschen vermittelt, was wohl- und was übelriechend ist. Eine Blume riecht angenehm und beispielsweise Fisch riecht unangenehm.

Für das Volk der Desana, die im kolumbianischen Amazonasgebiet leben, hat der Geruchssinn eine noch größere Bedeutung, als für uns. Dort gibt es die Heiratsregel, dass der Geruch des Ehepartners dem eigenen nicht zu ähnlich seien darf. Außerdem werden den Geschlechtern dort bestimmte Gerüche zugeordnet: Männern ein Fleischgeruch und Frauen ein Fischgeruch. Damit ist jedoch nicht gemeint, dass Frauen stinken, weil sie nach Fisch riechen, sondern die Bewertung von Gerüchen ist bei ihnen einfach anders als bei uns.

One Comment on “Der Geruchssinn

  1. Du hast in diesem Beitrag viele interessante Themen angeschnitten!
    Ich wünsche auf jeden Fall viel Glück beim Lernen mit Ölen.
    Das Thema mit der Bewertung von Gerüchen ist ebenfalls spannend. Allerdings könnte man sich die Frage stellen ob Gerüche die wie manche Geschmacksrichtungen als Warnsignal erkannt werden, nicht doch angeboren sind.

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